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Social-Media-Marketing: Die Zielgruppe im Netz erreichen

Follower, Fans, Likes, Verlinkungen und Bewertungen: Das ist die neue Währung, die im digitalen Marketing zählt. Wer als Unternehmen seine Marke bekannter machen und Kontakt mit Kunden aufnehmen möchte, kommt heutzutage nicht ohne Social-Media-Marketing aus. Viele Firmen nutzen die verschiedenen Plattformen schon intensiv und haben mit Social Media die Reichweite und den Umsatz gesteigert. Doch manche Unternehmen sind noch skeptisch und fühlen sich auch überfordert: Welches Netzwerk ist das richtige? Welche Inhalte soll ich posten? Wer seine Zielgruppe möglichst effektiv erreichen möchte, sollte sich über die einzelnen Plattformen informieren. Hier ein kurzer Überblick über die zurzeit wichtigsten sozialen Netzwerke für Unternehmen und ihre Spielregeln.

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von Regiomanager 09.01.2019
(Foto: ©strichfiguren.de – stock.adobe.com) | Claudia Schneider

1 ZIELGRUPPE ANALYSIEREN

Marketing und Werbung machen natürlich nur Sinn, wenn Ihre Botschaft auch gehört wird. Sie sollten Ihre Zielgruppe direkt ansprechen – das setzt voraus, dass Sie wissen, was Ihre Kunden wünschen. Auch Altersstruktur, Geschlecht, Bildungs- und Einkommensschicht sowie regionale Verteilung sind wichtige Aspekte. Welche Plattformen Sie für Ihr Social-Media-Marketing nutzen, hängt stark von der Demografie und den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe ab. Der aktuelle Social Media-Atlas der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna zeigt: Insgesamt nutzen 76 Prozent aller Internetnutzer Social-Media-Kanäle und das Alter ist der entscheidende Faktor. Jüngere sind zurzeit viel auf Instagram und Snapshat unterwegs. Über 30-Jährige nutzen vor allem Facebook und berufsorientierende Plattformen wie Xing oder LinkedIn. YouTube und WhatsApp wird von allen Altersgruppen am meisten genutzt.

2 WELCHE PLATTFORM IST SINNVOLL?

Unternehmen sollten sich dort engagieren, wo sich ihre Zielgruppe aufhält. Gutes Social-Media-Marketing besteht aus drei Bausteinen: zuschauen, mitmachen und selbst gestalten. Bevor man ein Profil in einem sozialen Netzwerk anlegt, sollte man sich einen Marktüberblick verschaffen und prüfen, auf welcher Plattform die Konkurrenz stark vertreten ist. Nehmen Sie zunächst eine Beobachterrolle ein und lernen Sie die Spielregeln und Gepflogenheiten kennen: Duzen oder siezen sich die Mitglieder? Welche Themen spielen eine Rolle? Beteiligen Sie sich als Nächstes an den Diskussionen und empfehlen Sie Beiträge.

3 YOUTUBE BEWEGT

Das Videoportal YouTube ist mit Abstand das beliebteste soziale Netzwerk: 88 Prozent aller Onliner in Deutschland sind zumindest passiv auf der Bewegtbild-Plattform unterwegs. Sowohl Jugendliche als auch Erwachsene bis ins fortgeschrittene Alter schauen sich Videos auf dem Kanal an. Die Nutzungsdauer ist allerdings bei der jüngeren Zielgruppe wesentlich höher – wobei die 10- bis 19-Jährigen vor allem Unterhaltung suchen. Aber so mancher Schüler schaut sich auch Unternehmensfilme an, bevor er sich bewirbt. Gebrauchsanweisungen, Produktinformationen oder Ratgeberfilme wären weitere Felder, mit denen sich Unternehmen auf YouTube präsentieren könnten. Wichtig ist die Authentizität. Platte Werbung und PR nach dem Motto „Wir sind die Größten“ kommt meist nicht gut an. Tipp: Soziale Medien sind im Grunde visuelle Medien: Bilder und Videos erzielen Aufmerksamkeit. Starke Bilder, interessante Einblicke in ein Unternehmen, aber auch prägnante Botschaften und eine Prise Humor kommen gut an.

4 FACEBOOK WIRD REIFER

Facebook ist einst als Netzwerk für Studenten gestartet, ist aber längst in allen gesellschaftlichen Milieus, Einkommens- und Bildungsschichten angekommen. Während noch vor einigen Jahren überwiegend junge Menschen auf Facebook aktiv waren, sind jetzt alle Altersgruppen vertreten. Gerade das Segment der über 65-Jährigen trägt zum Wachstum des Netzwerks bei. Die Nutzer-Interaktion auf Facebook ist überdurchschnittlich hoch: Über 60 Prozent der Nutzer rufen die Seite bis zu achtmal täglich auf. Wer auf Facebook jede halbe Stunde etwas postet, nervt. Aber eine gewisse Regelmäßigkeit ist wichtig, um sein Unternehmen sichtbar zu machen. Zu Beginn reicht es, wenn Sie alle ein, zwei Tage mit einem neuen Post auf sich aufmerksam machen. Als Bäcker oder Einzelhändler könnte man das Rezept der Woche vorstellen. Sie suchen einen neuen Mitarbeiter oder haben einen Wettbewerb gewonnen? Auch Jubiläen, Produkteinführungen oder kalendarische Events könnten ein Anlass sein, der Follower interessiert. Tipp: Reichweite kann man auch kaufen – doch Vorsicht bei solchen Angeboten. Hinter diesen gekauften Fans und Followern könnten sich Karteileichen verbergen, die nur die Statistik aufbessern. Und wenn die Fake-Kunden auffliegen, geht der Schuss nach hinten los und schadet dem Image.

5 LASSEN SIE SICH ETWAS EINFALLEN

Was interessiert Ihre Kunden am meisten? Womit könnten Sie Aufmerksamkeit erregen? Wie kommen Sie mit den Kunden ins Gespräch? Solche grundsätzlichen Überlegungen gelten auch für Social-Media-Beiträge. Vielleicht könnten Sie einen Fotowettbewerb ausrufen, der sich mit dem Themenfeld Ihres Unternehmens beschäftigt. Oder Sie zeigen selbst anhand einer interessanten oder witzigen Fotostrecke, was Ihr Unternehmen ausmacht – als Dienstleister, Hersteller, Arbeitgeber, Förderer oder was auch immer. Eine Vorher-Nachher-Perspektive erzielt auch eine gute Wirkung: Zeigen Sie den Entstehungsprozess eines Produktes oder die Fertigstellung einer Baustelle. Tipp: Social Media beruht auf Interaktion. Wichtiger, als eigene Beiträge zu posten, ist es, auf Kommentare der Kunden zu reagieren.

6 TWITTER FÜR SCHNELLDREHER

Spätestens seit US-Präsident Donald Trump kennt jeder den Namen des Kurznachrichtendienstes Twitter. Ende 2018 verzeichnet das Netzwerk von Mini-Blogs rund 326 Millionen aktive Nutzer, davon in Deutschland über zwölf Millionen. Dieses Art Online-Tagebuch sollte regelmäßig mit Einträgen gefüllt werden. Das schnelllebige Medium eignet sich gut für Werbung für Gebrauchsgüter und Dinge des täglichen Bedarfs. Immer mehr Unternehmen nutzen Twitter auch als Support-Kanal und Ergänzung zur Kundenkommunikation. Große Unternehmen wie Zalando, Telekom, DHL und Co. machen vor, wie das geht.

7 INSTAGRAM IST TRENDY

Mit Instagram können Nutzer Fotos und Videos mit anderen teilen. Die meisten Nutzer sind mit ihrem Smartphone bei Instagram aktiv. Das Netzwerk, das seit 2012 zu Facebook gehört, wächst rasant, vor allem bei Jugendlichen. 90 Prozent der Nutzer sind jünger als 35 Jahre. Wer Instagram fürs Unternehmen nutzen möchte, braucht ein Konzept. Und man sollte auf die besondere Ästhetik achten, die hier gepflegt wird. Die Fotos sollten einen roten Faden haben, einem bestimmten (zu Ihnen passenden) Stil folgen. Man muss regelmäßig neue Bilder auf Instagram veröffentlichen und auf Kommentare der Follower reagieren, sonst zeigt Instagram die Beiträge nicht mehr so vielen Nutzern an und die Sichtbarkeit sinkt.

8 PINTEREST

Das soziale Netzwerk Pinterest ist in erster Linie eine Bildersuchmaschine. Anders als Instagram oder auch Facebook ist Pinterest keine Plattform für die Selbstdarstellung und die Inhalte sind viel langlebiger. Genutzt wird Pinterest vor allem zur Inspiration und zur Ideensuche: Nutzer sammeln auf virtuellen Pinnwänden Bilder und Grafiken, die sie interessieren – die sogenannten Pins. Die meisten Pins sind mit Webseiten verknüpft: Klickt man auf sie, wird man auf die Seiten weitergeleitet. Bilder und Grafiken sollten ein Hochformat haben und auf dem Handy gut zu lesen sein. Tipp: Saisonalität ist auf Pinterest ganz wichtig. Ein Vorlauf von acht Wochen vor einem Ereignis ist sinnvoll.

9 ES MENSCHELT IM NETZ

In den sozialen Netzwerken stehen Austausch, Unterhaltung und Kontakte im Vordergrund – wie der Name Social Media schon sagt. Reine Fakten werden in den Netzwerken nicht so sehr wahrgenommen wie persönliche Geschichten. Zeigen Sie also die menschliche Seite Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter. Erzählen Sie Geschichten und treten Sie in einen Dialog mit Ihren Fans und Followern ein, die entweder schon Ihre Kunden sind oder noch umworben werden. Nutzen Sie das Feedback aus der Netzgemeinde als kostenlose Evaluierung Ihrer Produkte und Dienstleistungen. Tipp: Vermeiden Sie Beiträge, die nur um ihrer selbst willen gepostet werden. Bieten Sie Ihrer Zielgruppe interessante Neuigkeiten oder einen Nutzwert – aber ab und zu darf auch ein konkretes Verkaufsangebot darunter sein.

10 MARATHON STATT SPRINT

Social Media ist kein Instrument, um die Verkaufszahlen von null auf 100 zu bringen. Die meisten Unternehmensprofile brauchen eine gewisse Anlaufzeit, bis sie eine treue und verlässliche Fangemeinde haben. Drei bis sechs Monate sollte man schon investieren und regelmäßig interessante Inhalte, Bilder, Grafiken oder Videos einstellen.Claudia Schneider
| redaktion@regiomanager.de

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