Während die deutsche Wirtschaft in 2015 um 1,7 Prozent gewachsen ist, verzeichnete NRW Stagnation und war mit einem Wert von 0,0 Prozent Schlusslicht im Ländervergleich. Das Ruhrgebiet hinkt sogar noch weiter hinterher. Der Essener Unternehmensverband (EUV) fordert von der Politik, angekündigten Worten auch Taten folgen zu lassen. „Wir brauchen in Essen und der Ruhr-Region eine Willkommenskultur statt einer Abschreckungskultur für industrielle Investitionen. Wir sind eine Industrieregion. Das ist unsere Stärke, auf die wir auch in Zukunft setzen müssen“, mahnt Dr. Henner Puppel, Vorsitzender des EUV. Aktuelle Prognosen vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln oder dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen zeigen NRW als Schlusslicht Deutschlands beim Wirtschaftswachstum. Die Wirtschaft in der Region stagniert und die Unternehmen in Essen beurteilen ihre Geschäftslage nur durchwachsen. Aufgrund der eingetrübten wirtschaftlichen Situation werden benötigte Investitionen nicht mehr durchgeführt. Die Industrie braucht Rückenwind von der Politik. „Wer glaubt, dass Industrie etwas von gestern ist, der täuscht sich gewaltig. Die moderne Industrie hat Zukunft. Sie muss aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen am Standort vorfinden“, erklärt Puppel. „Ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Ruhrgebiet wäre ein erster Schritt.“ Entscheidend sei, dass die Politik die Rahmenbedingungen für den Standort Ruhr nachjustiere. Realisiert werden müsse außerdem eine zügige Infrastrukturoffensive in Verkehrsnetze und in den Ausbau der Digitalnetze. „Die Kommunal- und Landespolitik ist nicht zum Zuschauen verdammt, sondern kann bessere Rahmenbedingungen aktiv gestalten“, so Puppel.
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