NRM: Herr Lang, wie ist die Idee zu den Hygienespendern entstanden?
Karl Lang: Seit 2008 stellt unser Unternehmen Pixlip Leuchtflächen für den gewerblichen Gebrauch her und auch Privatkunden sind mit dem Produkt PixlipGO als zusätzlicher Kundenkreis dazugekommen. Viele Messebauer gehören zu unseren Kunden. Entsprechend stark sind auch wir von den Absagen vieler Messen betroffen. Als wir gesehen haben, wie hoch der Bedarf an Atemschutzmasken und Schutzausrüstung ist, haben wir uns entschlossen, unsere Produktion umzustellen. Innerhalb einer Woche haben wir mit einem Team aus Designern und Softwareentwicklern den Onlineshop Pixcare auf die Beine gestellt. In dem Shop finden Unternehmen reichlich Produkte, um die aktuell strengen Hygienevorschriften einzuhalten und zu vermitteln. Dazu gehören auch die Hygienespender samt Infotafeln, deren Design sich wie die Pixlip-Leuchtflächen nach den Wünschen der Kunden richten. Dabei profitieren wir natürlich von unserem Knowhow im Design-Bereich und unseren guten Kontakten nach Asien.
NRM: Herr Schüpper, wie konnten Sie Pixlip bei der Umstellung unterstützen?
Carsten Schüpper: Ich leite in der Niederlassung Rheinland der HypoVereinsbank seit 2016 das Firmenkundengeschäft am Niederrhein und kenne Pixlip daher schon lange. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unseren Kunden auch in dieser außergewöhnlichen Situation zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, die Krise schnellstmöglich hinter sich zu lassen. Wir haben hierfür etwa deutschlandweit bereits 2.000 Förderkredite mit einem Volumen von rund zwei Milliarden Euro zugesagt. Pixlip hatte aufgrund der guten Situation des Unternehmens keinen Liquiditätsbedarf, aber nachdem wir von der Umstellung der Produktion erfahren haben, war klar, dass wir hinsichtlich der neuen Hygieneprodukte Kontakt zu unserem zentralen Einkauf herstellen wollen.
NRM: Wie schnell konnte Pixlip die HypoVereinsbank mit den Spendern beliefern?
Karl Lang: Nachdem wir den Auftrag erhielten, haben wir die HypoVereinsbank innerhalb einer Woche mit insgesamt 623 individualisierten Hygienespendern beliefert. Diese stehen seit Mai deutschlandweit an den Mitarbeiter- und Kundeneingängen der Gebäude und Filialen der HypoVereinsbank. So haben wir einen weiteren Kunden für uns gewonnen und die HypoVereinsbank eine gute Lösung, um die Gesundheit ihrer Kunden und Mitarbeiter zu schützen.
NRM: Wie lief der Kontakt in der Krise?
Carsten Schüpper: Das Besondere an der aktuellen Situation ist sicherlich, dass viele Unternehmen aktuell nicht nur vor zahlreichen Herausforderungen stehen, sondern zudem sämtliche Gespräche telefonisch oder digital ablaufen. Dennoch ist natürlich ein enges Vertrauensverhältnis sehr wichtig. Gerade in der Krise sind dabei tendenziell häufigere und kürzere Kontakte wichtig. So haben wir es auch mit Pixlip praktiziert.
NRM: Herr Lang, können Sie sich vorstellen, auch nach der Krise mit den Gesundheits- und Hygieneprodukten weiterzumachen?
Karl Lang: Durchaus. Wenn das Geschäft weiterhin gut läuft, könnten wir uns vorstellen, eine neue Firma daraus zu machen. In jeder Krise ergeben sich auch unternehmerische Chancen. Das Thema Gesundheit wird perspektivisch sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen.
NRM: Gibt es viele Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle durch die Krise anpassen oder wie Pixlip sogar neue Geschäftsfelder erschließen?
Carsten Schüpper: Pixlip ist sicherlich ein besonders schönes Beispiel. In NRW, wo wir mit den beiden Niederlassungen Rheinland und Westfalen an sechs Standorten vertreten sind, gibt es aber viele Unternehmen, die sich sehr gut auf die Veränderungen eingestellt haben. Die Welt wird nach Corona wohl eine andere sein als vorher. Insbesondere die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit einschließlich des Gesundheitsaspekts erhalten sicherlich einen zusätzlichen Schub. Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen bei diesen Veränderungen zu begleiten. Dabei stehen wir unseren Kunden selbstverständlich mit unserem gesamten Finanzierungs- und Beratungs-Knowhow zur Seite und erarbeiten mit ihnen Investitionsstrategien für die Zeit nach der Krise.
HypoVereinsbank Düsseldorf
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