Bauunternehmen im Revier

HARFID auf dem Weg in die Zukunft

Mit modernem Projektmanagement bereitet sich die Essener HARFID GmbH auf neue Projekte und Herausforderungen vor.

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von Regiomanager 03.03.2020 Anzeige
Friedenshöhe, Wuppertal (© ACMS Architekten/rendertaxi)

Helle großzügige Räumlichkeiten begrüßen den Besucher am neuen Standort der HARFID GmbH an der Lindenallee in Essen. Dabei geht es jedoch weniger um Repräsentation, sondern um eine offene, teamorientierte Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter. „Das Büro ist die konsequente Fortführung unserer Strategie, auf veränderte Anforderungen der Bau- und Immobilienbranche mit neuen Partner- und Arbeitskonzepten zu reagieren“, so Frank Hermes, der bei HARFID für die strategische Unternehmensentwicklung zuständig ist.

Im Team für den Kunden

„Dass alle Kollegen auf einer Ebene arbeiten, beschleunigt und vereinfacht die Kommunikation in den Projektteams“, freut sich Hermes. „Die Kommunikation ist im Vergleich zu einer auf verschiedene Etagen verteilten Arbeit effizienter.“ Für vertrauliche Gespräche oder Telefonate stehen dennoch ausreichend Räumlichkeiten oder Sitzgruppen zur Verfügung. Zudem laden lichte Innenhöfe und ein großzügiger, gut ausgestatteter Außenbereich dazu ein, in einem offenen und freundlichen Umfeld kreative Ideen zu entwickeln. Gefördert durch diese räumlichen Gegebenheiten, wandelt sich die Arbeit immer mehr zu einer funktionsübergreifenden Zusammenarbeit mit bewusst flachen Hierarchien. Hermes: „Abteilungen waren gestern. Die Zukunft liegt in vernetzten und funktional ausgerichteten Unternehmensstrukturen, die auf der einen Seite einen klaren Rahmen für die Projektarbeit vorgeben, aber gleichzeitig die agile und kreative Teamarbeit fördern.“ Zunehmend werden auch unternehmensexterne Partner tiefer in diese Teams integriert.

HARFID Partnering

Bereits seit 2016 steht das als Antwort auf die veränderten Anforderungen am Markt unter anderem mit der Universität Duisburg-Essen weiterentwickelte HARFID Partnering für ein überregionales Netzwerk von Spezialisten aus Investition, Finanzen, Architektur und Bau. Im Fokus des offenen Modells stehen Fairness und gegenseitiges Vertrauen neben Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Nachhaltigkeit von Immobilienprojekten. Alle Projektbeteiligten arbeiten im Rahmen ihrer Rolle und Qualifikationen von Beginn an als Team mit modernen digitalen Werkzeugen und der entsprechenden IT-Infrastruktur am gemeinsamen Projekterfolg. In jeder Phase des Projektes werden das traditionelle Verständnis der Zusammenarbeit, bisherige Rollenverteilungen und gewohnte Arbeitsweisen ganz bewusst infrage gestellt und vor dem Hintergrund zukünftiger Herausforderungen neu interpretiert.

Teamorientiertes Projektmanagement

Projekte, welche stark von der Arbeit im Team geprägt werden, verlangen nach einem modernen, teamorientierten Projektmanagement, bei dem alle Teammitglieder dezentral und möglichst in Echtzeit auf alle Daten zugreifen können. Bereits vor einiger Zeit hat die HARFID GmbH daher das 6D HARFID Bauprozessmanagementsystem (6D HARFID BMS) als Instrumentenset des Projektmanagements und der Qualitätssicherung entwickelt. Über dreidimensionale CAD-Planung, die dem Kunden schon in einem frühen Stadium ein virtuelles Begehen seines Objektes ermöglicht, und eine Visualisierung durch Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sieht der Kunde nicht nur den Rohbau und die technische Gebäudeausstattung, sondern auch die Qualität des Wohnens. In der vierten Dimension – dem vierten D – wird jeder einzelne Vorgang des Bauens mit dem Terminplan verbunden. Hierdurch lassen sich vorab der komplette Bauablauf simulieren, Fehler frühzeitig erkennen und die baubegleitende Planung minimieren. Über das fünfte D werden die Kosten gesteuert und kaufmännische Transparenz erzeugt. Das sechste D steht für eine Rundum-sorglos-Betreuung bis nach der Schlüsselübergabe. 6D HARFID BMS kommt im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen auch beim Rückbau von Immobilien zum Einsatz, um eine Wiederverwendung der Baumaterialien zu ermöglichen. Daher wurde die alte Unternehmenszentrale der HARFID GmbH komplett digital als BIM-Modell erfasst. Sie ist Pilotprojekt für den Einsatz des Bauprozessmanagementsystems beim Gebäudeabriss. „Das Building Information Modeling (BIM), das eigentlich als Bestandteil im 6D HARFID BMS enthalten ist, wird zunehmend zum Standard in der Bauindustrie“, erklärt Frank Hermes. „Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert, erfasst und dreidimensional im Computer visualisiert.“ Vorteil ist unter anderem eine verbesserte Datenqualität, die auf eine gemeinsame, ständig synchronisierte Basis zurückgeht, sowie die unmittelbare und kontinuierliche Datenverfügbarkeit. Sie ermöglicht ein dezentrales Arbeiten der Projektbeteiligten von verschiedenen Standorten aus. Diese Vorteile steigern die Produktivität der Planung bei Kosten, Termintreue und Qualität. Bis 2022 soll das Arbeiten nach BIM-Methode in allen Bereichen der HARFID GmbH eingeführt sein.

Digitale und analoge Planung

Trotz aller digitalen Darstellungsformen werden auf Wunsch der Kunden auch heute noch klassische analoge Architektenmodelle aus Gips oder Karton hergestellt, beispielsweise für ein aktuelles Projekt in Wuppertal Elberfeld. Gegenüber der Hauptverwaltung der Barmenia Versicherungen realisiert HARFID sechs Mehrfamilienhäuser. Es entstehen 64 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von rund 6.000 Quadratmetern. Dazu gehören auch 74 Tiefgaragenstellplätze. Die hochwertigen, familiengerechten Eigentumswohnungen sollen voraussichtlich Ende 2022 fertiggestellt werden. Die „Barbarahöfe“, ein Wohnquartier in Essen mit 4.444 Quadratmetern Wohnfläche verteilt auf 64 Wohneinheiten, und das „Waldquartier“, ein Mehrfamilienhaus mit 1.797 Quadratmetern Wohnfläche für 18 Wohneinheiten in Gelsenkirchen, sind dagegen Pilotprojekte für einen digitalen Planungsprozess nach modernstem Standard. Bei beiden Projekten werden der komplette Bauablauf und die Kostenentwicklung digital simuliert. Nicht nur der Rohbau, sondern auch die Innenausstattung, wie Bodenbeläge und Innenfenster, oder die Fassadengestaltung wurden geplant und visualisiert. „Für uns ist das ein permanenter, hochspannender Entwicklungs- und Lernprozess“, freut sich Frank Hermes.

Digitale Baustelle

Die digitale Baustelle hat sich längst im Alltag etabliert. „Wir wollten nicht warten, nicht hinterherlaufen. Wir gehen vorweg“, betont Frank Hermes. Die Digitalisierung wird bei der Essener Unternehmensgruppe als Chance verstanden. So wurden zuletzt in der Baulogistik Fahrzeuge und Maschinen in Zusammenarbeit mit Partnern mit elektronischen, internetfähigen Chips versehen und in einem webbasierten System erfasst. Das ermöglicht eine Kontrolle der Auslastung aus der Bauleitung oder der Unternehmenszentrale, sorgt für eine effizientere Kostengestaltung und dient zudem der Diebstahlprävention.

Zukunft ökologisches Bauen

Immer größere Bedeutung gewinnt das ökologische Bauen. Die Ökologie ist nicht nur beim Recycling von Baustoffen, sondern auch bei der digitalen Planung ein bedeutender Aspekt. So ist es über BIM-Systeme möglich, Sonnenstände und Temperaturentwicklungen zu bestimmten Jahreszeiten zu simulieren und daraus abzuleiten, wie die Fenster und die Wärmedämmung des Gebäudes zu planen sind und wie die Energieeffizienz des Gebäudes zu optimieren ist. Standardisierte Bauprozesse tragen zur Nachhaltigkeit bei, indem Ressourcen sparsamer eingesetzt werden und bei industriell vorgefertigten Bauelementen – beispielsweise Badezimmern – der Ausschuss durch Baufehler unter Zeitdruck sinkt. „Der Weg in die Zukunft des Bauens führt über die Verknüpfung des digitalen Entwickelns, Planens und Steuerns von Projekten mit handwerklicher, manueller Bauausführung“, ist sich Frank Hermes sicher. „Für dieses Bauen 4.0 ist die HARFID GmbH hervorragend aufgestellt.“ Markus Richard Spiecker | redaktion@regiomanager.de

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Fotostrecke

Friedenshöhe, Wuppertal (© ACMS Architekten/rendertaxi)

Barbara Höfe, Essen

Waldquartier, Gelsenkirchen

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