Im hoch verdichteten Raum der Metropole Ruhr sind große zusammenhängende Gewerbeflächen, die sich für die Ansiedlung von flächenintensiven Betrieben eignen, von besonderer Bedeutung. Mit dem neuen planungsrechtlichen Instrument der Regionalen Kooperationsstandorte sollen nun Flächen für die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetriebe mit einer Mindestgröße von 5 Hektar betrieblicher Netto-Grundstücksfläche regionalplanerisch gesichert werden. Flächenintensive Gewerbe- und Industriebetriebe gemäß dem vorgezogenen Sachlichen Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte“ des Regionalplanes Ruhr können Betriebe unterschiedlicher Branchen sein, die aufgrund ihrer betrieblichen Eigenschaften einen erhöhten Flächenbedarf haben.
Ziel ist es, dass die Kooperationsstandorte 2022 zur Verfügung stehen. Insgesamt sollen in der Metropole Ruhr 1.290 Hektar als Regionale Kooperationsstandorte ausgewiesen werden. Im Kreis Wesel sind sechs bzw. sieben Standorte (in Kamp-Lintfort und Moers wird ein gemeinsamer Kooperationsstandort ausgewiesen) mit einer Gesamtgröße von 442 Hektar brutto (rd. 350 Hektar netto) verortet. Ein weiterer Standort (Schermbeck) mit 56 Hektar Größe ist noch in der Diskussion.
Die Auswahl der Standorte gründet auf einem Potenzialflächenansatz, der nicht auf funktionale oder räumliche Zusammenhänge der Regionalen Kooperationsstandorte untereinander, sondern vielmehr auf die Standortgunst in Verbindung mit der Flächengröße, der siedlungsräumlichen Einbindung und der Erschließungsgüte jedes einzelnen Standortes abzielt.
„Ich begrüße das neue planungsrechtliche Instrument ausdrücklich“, sagt Michael Düchting, Leiter der EntwicklungsAgentur Wirtschaft des Kreises Wesel (EAW). „Denn damit werden auch großflächige Gewerbeentwicklungen in kleineren Kommunen möglich, in denen solche Projekte früher nur schwer umsetzbar waren.“ Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Logistikzentrums Log-Port IV in Kamp-Lintfort, das nur ermöglicht werden konnte, weil hier die sog. Wir4-Kommunen Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg zusammengearbeitet haben. Hierbei wurde ein „Kunstgriff“ auf die lokalen Gewerbeflächenbedarfe vorgenommen, was künftig nicht mehr notwendig sein wird.
„Mit dem innovativen Ansatz der Kooperationsstandorte werden wir künftig auch wieder die Nachfragen nach großen zusammenhängenden Flächen vor allem aus dem Logistiksektor beantworten können“, so Michael Düchting. „Derzeit sind nur in unseren Hafengebieten noch große, freie Gewerbeflächen vorhanden, die im Wege der Erbpacht vergeben werden und eine Hafenaffinität des anzusiedelnden Betriebes bedingen.“
EAW EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel
Reeser Landstraße 41
46483 Wesel
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