Als Teil von Ostwestfalen-Lippe gehört der Kreis Minden-Lübbecke zu einer der stärksten deutschen Wirtschaftsregionen mit rund 140.000 Unternehmen, einer Million Beschäftigten und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von über 60 Milliarden Euro pro Jahr. Ostwestfalen-Lippe zählt zu den führenden Technologiestandorten in Europa und zu den Top fünf der deutschen Innovationsregionen. Doch welche wirtschaftlichen Bereiche zeichnen den Kreis Minden-Lübbecke aus?
Minden-Lübbecke zählt mit mehr als 300.000 Einwohnern zu den bevölkerungsstärksten Orten in Ostwestfalen-Lippe. Nach jüngsten Angaben waren zuletzt rund 130.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Davon waren 678 im sogenannten Primärsektor tätig, was insgesamt einen Anteil von 0,5 Prozent ausmacht. Der Primärsektor umfasst die ursprüngliche Rohstoffgewinnung, vor allem Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei.
Deutlich stärker ausgeprägt ist der sekundäre Sektor, auch als industrieller Sektor bezeichnet: Hier werden die Rohstoffe des primären Sektors verarbeitet. Im produzierenden Gewerbe waren nach den neuesten Angaben 45.751 Personen im Kreisgebiet tätig, was einem Anteil von 34 Prozent entspricht. Mit Abstand am stärksten ausgeprägt ist der Dienstleistungssektor mit einem Anteil von 65,5 Prozent. Hier sind im Kreis Minden-Lübbecke 87.983 Personen beschäftigt.
Wenn man die einzelnen Wirtschaftsbereiche im Kreis Minden-Lübbecke betrachtet, ist das verarbeitende Gewerbe mit 36.672 und 27,3 Prozent insgesamt am stärksten ausgeprägt. Es folgen die Metall- und Elektroindustrie sowie die Stahlindustrie mit 24.158 Personen und 18 Prozent.
Im Dienstleistungsbereich ist der Kreis Minden-Lübbecke im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit 18.214 Personen und 13,6 Prozent am stärksten vertreten. Es folgen der Bereich Gesundheitswesen mit 14.374 Personen und 10,7 Prozent sowie Heime und Sozialwesen mit 13.941 Personen und 10,4 Prozent.
Im Vergleich mit ganz Ostwestfalen fällt auf, dass der Anteil des verarbeitenden Gewerbes mit 27,6 Prozent ähnlich hoch ist wie im Kreis Minden-Lübbecke. Auch die Metall- und Elektroindustrie sowie die Stahlindustrie sind mit 15,5 Prozent in Ostwestfalen relativ stark vertreten. Im Dienstleistungsbereich dominiert in Ostwestfalen ebenfalls der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit 13,9 Prozent. Heime und Sozialwesen mit 8,9 Prozent sowie das Gesundheitswesen mit 7,7 Prozent sind prozentual etwas schwächer vertreten als im Kreis Minden-Lübbecke.
Der Kreis Minden-Lübbecke zeigt eine hohe wirtschaftliche Stärke. Betrachtet man die Fläche nach Nutzungsarten, so besteht mehr als die Hälfte der gesamten Fläche aus Landwirtschaftsfläche (rund 60 Prozent). Im Vergleich dazu ist der Anteil an Landwirtschaftsfläche in NRW mit 45 Prozent etwas niedriger.
Der Anteil von Waldfläche und Gehölz liegt im Kreis Minden-Lübbecke mit 10 Prozent jedoch deutlich niedriger als in NRW, wo dieser Anteil mit rund 30 Prozent fast ein Drittel der gesamten Fläche ausmacht. Die Wohnbau-, Industrie- und Gewerbefläche im Kreis Minden-Lübbecke liegt bei etwa 10 Prozent, was sich in etwa mit dem Anteil der Fläche in NRW deckt.
Die aktuellsten Zahlen zu den eingetragenen Berufsausbildungsverhältnissen zeigen, dass die kaufmännischen Ausbildungsberufe im Kreis Minden-Lübbecke mit 10.639 an erster Stelle stehen. Es folgen die gewerblich-technischen Ausbildungsberufe mit 8.004. Die Metallberufe mit 3.816 liegen hier an erster Stelle, gefolgt von Elektrotechnik mit 2.411 und Fachinformatikern mit 1.408 eingetragenen Berufsausbildungsverhältnissen.
Ein weiterer interessanter Indikator ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum misst. Im Jahr 2019 lag das BIP im Kreis Minden-Lübbecke bei 76.964. Dieser Wert ist höher als in Ostwestfalen (70.938) und etwas höher als im gesamten Deutschland (76.190), was für die hohe wirtschaftliche Stärke im Kreis Minden-Lübbecke spricht. Insgesamt zeigt sich, dass der Kreis Minden-Lübbecke als bedeutender Wirtschaftsstandort mit einer starken industriellen Basis und einem florierenden Dienstleistungssektor einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Dynamik in Ostwestfalen-Lippe leistet.
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