Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mahnt angesichts der aktuellen Entspannung im Handelsstreit mit den USA, den EU-Austritt Großbritanniens nicht aus den Augen zu verlieren. „Trotz der herrschenden Unklarheiten und offenen Fragen sollten die Unternehmen die Zeit bis zum Brexit nutzen und sich auf die möglichen Szenarien vorbereiten“, rät der für Außenwirtschaft zuständige stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Schnepper. Unterstützung bietet dabei eine Online-Checkliste der IHK-Organisation. „Mit der Checkliste können Unternehmen ihre verschiedenen Geschäftsbereiche daraufhin abklopfen, ob und wie sie vom Brexit betroffen sein könnten“, sagt Schnepper. Unternehmen, die sich jetzt mit den zentralen Fragen beschäftigen, so Schnepper, könnten dann auf politische Entscheidungen schneller reagieren. Nach wie vor ist unklar, wie der Waren- und Dienstleistungsverkehr mit dem Vereinigten Königreich nach dem offiziellen EU-Austritt Großbritanniens am 29. März 2019 geregelt wird. Laut dem von der Britischen Regierung vorgelegten „Weißbuch“ streben die Briten eine relativ enge Partnerschaft mit gemeinsamer Freihandelszone nur für Waren, nicht für Dienstleistungen an. „Fraglich ist, ob die EU sich auf einen Deal ohne Dienstleistungsfreiheit einlassen wird“, betont Schnepper. Deshalb sei selbst ein unkontrollierter sogenannter „harter Brexit“ momentan nicht ganz auszuschließen.
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