Mehr als 60 Prozent der deutschen Unternehmen klagen laut der Bertelsmann Stiftung über Fachkräftemangel. Eine wichtige Frage für Arbeitgeber ist jedoch nicht nur: Wo kommen die Fachkräfte her, sondern auch: Wie kann ich die vorhandenen Fachkräfte gewinnen und an mein Unternehmen binden? Ein wichtiges Instrument ist das Employer Branding, wie Dirk Burghaus, Vorstandsvorsitzender der Sportklinik Hellersen, nur zu gut weiß. Die Spezialklinik baute eine Arbeitgebermarke auf, die mit ihrer Strahlkraft einen großen Bewerberzuspruch genießt.
SWM: Herr Burghaus, besonders Pflegeberufe sind vom Fachkräftemangel betroffen. Wie wirkt sich dies auf die Suche nach Mitarbeitern aus?
Dirk Burghaus: Viele Nachwuchskräfte möchten nicht mehr in der Branche arbeiten, obwohl der Arbeitsplatz attraktiv ist und viel Bestätigung und Zufriedenheit mit sich bringt. Gleichzeitig sorgt der demografische Wandel für weniger Arbeitskräfte. Darüber hinaus sind die Erwartungen an den Arbeitsplatz gestiegen. Der Begriff „Work-Life-Balance“ ist sehr präsent. Junge Menschen möchten zunehmend in Teilzeit arbeiten oder in flexiblen Zeitmodellen und sie haben sehr genaue Vorstellungen, was sie von ihrem Arbeitsplatz erwarten. Die Arbeit soll nicht nur den Zweck erfüllen, Geld zu verdienen. Sie muss sich nahtlos in das Leben integrieren und Spaß machen. Das Resultat: In den meisten Branchen muss um qualifizierte Mitarbeiter geworben werden und Unternehmen müssen größere Anstrengungen unternehmen, um neue Mitarbeiter für sich zu begeistern. Die Wahrnehmung des Unternehmens in der Öffentlichkeit und die gebotenen Benefits sind ein großer Faktor bei der Arbeitgeberwahl.
SWM: Was bedeutet die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt für den Arbeitgeber?
Dirk Burghaus: Es braucht ein gutes Employer Branding. Ein aktives Arbeitgebermarketing und eine attraktive Arbeitgebermarke sind unerlässlich. Diese Marke aufzubauen ist ein Prozess, der Zeit benötigt, und der unweigerlich mit einem guten Markenauftritt zusammenhängt. Die Außendarstellung muss zum Produkt, zur Dienstleistung und zu den Mitarbeitern passen. Ist dem nicht so, merkt der Bewerber dies sehr schnell. Die Mitarbeiter und Bewerber sind über diverse Internetportale gut informiert. Und gerade Pflegepersonal und Ärzte sind untereinander vernetzt. Sagt einem Interessenten das Bild eines Unternehmens zu, ist der nächste Schritt meist, sich ein persönliches Feedback bei bereits dort beschäftigten Mitarbeitern oder auf Bewertungsportalen einzuholen. Das hat auch einen verstärkenden Effekt: Wenn man einen guten Mitarbeiter begeistert hat, bringt dieser häufig weitere Mitarbeiter mit. Der Mitarbeiter wird zum Markenbotschafter und unterstützt die Arbeitgebermarke.
SWM: In welcher Phase dieses Prozesses befindet sich die Sportklinik Hellersen?
Dirk Burghaus: Zu Beginn war es so, dass die Bewerber aktiv auf der Suche waren und sich z.B. aufgrund einer Kampagne beworben haben. Das war ein guter Anfang. Mittlerweile haben wir uns durch ein nachhaltiges Arbeitgebermarketing und eine starke Marke in der öffentlichen Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber gefestigt. Wir erhalten auch Bewerbungen von Personen, die nicht aktiv suchen. Unsere Außendarstellung, unser Branding, hat ihre Aufmerksamkeit geweckt und sie haben festgestellt: Die Sportklinik Hellersen ist ein attraktiver Arbeitgeber. Da möchte ich arbeiten.
SWM: Wie spiegelt sich das in der Praxis wider?
Dirk Burghaus: Wir haben einen großen Bewerberzuspruch. Das gilt für alle Bereiche, auch für leitende Positionen. Das Feedback aus den Bewerbungsgesprächen zeigt, dass die Sportklinik Hellersen als guter und moderner Arbeitgeber auffällt. Das beruht auf einer guten Reputation und auf einem professionellen Marketing. Bewerber, Patienten und Interessierte sehen die Klinik auf unseren Social-Media-Kanälen, wie die Mitarbeiter Gesicht zeigen und wir ihren Arbeitsalltag begleiten. Das ist authentisch und kommt gut an. Unterstrichen wird dies durch die zweifache Auszeichnung als Top Arbeitgeber. Die beiden Siegel, kununu Top Company 2023 und Top Arbeitgeber Gesundheitswesen der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien, spiegeln die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter wider und sind ein wichtiges Zeichen für Bewerber.
SWM: Arbeitgebermarketing hört mit dem Werben von Fachkräften nicht auf. Was tun Sie, um diese zu halten?
Dirk Burghaus: Damit Mitarbeiter bleiben, müssen sie sich wohl- und wertgeschätzt fühlen. Wir verfolgen eine offene, transparente Kommunikation auf Augenhöhe und unsere Mitarbeiter-App ermöglicht eine unkomplizierte hierarchieübergreifende Kommunikation. Ebenso sind regelmäßige Sprechstunden mit der Führungsebene möglich. Wir haben ein offenes Ohr für unsere Mitarbeiter und für ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse. Mit Mitarbeiter-Veranstaltungen, Gesundheitsprojekten sowie Angeboten zur Netto-Entgeltoptimierung erweitern wir zudem stetig den Benefit für unsere Mitarbeiter. Wir haben ein eigenes Fitnessstudio zur kostenfreien Nutzung, E-Bike-Leasing oder Auto-Abo-Modelle, um einige Beispiele zu nennen.
Sportklinik Hellersen
Paulmannshöher Straße 17
58515 Lüdenscheid
02351 945-2364
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Sportklinik Hellersen finden Sie HIER
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