So manch einem Unternehmen, ja ganzen Branchen hat das Corona-Virus die Geschäftsgrundlage unter den Füßen weggerissen. Ganz vorne weg die Hoteliers, Gastronomen und Messebauer, die ihr Geschäftsmodell per staatlicher Verfügung einstellen mussten. Aber auch viele andere Branchen hat es hart getroffen – wenn auch nur indirekt.
Bekanntlich macht Not aber auch erfinderisch. Lesen Sie hier, wie kreativ einige Unternehmer sich den neuen Herausforderungen gestellt haben:
Berufsförderungswerk Oberhausen, Oberhausen
Ausbildung sichern!
Das Berufsförderungswerk (BFW) Oberhausen zeigt, wie Lehrbetrieb auch ohne physische Präsenz funktioniert: Dank seit langem betriebener Modularisierung aller Lerninhalte und aktuell einer umfassenden Virtualisierung des Unterrichts. Diese Kombination sichert den Umschülern im BFW Oberhausen in der Krise die Ausbildungsperspektive. Ab sofort steht dieser Service auch externen Unternehmen NRW weit für viele Berufsbilder zur Verfügung, um durch Corona ausgefallenen Unterricht und Lernlücken bei eigenen Auszubildenden zu schließen. Weitere Infos: Dietrich-vonAppen.C@bfw-oberhausen.de
Caramba Chemie
Anpassung der Produktion
Der Chemie-Spezialist Caramba hat seine Produktion umgestellt. Nach Flächendesinfektionsmitteln kann das Duisburger Unternehmen nun auch Lösungen für die dringend benötigte Handdesinfektion bereitstellen.
Produziert werden deutlich über 100.000 Liter die Woche in Kleingebinden von 150 ml bis 1 Liter. Von bestimmten Kunden, beispielsweise aus der Industrie, kommen Anfragen zu 10 Liter-Kanistern, IBCs mit 1.000 Liter bis hin zum Tanklastzug mit 20.000 Liter.
Cassini Consulting
Umstellung in den Krisenmodus
Corona ist gewissermaßen ein Katalysator für die Digitalisierung, ist man bei Cassini Consulting überzeugt. Nicht nur muss digitale Transformation nun mit hoher Geschwindigkeit erfolgen und kann nicht mehr nach hinten priorisiert werden – auch ein gutes Krisen- und Anlaufmanagement ist essentiell, um sicherer durch die Krise zu kommen und um auch im Nachgang mit voller Kraft weitermachen zu können.
„Ein gutes Betriebskontinuitätsmanagement zeichnet sich dadurch aus, dass Notfallpläne und Maßnahmen eingeleitet werden, um den Impact einer Krise zu minimieren, gleichzeitig jedoch das Wiederanlaufen der betrieblichen Aktivitäten nach der Krise sicherzustellen“, so Dirk Tangemann, Partner bei der Cassini Consulting AG.
Concept X
Neue Formate für Live–Kommunikation
Da der gesamte Veranstaltungsbereich vorübergehend nicht mehr existent ist, hat Concept X in enger Abstimmung mit der eigenen Digital-, Content- sowie Designabteilung das Format CX Corporate TV entwickelt. Zudem wurde eigeninitiativ die Website www.rheinegegencorona.de gelauncht, um auf regionaler Ebene Hilfsbedürftige mit Hilfsbereiten zu vernetzen.
Frings Informatic Solutions
Digitale Transformation als Chance
Bei Frings Informatic Solutions sieht man die Corona-Krise als Chance dafür, dass gerade mittelständische Unternehmen nicht nur darüber nachdenken, sondern jetzt die überfällige digitale Transformation ihrer betrieblichen Abläufe anpacken und umsetzen. Die eigenen Mitarbeiter arbeiten zu 85 Prozent aus dem Homeoffice und können über Kundenremote-Zugänge, Videokonferenzen und Dokumenten-Sharing glücklicherweise die Zusammenarbeit und notwendige Absprachen erledigen.
Metallwerke Renner
Solidarität in Krisenzeiten
Die Geschäftsführung von Metallwerke Renner zeigt sich selbstbewusst während der Krise.
„Jeder für sich ist ein Krisenmanager“, sagt Jürgen Henke, geschäftsführender Gesellschafter der Metallwerke Renner GmbH aus Ahlen. „Es gibt auch nach der Pandemie keine allgemeinen Lösungen. Auch die sind immer individuell. Wir müssen anerkennen, wie kreativ die Deutschen in der Krise sind und welche beachtenswerten Aktionen man bundesweit ins Leben gerufen hat.“
Mindact Consulting & Content
Unterstützung bei der Krisenkommunikation
Bei Mindact Consulting & Content, einer Digital-Agentur mit Wurzeln in den Public Relations und der Live-Kommunikation, sieht man in der aktuellen Entwicklung auch eine Chance. „Wir sind davon überzeugt, dass nach der Krise die Menschen das Zusammenkommen umso mehr genießen werden, dennoch aber die Erfahrung nicht vergessen werden, dass nicht immer eine Dienstreise notwendig ist und bestimmte Arbeiten wie Workshops auch virtuell funktionieren. Unsere Aufgabe als Digital-Agentur ist es daher nun, das riesige Angebot an Werkzeugen zu strukturieren und Formate zu entwickeln, die digital (besonders) gut funktionieren“, so Geschäftsführer Tim Bohlen.
NAS Conception
Der digitale Absprung während der Krise
Unternehmen, die vom Seminar-Geschäft leben, sind naturgemäß von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Ein Best-Practice-Beispiel aus diesen Tagen ist das, was mit Hilfe von NAS conception den digitalen Absprung geschafft hat. Durch Corona war das IFU-Institut für Unternehmensführung in Bonn mit mehr als 2.000 Seminaren und Tagungen pro Jahr gezwungen, alle geplanten Veranstaltungstermine in Online-Veranstaltungen umzuwandeln. „Dabei ist Microsoft Teams die zentrale Plattform zur Bereitstellung der Produkte und zur ortsunabhängigen Abwicklung der internen Prozesse“, erklärt Andreas Eickel von NAS Conception.
Neovaude
Entwicklung von digitalen Veranstaltungsformaten
Als Agentur, deren Geschäft zu großen Teilen daraus besteht, Veranstaltungen jeglicher Art und Größe zu konzeptionieren und umzusetzen, dachte Neovaude aus Dortmund konsequent digital: Mit www.neovaude.live entstand eine Plattform für ein vielfältiges, kuratiertes Angebot aus den Bereichen Freizeit, Sport, Familie und Arbeit, das so digital für ein breites Publikum zur Verfügung gestellt werden konnte. Am 21. März 2020 startete die Webseite mit dem 1. Dortmunder Digital Festival aus angesagten Dortmunder Clubs. Es folgten Streams aus dem Lokal Freischütz oder dem Dortmunder Sportverein TSC Eintracht. Hinzu kommt – ganz analog – ein Autokino vor spektakulärer Industrie-Kulisse.
Royal5
Initiative für Spendenaktion
„Sei ein Held, bleib zuhause!“, so lautet das Motto von #HomeCareHero in Zeiten von Isolation, Unsicherheit und Kontaktverbot. #HomeCareHero – erreichbar über www.hocahero.de – belohnt alle, die sich heldenhaft an den Aufruf #staythefuckhome halten. Die von der Essener Agentur mama marketing GmbH jüngst gegründete Initiative verschickt kostenlose Care-Pakete an alle, die in diesen Tagen Verantwortung zeigen und zuhause bleiben. Gleichzeitig bietet die Aktion Unternehmen und Marken eine starke Alternative, geplante Samplingaktivitäten auf Veranstaltungen und Verkostungsaktionen zu #HomeCareHero zu verlagern.
Reifen & KFZ Service Fuß
Erst die Investition, und dann Corona
Gerade erst hatte Reifen & KFZ Service Fuß aus Viersen zwei größere Investitionen getätigt in eine Maschinenstraße für die professionelle Reparatur von glanzgedrehten Alufelgen sowie in ein neues Regalsystem. „Natürlich ist die Coronakrise für die Refinanzierung dieser Investitionen ehrlicherweise nicht hilfreich, aber ich versuche auch aus dieser Phase das Beste zu machen, getreu dem Motto:
Was uns nicht umbringt, gibt uns neue Kraft zu leben“, so Geschäftsführer Markus Fuß.
Witte Automotive
Stärkung des Team-Gefühls
Witte Automotive schafft Erlebnisse, die den Zusammenhalt des Teams stärken. So nahmen 88 Mitarbeiter des Unternehmens beim virtuellen Firmenlauf unter firmen-laufen-weiter.de teil. Außerdem bietet der Velberter Automobilzulieferer seit Ende April seinen Beschäftigten auch Sportkurse per Skype an, die vor Corona noch im lokalen Sportzentrum stattfanden. „Die gemeinsamen Erlebnisse stärken den Zusammenhalt, auf den es gerade jetzt besonders ankommt“, betont Geschäftsführer Rainer Gölz. „Außerdem ist bei täglichen Videokonferenz-Marathons auch der sportliche Ausgleich wichtig.“
Eggert Group
Virtuelles Viertel
Die Eggert Group hat gemeinsam mit Lex&Luthor eine Plattform entwickelt, um die lokalen Restaurants, Händler, die Tafel etc. in Düsseldorf unterstützen. Erreichbar ist die Plattform unter www.support-your-city.de. Die Idee dahinter ist, das ganze Viertel virtuell auf der Plattform abzubilden, sodass die Leute online durch ihre Viertel „schlendern“ können und ihren Geschäften eine Spende zukommen lassen, um diese zu unterstützen.
TÜV Informationstechnik
Remote statt On-Site
Audits, die normalerweise vor Ort beim Kunden stattfinden würden, laufen bei der Essener TÜV Informationstechnik GmbH nun via digitale Kommunikation ab. In Form von Remote-Audits ermöglicht es das IT-Unternehmen den Kunden, anstehende Audits per Videokonferenz durchzuführen und auf diese Weise ihre Zertifikate trotz Corona-Krise aufrechtzuerhalten. Abgefragt bzw. geprüft werden innerhalb der interaktiven Videokonferenz alle Aspekte und Dokumente, die auch Bestandteil eines Vor-Ort-Audits wären. Wichtige Voraussetzung auf Seite des Kunden ist dabei die richtige Hard- und Software. Notwendig sind ein Laptop oder Tablet mit stabiler Internetverbindung, eine Webcam, ein Headset und ein Konferenztool, bspw. Skype for Business oder Webex. Die Remote-Audits sind sehr effizient, stören den Geschäftsalltag weniger und sparen durch wegfallende Reise- und Hotelkosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Darüber hinaus bietet die TÜV Informationstechnik GmbH u.A. auch digitale Schulungen und Workshops an, die aktuelle Themen wie den Datenschutz in COVID-19-Fragen oder die Sensibilisierung von Mitarbeitenden in Sachen Homeoffice aufgreifen.
Philipp Borgböhmer – Gesundheitsmanagement
Ausbau des Leistungsangebotes
Gesundheitsmanager Philipp Borgböhmer unterstützt Unternehmen mit Angeboten im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements, z.B. durch Kurse, Seminare und Workshops rund um Bewegung, Ernährung, Stressmanagement u.v.m. Da er davon überzeugt ist, dass sich die Qualität seiner Arbeit in vielen Bereichen vor allem durch persönlichen Kontakt auszeichnet, hat er während der Corona-Krise bewusst nur ausgewählte Maßnahmen übergangsweise digital angeboten. Zudem hat Borgböhmer sein Portfolio mit der Gründung der Firma Präventify in einem anderen Bereich weiter ausgebaut. Präventify bietet z.B. Trainern und Physiotherapeuten die Möglichkeit, sich für verschiedene Konzepte im Bereich Bewegung durch die „Zentrale Prüfstelle Prävention“ zertifizieren zu lassen. „Die ersten Trainer konnten bereits erfolgreich fortgebildet werden und wir arbeiten bereits an weiteren Lösungen, um das Angebot stetig zu erweitern“, berichtet Borgböhmer. „Ab Mitte Juni kann ich dann voraussichtlich auch wieder gesundheitsfördernde Maßnahmen bei meinen Kunden vor Ort anbieten. Darauf freue ich mich jetzt schon sehr.“
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