Der perfekte Business-Look soll modisch-elegant wirken, gleichzeitig aber auch berufliche Kompetenz unterstreichen – und das Unternehmen, für das man arbeitet, angemessen repräsentieren. Schneidermeister Stefan Wermter ist Experte auf diesem Gebiet: Im Essener Stammhaus der Maßschneiderei Wermter – ein Familienunternehmen mit 85 Jahren Erfahrung – können Herren u.a. Maßanzüge, Maßhemden, Cuts, Smokings und Fräcke, Damen außerdem Kostüme, Kleider, Blusen und Hosenanzüge erstehen. Inhaber Stefan Wermter, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Maßschneider, stellt die Trends für den Business-Look 2019 vor.
RM: Herr Wermter, welche Eigenschaften sollte Business-Kleidung ganz allgemein mitbringen?
Stefan Wermter: Sie sollte kleiden, aber nicht verkleiden, bequem sein und nicht einengen.
RM: Welche Aspekte versuchen Sie bei der Beratung zu berücksichtigen, damit Ihre Kunden sich später in ihrer neuen „Arbeitskleidung“ wohlfühlen?
Stefan Wermter: Sie sollte vor allem zeitlos und wandelbar sein, damit sie zu vielen Gelegenheiten getragen werden kann. Ausreichend elegant für das Arbeitsleben, lässig genug für die After-Work-Veranstaltung.
RM: Welche Schnitte, Muster und Materialien setzen 2019 Trends bei den Business-Outfits für Männer?
Stefan Wermter: Das werden vor allem schlanke, aber bequeme Schnitte sein, Unistoffe mit Struktur – also der sogenannte Vintage-Look – und dezente Karos, reine Naturstoffe, wie z.B. Wolle, Seide, Leinen und Baumwolle, und gerne auch Mischungen aus den vier gerade genannten, mit etwas Elasthan für mehr Bequemlichkeit.
RM: Und wie sieht der Business-Look für Frauen in diesem Jahr aus?
Stefan Wermter: Es darf wieder chic und smart sein: nicht nur Blazer, auch Anzug. Aber nie zu streng. Gerne auch etwas überschnitten mit fließender Eleganz.
RM: Welche Farben geben beim Business-Look 2019 den Ton an?
Stefan Wermter: Anzüge in kräftigen Blautönen, auch mal mit Struktur oder dezenten Karos. Aber auch die Farben Grau und Braun sind ein Thema.
RM: Und worauf sollte man Ihrer Meinung nach in diesem Jahr beim Business-Look am besten verzichten? Was geht gar nicht?
Stefan Wermter: Hosen mit zu schmalen Fußweiten und dadurch zu kurzen Hosenlängen. Oder auch zu enge und zu kurze Sakkos.
RM: Das Thema Nachhaltigkeit ist schon seit einigen Jahren „Trend“, in vielen Lebensbereichen. Spielt das Thema für Ihre Kunden – und damit auch für Sie – eine Rolle bei der Auswahl von Material?
Stefan Wermter: Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Herrenmode und mit reinen Wollstoffen, Viskosefutter und Echthornknöpfen können wir den Wünschen unserer Kunden auch entsprechend nachkommen. Auch Garne werden aus Naturstoffen hergestellt. Diese Kleidungsstücke sind atmungsaktiv, langlebig, weich und durch die Webart auch knitterarm.
RM: Wenn Sie die vergangenen Jahre etwas Revue passieren lassen – gibt es einen Modetrend, von dem Sie hoffen, dass er nie wieder aufkommt?
Stefan Wermter: Oh, da fällt mir einiges ein. Zu lange Sakkos mit geradem Kantenabstich z.B., breite Revers und Vier-Knopf-Sakkos. Oder auch Hosen mit zwei Bundfalten und breiten Oberschenkeln.
RM: Herr Wermter, herzlichen Dank für das Gespräch.
Christina Spill | redaktion@regiomanager.de
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