Etwa 4,5 Milliarden Pakete und Kuriersendungen wurden in Deutschland 2021 verschickt, das waren über 80 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Parallel dazu hat der Boom im Online-Handel auch die Zahl der Retouren auf geschätzt über 300 Millionen Sendungen im Jahr in die Höhe getrieben. Für die Logistikwirtschaft bedeutet das immense Mehrarbeit. Nicht umsonst sind in den letzten Jahren viele neue Logistikzentren entstanden – für die es allerdings viel zu wenig Arbeitskräfte gibt. Selbst Leiharbeiter aus Osteuropa können die größer werdende Lücke auf Dauer nicht schließen. Ein Weg aus diesem Dilemma ist eine stärkere Automatisierung von Logistikarbeiten – ein Arbeitsfeld, in dem das Schwalmtaler Unternehmen QTM sehr aktiv ist.
Durch Automatisierung
Mitarbeiter entlasten
„Unsere Kunden benötigen Roboter- und Handlingsysteme, um ihre Mitarbeiter von repetitiven und körperlich belastenden Arbeiten zu entlasten und dadurch die Attraktivität der Arbeit in der Logistik zu steigern“, erklärt QTM-Geschäftsführer Philipp Quenzel. „Genau hier können wir helfen, indem wir Anlagen zur Verfügung stellen, die in verschiedenen Logistikbereichen einsetzbar sind. Dafür entwickeln wir ein Grundmodul, dass sich als Baukastensystem je nach Bedarf erweitern lässt. Die Kunden können sich für eine Anwendung entscheiden oder das Grundmodul mit verschiedenen Erweiterungen anschaffen, das dann abwechselnd unterschiedliche Aufgaben ausführt.“
Effektivität durch
Pick-by-Robot-Systeme
QTM-Automatisierungslösungen für die Logistik können u.a. für das Palettieren von Paketen, aber auch für das Depalettieren, also Auflösen von Paletten und Einsortieren der darauf verpackten Gegenstände, genutzt werden. Die nächste Möglichkeit ist die Kommissionierung auf Artikel-Ebene (oder auch Pick-by-Robot). Hier werden verschiedene Artikel zu einer individuellen Bestellung kommissioniert. „Mittels Bilderkennung können unsere Robot-Systeme Gegenstände aus verschiedenen Behältern nehmen und wie gewünscht zusammenstellen“, verdeutlicht Quenzel. „Dabei wird die Zahl der greifbaren Artikel nur durch die Reichweite eines stationären Roboters begrenzt. Liefern wir den Behälter mit den Artikeln z.B. über ein automatisches Kleinteile- bzw. Hochregallager zum Roboter, greift der Roboter so gut wie jeden Artikel.“ Eine weitere Verwendung der QTM-Technik ist das Sortieren von Paketen durch das maschinelle Lesen aufgedruckter Codes – z.B. für den Versand nach Postleitzahlen oder auch, um Retouren für die weitere Bearbeitung zu sortieren.
Sondermaschinenbau ist das bisherige Kerngeschäftsfeld
Mit der Entwicklung eines Baukastensystems für die Logistikbranche hat QTM Neuland betreten – profitiert dabei aber von den langjährigen Erfahrungen aus seinem bisherigen Kerngeschäftsfeld, dem Sondermaschinenbau. Hier wurde über lange Zeit viel Know-how aus den unterschiedlichsten Bereichen und Anwendungen gesammelt, das jetzt gebündelt und, für QTM erstmalig, nicht als Sondermaschine mit der „Stückzahl 1“, sondern als standardisiertes, aber konfigurierbares „Produkt“ in die Logistik transferiert wird. „Die Erfahrungen der letzten Jahre ermöglichen uns, diesen Schritt zu tun. Dabei bleibt der Sondermaschinenbau für uns ein wichtiges Geschäftsfeld“, betont Quenzel.
Lösungen für unter-
schiedliche Branchen
„Als Sondermaschinenbauer sind wir vor keiner Aufgabe scheu: Von dem Handling von Pflanzen zur Beobachtung des Pflanzenwachstums, Bestückung und Entladung von Fertigungsmaschinen und Produktionsanlagen, Anlagen zum automatischen Messen, Prüfen und Beschriften von Einzelteilen über das Abpalettieren von Sägezuschnitten, Schweißroboterzellen und teilautomatisierte Montagearbeitsplätze bis zum ,Zersägen‘ von bestehenden Maschinen und deren Erweiterung haben wir alles schon gemacht“, zählt Philipp Quenzel auf. „Wir arbeiten für Kunden aus unterschiedlichen Branchen, u.a. für die Verpackungsindustrie, den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Da wir uns nie auf eine bestimmte Anwendung oder Branche spezialisiert und dementsprechend viele unterschiedliche Aufgaben bearbeitet haben, sind für uns Transferleistungen zwischen den Branchen möglich“, betont der QTM-Geschäftsführer.
Maschinenhandel und -service waren der Ausgangspunkt
Der dritte Arbeitsbereich des Schwalmtaler Unternehmens ist der Handel mit gebrauchten und generalüberholten Stanzmaschinen für Papier und Pappe und der damit verbundene Maschinenservice. Mit diesem Geschäftsfeld hat QTM vor 20 Jahren begonnen. Gegründet wurde das Unternehmen damals von Philipp Quenzels Vater Norbert Quenzel, unter dessen Leitung auch der jetzige Standort mit 5000 m2
Produktionsfläche errichtet wurde. Durch die Übernahme der Unirobot GmbH stieg man in das Automatisierungsgeschäft ein. Seit 2022 hat QTM zusätzlich die Handelsvertretung für den japanischen Stanzmaschinenhersteller SANWA exklusiv für 13 Länder. Heute hat das Unternehmen 50 Mitarbeiter und betreut von Schwalmtal aus Kunden in der gesamten Welt.
QTM Automatisierung, Maschinen und Service
Vogelsrather Weg 53
41366 Schwalmtal
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu QTM Automatisierung, Maschinen und Service finden Sie HIER
Teilen: