Er hat ein Netzwerk gegründet und kandidiert sogar für den Deutschen Bundestag. Frank Hägermann ist zur Überzeugung gelangt, dass unsere Politiker die deutsche Wirtschaft immer mehr zugrunde richten. Mit welchen Maßnahmen er dagegenhalten würde, verriet er uns im Interview.
OWLM: Als erfolgreicher Stahlhändler, der gerade auch mit dem Neubau seines Firmensitzes in Herford beschäftigt ist, sollten Sie doch eigentlich gar nicht genug Zeit für Politik haben. Warum das Engagement? Waren Sie einfach sehr, sehr wütend?
Frank Hägermann: Wut ist nie ein guter Ratgeber. ‚Entsetzt‘ wäre das richtige Wort. Darüber, dass hier eine Volkswirtschaft in Schutt und Asche gelegt wird. Das wird uns am Ende alle betreffen. Meine Kandidatur soll vor allen Dingen ein Zeichen für die Unternehmer sein, für die fleißigen Menschen in Deutschland, dass es nicht ausreicht, sich zu ärgern. Wir müssen uns engagieren und die WerteUnion ist eine Plattform dafür.
OWLM: Welche Veränderungen würden Sie denn anstoßen wollen?
Frank Hägermann: Zuerst müssen wir die Energiekosten senken. Das ist der wichtigste Punkt. Dann muss die CO²-Steuer weg und die LKW-Maut muss sinken. Speziell darunter leiden ganz viele Branchen. Das würde die Frachtkosten massiv senken. Als Folge wird dann zum Beispiel das Bauen wieder günstiger. Und man muss vielleicht noch an der Stellschraube ‚Zinsen‘ arbeiten. Es wird automatisch mehr gebaut, jeder Handwerker hat wieder mehr zu tun. Außerdem würde ich Bürokratie abbauen. Wir müssen den Staat verschlanken. Es gibt viel zu viele Beamte, die Geld kosten, aber nicht effektiv arbeiten. „Zusätzliche Arbeit muss sich wieder lohnen“
OWLM: Was würden Sie im Hinblick auf Steuern verändern?
Frank Hägermann: Ich würde mich dafür einsetzen, dass Überstunden steuerfrei werden. Das ist auch in meinem Betrieb ein großes Thema. Wenn es notwendig ist, auch mal an einem Samstag zu arbeiten, dann habe ich viele Mitarbeiter, die voll hinter mir stehen und dazu auch bereit wären. Aber sie wissen genau, dass sie am Ende kaum etwas von den Überstunden ausgezahlt bekommen. Außerdem besteht die Gefahr, solange das extra verdiente Geld in das Jahreseinkommen mit reingerechnet wird, dass sie in einen höheren Einkommensteuertarif rutschen und dann generell mehr Steuern zahlen müssen. Unterm Strich lohnt sich zusätzliche Arbeit also nicht.
OWLM: Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass der Mittelstand, wenn er sich denn verbündet und etwas auf die Beine stellt – wie Sie das in Ihrem Unternehmernetzwerk auch gerade anstreben – tatsächlich am Ende Deutschland wieder hochreißen kann?
Frank Hägermann: Seien Sie beruhigt, Wiederaufbau können wir. Und Sie dürfen nicht vergessen, wir haben in Deutschland über drei Millionen Mittelständler. Das ist ja schon ein Wort zum Sonntag. Und jeder davon hat leitende Angestellte, aber vor allem ganz viele Leute, die den Laden mittragen. Ich sehe bei uns welche, die in Trikots mit unserem Logo zur Arbeit kommen, weil sie den Betrieb toll finden und dahinter stehen. Es geht jetzt darum, die Leute mitzunehmen und zu begeistern. Und wenn das jeder Mittelständler für sich macht, dann sind wir unglaublich Viele. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit derer, die zupacken können, endlich aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden muss, damit sich wieder etwas bewegt.
OWLM: Vielen Dank für das Gespräch!
Mindener Stahlhandel
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