Sie stehen für höchste Qualität, sogar der heutige König Charles trägt gerne Socken aus dem Hause FALKE, wie u.a. aus einem WDR-Dokumentarfilm hervorgeht. In einer Zeit, in der immer mehr Bekleidungshersteller nach Fernost wechseln oder sogar insolvent werden, geht es FALKE mit seinem Bekenntnis für die Produktion in Deutschland und Europa besser denn je. Sieben Standorte gibt es weltweit, über 3.000 Menschen arbeiten hier und von seinem jährlichen Umsatz in Höhe von mehr als 230 Millionen Euro generiert man fast 50 Prozent im Ausland. Bedenkt man, dass die Strickwaren hier unter sehr guten Arbeitsbedingungen produziert werden, und damit auch einen entsprechenden Preis rechtfertigen, ist der weltweite Erfolg umso bemerkenswerter. Die beiden Cousins Paul und Franz-Peter Falke haben das 1895 von Franz Falke-Rohen gegründete Textilunternehmen zu einem internationalen Konzern gemacht. Dabei haben sie aber nie mit dem Gedanken gespielt, ihren Hauptsitz an einen geografisch günstiger gelegenen Standort zu verlegen oder bei der Herkunft der Garne Kompromisse einzugehen. Fest ist man mit der Region und mit den eigenen Werten verbunden, empfindet auch eine Verantwortung hier. Viele Strumpfmoden und Strickmaschinen prägen die letzten 100 Jahre, aber auch ganz viele eigene Entwicklungen und Patente. Kontinuität und die Ablehnung jeglicher Kompromisse, die die Qualität beeinträchtigen könnten, das findet man in einer Branche, die von halbjährlich neu erscheinenden Kollektionen bestimmt wird, selten. Gerade erst wurde FALKE mit dem Marketingpreis des Marketing Clubs Südwestfalen ausgezeichnet. Die Geschicke dieser Abteilung liegen seit einigen Jahren bei Chiara Falke-Lanksch, die für die fünfte Generation der Unternehmerfamilie steht.
„Unsere Qualität ist bedingungslos“ – hohe Ansprüche an die eigenen Produkte
Dass Chiara Falke-Lanksch diesen Preis für ihre Arbeit um das Erscheinungsbild der Marke FALKE erhielt, ist ganz sicher auch mit ihrer eigenen Geschichte zu erklären. „Auch wenn meine beiden Eltern jahrzehntelang bei FALKE gearbeitet haben, war für mich immer klar, dass ich meinen eigenen Weg gehe.“ Mehrsprachig und zum Teil im Ausland groß geworden, hatte Chiara Falke-Lanksch schon mit 17 Jahren ihr Abitur und studierte anschließend BWL in Mailand, Paris und London. „Marketing und Vertrieb waren schon immer meine Leidenschaft. In den 14 Jahren, die ich für Louis Vuitton in Paris, New York, London und Mailand tätig war, habe ich viel über die Modebranche und ihre eigenen Gesetze gelernt. Vor sieben Jahren fragte mich mein Vater dann, ob ich nicht mal in die firmeneigene Marketing-Abteilung hineinschnuppern wollte. Schon immer war mir klar gewesen, welches Potenzial unsere Marke hat. FALKE ist wie ein Rohdiamant, an dem wir schleifen, bis jeder schon von Weitem erkennt, wie er glänzt und funkelt. Grundsätzlich muss man einfach sagen: Wenn das Produkt, Design, Funktionalität und die Herstellungsbedingungen stimmen, ist das Marketing ein echtes Vergnügen.“ Socken an sich sind ja schon sehr dankbar, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen. Sie gehören zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken und für viele Menschen ist die morgendliche Entscheidung für ein bestimmtes Paar ganz wichtig. „Socken gelten als Glücksbringer“, weiß Chiara Falke-Lanksch. „Für uns ist es schön, zu wissen, dass wir unsere Kunden in bestimmten Lebenssituationen begleiten. Und gerade weil unsere besonders hochwertig sind, sich vielleicht nicht jeder tagtäglich darin kleidet, sind sie für viele unserer Kunden mit besonderen Ereignissen verbunden. Bei ihrer Hochzeit, beim ersten Tag an der neuen Arbeitsstelle, im Sport oder überhaupt, wenn sie eine besondere Herausforderung vor sich haben, greifen viele bewusst zu unseren Produkten. Diese Rückmeldung bekommen wir ganz oft.“ Das gute Image hat sich FALKE über die Jahrzehnte hinweg mit konsequenten Weiterentwicklungen erarbeitet.
Viele Patente liegen beim Sauerländer Strickwarenhersteller
Wer zum ersten Mal die Socken sieht, die mit „rechts“ und „links“ beschriftet sind, mag vermuten, hier ginge es darum, Leuten zu helfen, die sich nicht merken können, wo rechts und wo links ist. Das ist natürlich Unsinn. „Diese Socken sind ergonomisch geformt und haben damit eine perfekte Passform“, erläutert Falke-Lanksch. „Schon vor vielen Jahren haben wir sie entwickelt und uns darauf auch das Patent gesichert. Füße sind eben unterschiedlich, und je besser ein Strumpf sitzt, desto weniger merkt man, dass man ihn trägt.“ Nahezu für jede Sportart gibt es schon seit etwa Ende der 90er-Jahre eigens entwickelte Socken. Gemeinsam mit Lufthansa hat man eine eigene Linie mit Kompressionsstrümpfen aufgelegt. Es geht immer auch um die feinen Details, wenn man die Qualität insgesamt bewerten möchte. „Das fängt an bei der Herkunft des Materials, geht über die Funktionalität und die Ästhetik bis hin zu Haptik und Komfort. Wie fasst sich das Sockenpaar an? Bei uns geht tatsächlich jedes Paar durch mindestens zehn Hände. Unsere Qualitätskontrollen in den verschiedenen Produktionsschritten sind sehr umfangreich. Wenn Gäste unser Werk besichtigen, staunen sie oft darüber, wie präzise bei uns gearbeitet wird. Etiketten werden gestrickt, viele Strümpfe werden noch heute per Hand gekettelt.“ Wer schon einmal sehr lange auf seinen eigenen Füßen unterwegs war – sei es auf dem Jakobsweg oder beim Marathonlauf –, weiß, wie wichtig gut sitzende Socken sind. Beim Trekking keine Blasen zu bekommen oder während eines anstrengenden Arbeitstages nichts ins Schwitzen zu geraten, das kann mit ein entscheidender Faktor für persönliche Erfolge sein.
So werden Füße zu Eyecatchern: FALKE setzt Trends
Absolut angesagt sind nach wie vor Sneakersocken. Sie werden mittlerweile von jeder Altersklasse das ganze Jahr über getragen. Eine der neueren Entwicklungen von FALKE sind wollene Füßlinge. Was widersinnig klingen mag – bisher waren Füßlinge ja eher was für den Sommer und daher Baumwolle das Material der Wahl –, erklärt sich durch Gepflogenheiten der jüngeren Generation. Chiara Falke-Lanksch: „Gerade die 15- bis 35-Jährigen tragen jetzt auch in den kalten Monaten knöchelfrei. Wir haben auf diese Entwicklung reagiert, indem wir eben Füßlinge entwickelten, die einen trotzdem warm halten.“ Auch mit seinen personalisierten Socken punktet FALKE bei Fashion-Liebhabern. Schon immer gab es ja Socken, die Motive zu Muttertag, Weihnachten oder für besondere Anlässe tragen. „Neu sind aber die Monogramme oder die individuell wählbaren Symbole. Bei uns kann man das entspannt im Online-Shop konfigurieren. Unsere Sneakersocken haben die Besonderheit, dass sie hinten ein Stück mehr aus dem Schuh herausgucken als andere. Man läuft hinter dem Träger her und sieht seine Initialen. Das sind kleine, aber feine Details, die das gesamte Outfit abrunden“, so Chiara Falke-Lanksch. Regelmäßig unterwegs, und gerade in der Vorweihnachtszeit besonders beliebt, ist eine Roadshow mit Strickmaschinen. Sie tourt durch Europa und die USA. Hier kann man sich vor Ort die Socken personalisieren lassen. Außerdem hat man vor zwei Jahren zu den beiden Produktionsstandorten noch eine Dependance in Düsseldorf eröffnet. „Der Düsseldorfer Showroom und das moderne Büro haben einen sehr modernen Charakter. Wir konnten an diesem Standort direkt am Hafen, in der wichtigen Modestadt auch neue, hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, denen das internationale Umfeld wichtig ist“, erklärt Falke-Lanksch.
Schön, funktionell und nachhaltig zugleich: Agieren im Einklang mit der Umwelt
In der Sportmarke geht es vor allem darum, optimale Bedingungen für den Fuß herzustellen und damit die Performance zu erhöhen. Bei der Entwicklung arbeitet FALKE regelmäßig mit den Universitäten in Köln und Aachen zusammen. „Wo eine Polsterung sitzt, damit sie optimal unterstützt, wie eine Naht beschaffen ist und welches Material verwendet wird, das sind wichtige Stellschrauben, die genau justiert werden müssen im Hinblick auf die Funktionalität“, so Chiara Falke-Laksch. „Ein weiteres Patent haben wir für unsere Natural Glow-Strumpfhosen angemeldet. Sie sind unsichtbar. Wir haben ein Modell für alle Hautfarben von Dunkel bis Hell. Wer sie trägt, sieht so aus, als habe er nackte Beine – allerdings eben die beste Version davon.“ Auch die „Cellulite Control“ ist beliebt. Als Panty oder Strumpfhose lässt sie unschöne Dellen an den Oberschenkeln verschwinden. Funktionalität und Ästhetik gehen immer Hand in Hand mit Nachhaltigkeit. „Wir wollen im Bereich Beinbekleidung bis zum Jahr 2025 drei Viertel unserer Basics aus nachhaltigen Garnen produzieren. Umwelt- und Tierschutz sowie soziale Verantwortung spielen eine große Rolle bei uns. Wenn heute Mitbewerber mit Labeln wie ‚OEKO-TEX®‘ werben, halten sie Standards ein, die für uns schon seit 30 Jahren selbstverständlich sind. Wir arbeiten daran, dass bald alle deutschen FALKE-Standorte ihren Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und mit der Umstellung unseres Logistikzentrums auf eine nachhaltige Holzschnitzelanlage konnten wir die Co2-Emissionen um 75 Prozent senken.“
Konsequentes Engagement in der Region
Immer wieder zeigt FALKE, dass die eigenen Werte wie Qualität, Innovation und Handwerkskunst nicht nur postuliert, sondern auch gelebt werden. Auf den Freiflächen um den Stammsitz herum stehen Bienenstöcke und die Mitarbeiter können sich an den firmeneigenen Apfelbäumen bedienen. Sogar Kartoffeln werden hier angebaut. FALKE unterstützt viele soziale Projekte. Chiara Falke-Lanksch lud im letzten Jahre ukrainische Familien zu sich in den Garten ein. „Wir hatten damals die Situation, dass es keine Treffpunkte für die bei uns untergekommenen Geflüchteten gab. Und der Bedarf war groß. Anfangs versammelten sich 50 Menschen, am Ende waren bis zu 200 dabei. Bis heute wohnt auch bei uns eine ukrainische Familie“, erzählt sie. „Das empfinde ich aber als normal und selbstverständlich. Wer in der Lage ist, andere zu unterstützen, der sollte das auch tun.“ Regelmäßig werden hier auch über 100.000 Paar Socken in Pakete für Bedürftige gepackt. Und vielleicht fühlen sich die Träger dann ein kleines bisschen so, als wären sie ebenfalls Könige.
Daniela Prüter | redaktion@regiomanager.deter
Falke Gruppe
Oststr. 5
57392 Schmallenberg
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