Immobilien (Dienstleistungen)

Sicherheitsdienstleister: Sicherheitsdienstleistungen mit deutlichem Wachstum

Sicherheitstechnik einer der Gründe für gute Stimmung im Markt.

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von Regiomanager 15.02.2023
(© Gorodenkoff – stock.adobe.com)

Sicherheitsdienstleistungen befinden sich im Aufwind. Das ist das Ergebnis der Lünendonk-Liste 2022 unter den führenden Sicherheitsdienstleistern in Deutschland. Diese Liste stellt ein Ranking der 25 nach Umsatz führenden Anbieter von Sicherheitsleistungen dar. Neben einem Überblick über die Player in dieser Branche zeigt die Liste den mit Sicherheit generierten Umsatz und Gesamtumsatz sowie die Anzahl der Sicherheitsmitarbeitenden in Deutschland.
Das Ergebnis: Der Umsatz mit Sicherheitsdienstleistungen der 25 führenden Anbieter in Deutschland ist 2021 um durchschnittlich 7,3 Prozent gewachsen. Bereits im starken Vorjahr (+6,6 %) konnte hier ein Wachstum verzeichnet werden. Eine besonders positive Entwicklung haben die reinen Sicherheitsdienstleister (+12,0 %) genommen, die nicht Teil eines Facility-Service-Multidienstleisters sind. Diese verbuchten mit einem Plus von 3,4 Prozent eine etwas schwächere Umsatzentwicklung mit Sicherheitsdienstleistungen als im Vorjahr (+4,9 %).
Wachstumstreiber sind laut der Liste der weiterhin hohe Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen, das wieder ansteigende Event- und Luftsicherheitsgeschäft sowie die steigende Nachfrage aus der Logistikbranche, dem Gesundheitswesen sowie der Immobilienwirtschaft. Außerdem erzielen die Unternehmen höhere Verrechnungssätze.
Das sind Ergebnisse der jährlichen Lünendonk-Anbieterbefragung, an der sich 44 führende Dienstleister mit einem Umsatz von knapp 50 Prozent des Marktvolumens beteiligen. Die Studie wird seit dem Jahr 2009 regelmäßig erhoben und veröffentlicht.

Stärkerer Einsatz von Sicherheitstechnik

Auch der Markt für Sicherheitsdienstleistungen ist trotz des Personalmangels deutlich gewachsen. Das Marktvolumen ist um 6,9 Prozent auf 9,85 Milliarden Euro gestiegen. Bei den 44 für die Studie analysierten führenden Unternehmen wuchs diese Zahl sogar um durchschnittlich 9,1 Prozent. Diese decken 49 Prozent des Marktvolumens ab. Besonders stark wuchsen die Einzelgewerkeanbieter von Sicherheitsdienstleistungen mit 12,0 Prozent.
Der Mangel an Personal ist ein großer Hindernisfaktor für das weitere Wachstum. Die Anbieter konnten ihre Belegschaft nur um durchschnittlich 3,0 Prozent steigern. Die Unternehmen setzen für die Zukunft auf einen stärkeren Einsatz von Sicherheitstechnik.
Diese ist zugleich ein wesentlicher Grund dafür, dass die Studienteilnehmer grundsätzlich positiv in die Zukunft blicken, denn hier sehen sie einen potenziell großen Bedarf im Markt. So geben insgesamt ein Viertel der Unternehmen gab an, dass es der Branche gut geht. Dies gilt insbesondere für das Feld der Sicherheitstechnik, wo 53 Prozent der befragten Unternehmen diese Meinung vertreten.
Aufgrund des Personalmangels, der sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch erhöhen wird, erwarten die Unternehmen steigende Umsätze. Die Studienteilnehmer generieren bislang durchschnittlich 5,8 Prozent ihres Umsatzes mit dem Einsatz von Technik.
Die Vorteile: Die Dienstleister erwarten eine Ergänzung des Personals hinsichtlich Qualität als auch Effizienz und zugleich wirtschaftliche Vorteile. Da diese noch nicht allen Kunden bekannt sind, bleibt die Beratungsleistung der Dienstleister ein wichtiger Leistungsbestandteil, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.
Studienautor Thomas Ball kommentiert die Ergebnisse: „Der Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen ist größer als das Angebot, das vor allem durch das Personal begrenzt ist. Das ist sowohl in der Entwicklung der Unternehmen als auch im steigenden Bedarf an Sicherheitstechnik zu beobachten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die stärkere Akzeptanz von Sicherheitstechnik ist die Beratungsleistung der Dienstleister, die auf einer detaillierten Kundenkenntnis und einem guten Marktüberblick basiert.“Florian Graf, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), beurteilt die Ergebnisse der Studie folgendermaßen: „Die aktuelle Marktstudie erscheint in einer Zeit großer wirtschaftlicher Unsicherheit und liefert zugleich neue belastbare Zahlen zur Branche. Die Sicherheitsbranche ist und wird weiterhin überdurchschnittlich wachsen, weil sie noch mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen wird.“
Die Sicherheitswirtschaft könne und wolle mehr leisten. Dafür bedürfe es allerdings einer raschen und wirksamen Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Form eines Sicherheitsdienstleistungsgesetzes, das den Unternehmen der Branche Planungssicherheit gebe. Seine Realisierung würde wesentlich dafür sorgen, dass die Sicherheitswirtschaft auf einem neuen Qualitätslevel arbeiten könne und ihre Rolle in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands und in der Außenwahrnehmung gestärkt werde.

Azubis zufrieden mit ihrer Ausbildung

Der Branche fehlt es an Personal – vom hoch qualifizierten Meister für Schutz- und Sicherheit, vom Sicherheitsmanager bis hin zur ausgebildeten Fachkraft sowie angelernten Arbeitskraft.
Ein Treffen der Exzellenzinitiative Hamburg, die sich zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen einsetzt, mit Berufsschülern im Januar zeigt jedoch eine erfreuliche Entwicklung: In einer internen Umfrage gaben Azubis aus dem ersten Lehrjahr an, dass sie zufrieden mit ihrer Ausbildung zur Fachkraft/Servicekraft für Schutz und Sicherheit sind. Die Ergebnisse dieser Umfrage: Deutliche Verbesserung der Arbeits- und Lernbedingungen, weniger Überstunden, Ausbildungsbetriebe halten Einsatzpläne ein, abwechslungsreiche Tätigkeit, Verbesserung der Kommunikation, Steigerung der schulischen Leistungen. Carsten Klauer von der POWER GMBH und Vorstandsmitglied der ASW Nord sagt: „Es hat sich gezeigt, dass insbesondere gute Absolventen die Chance auf sehr attraktive Arbeitsplätze bis hin zu geförderten Studienplätzen des ,Sicherheitsmanagement‘ bekommen.“

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