Das aktuelle „Konjunktur-Barometer Ruhrgebiet“ der Arbeitsgemeinschaft „arbeitgeber ruhr“, das Mitte Juli veröffentlicht wurde, zeigt eine deutlich gedämpfte Stimmung bei Unternehmen in Essen sowie in der Ruhrregion. Dabei schlägt die Stimmung in den Betrieben gerade merklich ins Negative um. Waren die allgemeine Geschäftslage und Umsätze im ersten Halbjahr dieses Jahres noch im Aufschwungmodus, so sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich gedämpft. Zu Beginn des Jahres lief das Inlandsgeschäft noch besser als das im Ausland – für Herbst und Winter werden sich beide die Waage halten. Und waren in den ersten sechs Monaten des Jahres sieben von zehn Unternehmen mit ihren Erträgen zufrieden, rechnet nun ein Viertel der Betriebe mit schlechteren Zahlen. Interessant ist darüber hinaus noch das Investitionsverhalten der hiesigen Firmen: Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen investierte zu Beginn des Jahres noch moderat innerhalb der Bundesrepublik, im Ausland hingegen kaum (über 50 Prozent). Für das laufende Halbjahr sind die Pläne für inländische Investitionen rückläufig, im Ausland hingegen wieder langsam anziehend. Erfreuliche Ergebnisse liefert der Blick auf die regionalen Beschäftigungs- und Ausbildungszahlen. Diese befinden sich wie schon zu Anfang des Jahres weiterhin im Plus. Lediglich zwei von zehn Betrieben planen Entlassungen bis Dezember 2019. Neun von zehn Unternehmen bilden auf dem Niveau des Vorjahres aus oder sogar noch darüber hinaus. „In der Tat ist die aktuelle Lage schwierig, die guten Jahre sind erst einmal vorbei. Man kann deshalb durchaus von einer Delle sprechen. Die aktuelle Konjunktureintrübung ist aber längst nicht so dramatisch wie vor zehn Jahren. Nicht zuletzt die weiterhin hohen Zahlen bei Beschäftigung und Ausbildung sind ein wichtiger Indikator dafür. Einige Konzerne bauen Stellen ab, der breite Mittelstand tut es nicht“, kommentiert Dr. Henner Puppel, Vorsitzender des Essener Unternehmensverbandes (EUV), die Umfrageergebnisse.
Teilen: