Der Essener Unternehmensverband hält die neue Diskussion um die Erhöhung des Arbeitgeberanteils der Krankenkassenbeträge nicht für zielführend. „Die große Koalition hat den Arbeitgeberanteil beim Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenkasse aus gutem Grund festgeschrieben. Steigende Gesundheitsausgaben würden sich negativ auf Beschäftigung und Wachstum auswirken und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schwächen“, stellt Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders fest. Er erklärt, die Diskussion setze letztlich am falschen Ende an: „Wir erörtern immer die Finanzierung des Ausgabenanstiegs der Krankenkassen. Dieser kommt allerdings nicht von ungefähr. Vielmehr müssen die Ursachen der Kostensteigerung betrachtet werden. Die Politik hat mit teuren Gesetzen und ihrer Reformwut selbst dafür gesorgt. Nach Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstituts kosten die Reformen, wie zum Beispiel das Krankenhausstrukturgesetz oder die Verpflichtung der Kassen zu deutlichen höheren Präventionsausgaben, in den nächsten fünf Jahren bis zu 40 Milliarden Euro. Von den Arbeitgebern kann nicht verlangt werden, dass sie diese teuren Gesetze finanzieren. Um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden und den Jobmotor nicht abzuwürgen, müssen wir steigende Arbeitskosten vermeiden.“
Teilen: