Der Essener Unternehmensverband (EUV) sieht eine Gefahr für Essen als attraktiven Wirtschaftsstandort und fordert ein politisches Umdenken. Aktuelle Zahlen des Steuerzahlerbundes bestätigen erneut, dass die Grund- und Gewerbesteuersätze in den NRW-Kommunen und insbesondere im Ruhrgebiet deutschlandweit die höchsten sind. Der EUV sorgt sich deshalb nicht nur wegen der knappen Industrie- und Gewerbeflächen, sondern auch wegen der hohen Kommunalsteuern um eine schwindende Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Essen. „Eine solche Praxis verleitet Unternehmen über kurz oder lang zum Wegzug. Wer es sich leisten kann, wird seinen Firmensitz in Gemeinden verlegen, die längerfristig denken und nicht nur das kurzfristige Geld sehen“, sorgt sich EUV-Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders beim Blick auf die neusten Berechnungen. „Kluge Standortpolitik sollte nachhaltig angelegt sein. Wollen wir in Essen und im gesamten Ruhrgebiet Wirtschaft halten oder neue Unternehmen gewinnen, ist ein solches Vorgehen einzig und allein kontraproduktiv, sogar schädlich. Ausgerechnet im Ruhrgebiet brauchen wir jeden Arbeitsplatz. Seit Jahren haben wir im Landesvergleich die höchsten Hebesätze, weshalb es kaum zu Neuansiedlungen von Unternehmen in unserer Region kommt.“ Kanders verweist auf die Stadt Monheim, die u.a. über die Senkung der Steuersätze 300 zusätzliche Firmen ansiedeln konnte.
Teilen: