Die aus den 1920er Jahren stammende Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde, zeitweise eine der größten Kokereien des Reviers, ist nach einer langjährigen Umbauphase vom einstigen Sanierungsfall zu einem wahren Schmuckstück avanciert. Mit der Eröffnung des Salzlagers als Veranstaltungsstätte und des zum Dortmunder Catering-Unternehmen dinner&co gehörenden Top-Restaurants SchwarzGold in der ehemaligen Gastiefkühlanlage hat im April dieses Jahres ein neues Kapitel in der ereignisreichen Historie der Kokerei Hansa begonnen. Dort, wo noch bis ins Jahr 1992 auf einer Fläche von rund 30 Hektar Kohle zu Koks veredelt wurde, finden nun vor beeindruckender Kulisse die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt – von Konzerten, Theatervorstellungen, Tagungen und Messen über geschäftliche und private Events bis hin zur Hochzeit: eine einzigartige Kombination von Koks, Kultur und Kulinarik an einem historischen Ort in Dortmund.
Industriegeschichte hautnah erleben
Die unter Denkmalschutz stehende Kokerei Hansa wurde ab 1927 im Rahmen eines Kokerei-Neubau- und Rationalisierungsprogramms als eine der ersten Großkokereien errichtet und ist heute die letzte nahezu vollständig erhaltene Kokerei dieser Zeit im Revier. In Spitzenzeiten wurden hier täglich bis zu 5.200 Tonnen Koks produziert. Das Industriedenkmal befindet sich im Eigentum der 1995 gegründeten Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, deren Aufgabe es ist, hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters durch Übernahme ins Eigentum vor dem Abriss zu bewahren. Bundesweit ist es die bisher einzige Stiftung, die sich explizit für den Erhalt von bedeutenden, vom Abriss bedrohten Industriedenkmalen aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen einsetzt. Aktuell zählen Industriedenkmale an zwölf Standorten in NRW zum Bestand. Technikhistorisches Highlight der Kokerei Hansa ist die Kompressorenhalle mit ihren fünf ehemals dampfbetriebenen Gaskolbenkompressoren. Als imposante und vielseitige Location für Events jeder Art ist die Kokerei heute einer von 27 Ankerpunkten der Route Industriekultur und besticht nicht zuletzt durch ihre Größe. Immerhin bieten alle Innen- und Außenbereiche auf Hansa zusammen Platz für rund 25.000 Personen.
Neben dem 2.700 qm großen Salzlager verfügt die Kokerei mit der Kompressorenhalle und der Waschkaue über zwei weitere Veranstaltungsflächen von jeweils 200 qm Größe, ergänzt durch einen weitläufigen Außenbereich – den Schwarzen Platz. Seit der Stilllegung der Kokerei 1992 stand auch das Salzlager leer, das teilweise vom Einsturz bedroht war. Zusammen mit der dazugehörigen Salzfabrik präsentiert sich die ehemalige Lagerhalle nun als spannende Location, deren historischer Maschinenbestand in NRW einzigartig ist. Mit Mitteln der Städtebauförderung des Landes NRW und des Bundes konnte die Industriedenkmalstiftung das Gebäude in den vergangenen zehn Jahren aufwändig sanieren. „Unser Ziel war es, die Kokerei Hansa unter höchstmöglichem Substanzerhalt in eine zukunftsfähige Nutzung zu bringen“, erklärt Sonja Comes, kaufmännische Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Dementsprechend sind das Erscheinungsbild der historischen Gebäude und ihre Raumwirkung erhalten geblieben. Die Salzfabrik ist nun großzügiger Haupteingang für das Salzlager als eigentliche Veranstaltungshalle und die ergänzten Anbauten dienen dem neuen Zweck des Gebäudekomplexes.
Fine Dining und Events im Denkmal
Auch die in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Gastiefkühlanlage wurde seit 2019 von der Industriedenkmalstiftung instandgesetzt. Hier wurde damals das heiße Kokereigas, das bei der Herstellung von Koks entstand, auf fünf Grad Celsius abgekühlt, um es ins Gasnetz einspeisen zu können. Hier befindet sich das im April eröffnete Fine-Dining-Restaurant SchwarzGold und das Café-Bistro ButterRaum. Die gastronomische Umnutzung der Gastiefkühlanlage wurde von dinner&co-Geschäftsführer Sascha Nies, der im Jahr 2020 die Idee für das Projekt hatte, in enger Abstimmung mit der Eigentümerin der Kokerei Hansa, der Industriedenkmalstiftung, als Bauherrin konzipiert. Der Gastronom war von Anfang an vom Industriecharme der Kokerei Hansa begeistert und erkannte das enorme Potenzial des Industriedenkmals als Eventlocation. „Aufgrund der Corona-Pandemie und der Folgen des Ukrainekrieges haben sich die Sanierungsarbeiten letztlich auf vier Jahre ausgedehnt“, berichtet der Unternehmer und ergänzt: „Ohne die enge und hervorragende Zusammenarbeit mit der Industriedenkmalstiftung wäre dieses Projekt überhaupt nicht möglich gewesen.“
Auf den zwei Etagen des Gebäudes finden bis zu 200 Gäste Platz. „In der oberen Ebene haben wir den ButterRaum – einen Mix aus Bistro, Lounge und Café mit leichter Küche – als Adresse für tagsüber entwickelt“, beschreibt Sascha Nies, der nicht nur viel Zeit und Herzblut in das Projekt investiert, sondern dabei auch unternehmerisch alles auf eine Karte gesetzt hat. Die denkmalgeschützte maschinelle Ausstattung des Gebäudes ist restauriert und in das Raumkonzept der Gastronomie integriert worden. Um eine Verbindung zur Natur herzustellen, wurden im lichtdurchfluteten ButterRaum mit seiner hohen Decke drei große Bäume eingepflanzt. Hier können die Gäste in pastellfarbenen Loungemöbeln ihre Mittagspause verbringen, bei Kaffee und Kuchen entspannen oder am Laptop arbeiten.
Um 18 Uhr öffnet dann das Restaurant SchwarzGold seine Türen, das im Untergeschoss mit gehobener Cuisine kreiert von Sternekoch Pierre Beckerling aufwartet. Auch hier wird das kulinarische Angebot vom Revier bestimmt: „Den Gast erwartet ein reines Menü-Restaurant, das die Bodenständigkeit einer modernen Ruhrgebietsküche zelebriert“, sagt Sascha Nies. Pierre Beckerling kann im SchwarzGold seiner Kreativität freien Lauf lassen und hat bereits den nächsten Michelin-Stern im Visier. Der Spitzenkoch und sein Team legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, Saisonalität, Regionalität, Qualität und Frische. Für die Menüs – ob mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch – werden ausschließlich die besten Produkte ausgewählt. „Einige Lebensmittel werden demnächst hier auf dem Kokereigelände durch eine Aquaponik-Anlage mit zwei Gewächshäusern erzeugt“, berichtet Sascha Nies. Die Resonanz auf das neu etablierte gastronomische Angebot der Kokerei Hansa fiel schon nach kurzer Zeit durchweg positiv aus. So hat der Restaurantführer Gusto das SchwarzGold als Newcomer des Jahres ausgezeichnet und auch das Gourmetmagazin Feinschmecker kürte das Fine-Dining-Restaurant zum Newcomer des Monats Juni.
Das frisch sanierte Salzlager, die Kompressorenhalle und die Waschkaue der Kokerei Hansa wurden so konzipiert, dass sie sich für sämtliche Veranstaltungsformen eignen: vom Konzert über Messen, Tagungen, Seminare, Workshops und sonstigen B2B-Events bis hin zur Hochzeitsfeier und vielem mehr. Mit einer Lounge, die faszinierende Ausblicke auf das illuminierte Gelände bietet, dient vor allem die Salzfabrik als perfekte Kulisse etwa für Konferenzen oder Produktpräsentationen. „Ein Event im historischen Industrieambiente der Kokerei ist auf jeden Fall ein Termin außer der Reihe mit besonderem Charme, der nachhaltig in Erinnerung bleibt“, ist die kaufmännische Geschäftsführerin der Industriedenkmalstiftung Sonja Comes überzeugt. Auf Wunsch können im Rahmen von Veranstaltungen auch informative Führungen über das Kokereigelände durch geschultes Personal stattfinden. „Die bewegte Geschichte von Industrie und Technik wird auf diese Weise besonders lebendig“, meint Sonja Comes „In Sascha Nies haben wir den perfekten Partner für die gastronomische Entwicklung der Kokerei Hansa gefunden, gemeinsam wollen wir das Potenzial der Räume heben. Für das individuell passende Catering zur Veranstaltung steht das Team von dinner&co bereit. „Für Business-Events wie Sommerfeste, Jubiläen, Weihnachtsfeiern, aber auch für verschiedene Veranstaltungen können auch der ButterRaum und das SchwarzGold bei uns zusammen gemietet werden“, fügt Sascha Nies hinzu.
Catering für alle Sinne
Der Gastronom hat sich bereits im Alter von 19 Jahren selbstständig gemacht und sein Catering-Unternehmen, das auch das Tages-Restaurant 5 Days in Dortmund-Hörde betreibt, ›
1997 gegründet. Nies hat bereits langjährige Erfahrung mit der gastronomischen Bewirtschaftung ehemaliger industrieller Anlagen wie u. a. der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck, die 2.100 qm Veranstaltungsfläche bietet. Daher können der dinner&co-Chef und sein engagiertes Team Kunden, die einen Anlass zum Feiern oder Tagen haben, bei allen Fragen rund um die passende Räumlichkeit und das perfekte Catering optimal beraten. Die Catering-Profis helfen bei der Suche nach den geeigneten Räumlichkeiten und unterstützen ihre Kunden während der Planungsphase. Um auch während der Veranstaltungen auf dem Areal der Kokerei Hansa schnell vor Ort und nah an der neuen Gastronomie sein zu können, entschied sich Sascha Nies zu Projektbeginn im Jahr 2020, auch den Firmensitz seines Catering-Unternehmens inklusive Verwaltung, Lager und Produktionsküchen auf die Kokerei Hansa zu verlegen.
Die Industriedenkmalstiftung hat hierfür einen Neubau mit Gastroküche errichtet, der mit der Gastiefkühlanlage baulich verbunden wurde und bereits im September 2023 von dinner&co bezogen werden konnte. Als neuer Firmensitz von dinner&co baute die Industriedenkmalstiftung ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude, die sogenannte Anthracenölanlage, für Bürozwecke um. Von diesem ungewöhnlichen neuen Firmensitz aus organisiert dinner&co nun u. a. NRW-weit Catering. Seit bald drei Jahrzehnten steht das Cateringunternehmen dinner&co für kreative Küche in Premium-Qualität, maßgeschneidert für die jeweilige Veranstaltung. „Wir hatten von Beginn an immer einen hohen Qualitätsanspruch“, betont Inhaber Nies. Qualität sei einfach die DNA von dinner&co. Der Firmenchef und sein Team machen das Catering zu einem Erlebnis für alle Sinne: lecker, frisch und farbenfroh mit Produkten der Saison und vorzugsweise aus der Region. „Unser Ziel ist es, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen und deren Gäste zum Schwärmen zu bringen“, erläutert Nies die Firmenphilosophie. Neben höchster Qualität setzt der Gastronom vor allem auf individuelle Konzepte und eine perfekte Ausführung durch ein eingespieltes Team, dem viele langjährige Mitarbeiter angehören. „Wir haben einen Stamm von mittlerweile 39 festangestellten Mitarbeitern, von denen einige schon ihre Ausbildung hier im Unternehmen absolviert haben“, freut sich Nies. „Unser Küchenchef ist zum Beispiel schon seit 20 Jahren mit dabei.“
Das firmeneigene Motto „dinner&co mit gutem Geschmack“ wendet das Team auf alles an, was es für seine Kunden tut: „Frische, Qualität und Kreativität sind nicht nur für unser Essen, sondern auch für unseren Service die maßgeblichen Werte“, erklärt Nies. „Wir wollen, dass sich unsere Kunden rundum wohlfühlen.“ Die Detailtreue der Dortmunder reicht vom aufmerksam-freundlichen Service bis zur liebevoll arrangierten Dekoration. Genauso wie im Catering-Bereich achtet das Team von dinner&co natürlich auch in den eigenen Restaurants besonders auf Geschmack, Qualität und ausgewogene, größtenteils regionale Zutaten. „Nachhaltigkeit und ein schonender Umgang mit Ressourcen sind uns generell sehr wichtig“, unterstreicht Sascha Nies. Sorgfältig ausgewählt und mit Liebe angerichtet wird jedes Gericht täglich frisch zubereitet. „So bringen wir eine moderne Küche und auch ein bisschen Wellness auf den Teller unserer Kunden“, sagt Nies lächelnd. Für das SchwarzGold auf Hansa setzt er nicht nur auf Feinschmecker aus dem Ruhrgebiet, sondern auch aus den Nachbarregionen, denn: „Um gut essen zu gehen, muss man nicht nach Düsseldorf fahren.“
Derweil steht der Kokerei Hansa schon bald ein neues Großprojekt bevor: Die Industriedenkmalstiftung bereitet sich gemeinsam mit Nies schon jetzt sukzessive darauf vor, dass die Kokerei Hansa im Jahr 2027 ein Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 sein wird. Als Kernbereich des „Zukunftsgartens Dortmund“ ist die Kokerei Hansa mit dem Salzlager fest integriert und erfüllt einen wichtigen Beitrag als Veranstaltungsort. Ein Grund mehr also, dem Industriedenkmal demnächst einmal einen Besuch abzustatten.
dinner&co
Emscherallee 11
44369 Dortmund
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu dinner&co finden Sie HIER
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