„Warum kommt da die Kälte raus?“ Diese einfache Frage eines jungen auszubildenden Elektroinstallateurs legte den Grundstein der Schrezenmaier Kältetechnik GmbH mit Sitz in Schwerte. „Mein damaliger Lehrmeister konnte mir diese Frage nicht beantworten und weckte damit meine Neugierde“, sagt der am Bodensee aufgewachsene Egon Schrezenmaier. Ein Schlüsselmoment mit weitreichenden Folgen. Nicht nur, dass Schrezenmaier später auf Kältetechnik umsattelte und in diversen verantwortlichen Positionen (u.a. bei Sümak, Hobart) anspruchsvolle Kälteanlagen in ganz Europa, aber auch Russland, Saudi-Arabien oder Ägypten installierte. Die Neugierde ging und geht noch weiter. So war Schrezenmaier, der sein Unternehmen 2005 durch Management-Buy-out aus dem Hobart-Konzern herauslöste, an zahlreichen wegweisenden Innovationen der Branche beteiligt. Inzwischen ist die Schrezenmaier Kältetechnik GmbH ein waschechtes Unternehmen, in dem auch die beiden Söhne Timo und Dominik mitarbeiten, ebenso wie Frau Roswitha und Schwiegertochter Stefanie. Insgesamt hat das Unternehmen inzwischen 51 Mitarbeiter. Hinzu kommen 13 Mitarbeiter im Tochterunternehmen Nattland, das sich auf die Fernwartung von gebäudetechnischen Anlagen spezialisiert hat. Das Angebotsspektrum im Kältebereich ist breit gefächert und reicht von Kältetechnik, Gebäudeleittechnik, Klimatechnik, Supermarktkältetechnik und Kühlmöbeln bis hin zur Gewerbe- und Industriekälte sowie Medizintechnik und Prozesskühlung.
Innovationen für höhere Effizienz
Seit einigen Jahren lässt Schrezenmaier eigene Kühlmöbel herstellen, wie sie insbesondere in Supermärkten zum Einsatz kommen. Der Vorteil: Diese können von den Maßen und Funktionen exakt auf die Bedürfnisse und steigenden Ansprüche der Kunden angepasst werden. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. „Wir achten sehr auf die schnelle und einfache Serviceleistung der Geräte, um den Kunden mehr und mehr in die Lage zu versetzen, die Anlagen selbst zu reinigen und einfache Reparaturen auszuführen“, erklärt Schrezenmaier. Das spart nicht nur Wartungskosten. „Viel wichtiger ist, dass wir unser hoch qualifiziertes Personal für andere wichtigere Aufgaben einsetzen können“, argumentiert Schrezenmaier. Dass er kein qualifiziertes Personal mehr finden könnte, sorgt ihn nicht. Das Unternehmen ist in verschiedenen Schulkooperationen aktiv, stiftet teure Roboter-Sets für Projektarbeiten. Erst kürzlich haben 17 Gymnasiasten und Gymnasiastinnen an einer zehnstündigen Projektarbeit im Unternehmen teilgenommen. „Das Berufsbild der Klima- und Kältetechniker hat heute wenig mit dem Blaumann-Stereotyp von früher zu tun. Gesucht sind eher Weißkittel, die nicht nur planen, sondern auch tief gehende IT- und zunehmend auch Programmierkenntnisse besitzen, um die vollen Möglichkeiten der modernen Technik auszuschöpfen und somit das Energie- und damit Kostensparmaximum für den Kunden herauszuholen.“
Alt und Neu schlau kombiniert
„Wärmepumpen“ sind kein Zauberwort für Schrezenmaier. Schließlich produzieren die Kühltruhen und anderen Kühlaggregate sehr viel Abwärme, wodurch – dank der Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen – herkömmliche Heizungen weitgehend überflüssig werden. „Unsere Herausforderung hierbei ist es, die alten analogen Heizungsanlagen und die modernen, digital gesteuerten Verbundanlagen intelligent zu koppeln und alles aus der Ferne durch fachkundiges Personal zu kontrollieren und zu warten. Nur so können unsere Kunden einen maximalen Kostenvorteil erzielen.“ Die anstehende, gesetzlich verpflichtende Umstellung der Kältemittel bis 2020 wird in den kommenden Jahren zahlreiche Betreiber von kältetechnischen Anlagen vor die Herausforderung stellen, ihr Kühlkonzept grundlegend zu überdenken bzw. umzurüsten. „Hier sehen wir große Herausforderungen und Chancen“, sagt Schrezenmaier. „Zusätzlich gibt es aktuell so viele interessante Innovationen, dass die nächsten Jahre eine überaus spannende Entwicklung versprechen.“
Teilen: