Es sind drastische Worte, mit denen Geschäftsführer Michael Hegholtz auf die Ausgangslage für das Projekt Solaranlage zurückblickt. Verständlich, denn die energiepreistechnischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs bedrohten die Existenz des Klever Unternehmens. Konfrontiert mit exorbitanten Kosten für Gas und Strom – das Unternehmen sah sich phasenweise mit verzehnfachten Preisen konfrontiert – war zeitweise die einzige Option eine Stilllegung des energieintensiven Betriebs. „Wie brenzlig die Lage war, zeigen die Zahlen: Die Energiekosten für zwei Wochen im September 2022 waren so hoch, wie sonst für ein halbes Jahr.“ Ein Kostenfaktor, der auf Dauer nicht zu stemmen ist. Die Konsequenz: „Wir haben die Produktion gestoppt, soweit laufende Projekte dies ermöglichten. Denn diesen Verpflichtungen galt es selbstverständlich nachzukommen.“ Der nächste Schritt war die Suche nach alternativen Energieträgern.
Unsichere Lage, kaum kalkulierbar
„Wir haben einen jährlichen Gasverbrauch von 18 Millionen Kilowattstunden und einen Stromverbrauch von 1,8 Millionen Kilowattstunden. Erschwerend hinzu kam, dass unsere Verträge mit dem Energieversorger mitten in der Krise ausliefen. Angesichts der volatilen Energiepreise, die teilweise innerhalb von zwei Wochen Sprünge machten, über die wir sonst drei bis vier Jahre getan haben, war unsere Bereitschaft, uns für ein bis zwei Jahre an einen solchen Fantasiepreis zu binden, gering. Seitdem beziehen wir unsere Energie am Spotmarkt. Aber auch hier sind die Kosten durch die anfallenden Gebühren nicht zu unterschätzen.“Für den hohen Gasbedarf der Brennöfen fand das Klinkerwerk eine Erweiterung der Versorgung in Form von Flüssiggas und investierte in ein entsprechendes Speichermedium. Den Strom wollte man selbst produzieren. Nur wie? „Unser erster Gedanke an eine Windkraftanlage wurde schnell abgeschmettert. Dafür sind die Stadt und vor allem die Wohnbebauung über die Jahre viel zu nah an uns herangewachsen.“ Aber einmal angekommen beim Thema erneuerbare Energien war der Gedanke an eine Solaranlage der nächste logische Schritt. „Die Dachanlagen des Klinkerwerks bieten nicht genügend Dachfläche, aber es gab eine Brachfläche direkt nebenan, eine ehemalige Deponie.“
Autarkie und günstiger Strom
„Die Nachfrage nach Solarenergie ist im Rahmen der Energiekrise deutlich gestiegen“, berichtet Phillip Küpper, einer der beiden Geschäftsführer der PV2 Energie GmbH. Wichtigste Punkte für alle Interessenten sind neben dem günstigeren Strombezug eben auch ein gewisses Maß an Autarkie. „Es ist kein Geheimnis, dass eine Solaranlage den kompletten Strombedarf eines Unternehmens nicht decken kann. Dafür ist diese Art der Stromgewinnung zu sehr den Wetterbedingungen unterworfen; und natürlich dem Tages- und Nachtverlauf. Es bleibt aber der Vorteil, dass die Stromkosten insgesamt sinken. Und konfrontiert mit Energiepreisen, wie wir sie im vergangenen Jahr gesehen haben, zählt jede Kilowattstunde, die nicht zu exorbitant hohen Preisen eingekauft werden muss.“Mit diesen Gedanken im Hinterkopf und gerüstet mit guten Argumenten wendete Hegholtz sich an die lokale Politik und das Planungsamt, da der Flächennutzungsplan entsprechend angepasst werden müsste und rannte dort offene Türen ein: „Ich war überrascht, wie positiv man dort unseren Plänen gegenüberstand und wie viel Unterstützung wir erfahren haben.“ Es folgten ein Boden- und Umweltgutachten sowie eine Untersuchung durch den Kampfmittelräumdienst. Aber der Anpassung des Bebauungsplans zur Ausweisung einer Sonderfläche-Photovoltaik anstatt der bestehenden Gewerbefläche stand nichts im Weg. Damit war die Basis für das Projekt „Solaranlage“ geschaffen und der Startschuss für die Planungsphase gefallen. An diesem Punkt wurde PV2 Energie in das Projekt eingebunden.
„Wir versuchen, soweit die Gegebenheiten dies hergeben, unsere Partner und Zulieferer im lokalen Umfeld zu finden, sprich im Kreis Klever Dunstkreis“, erläutert Hegholtz das weitere Vorgehen. Entsprechend nahm PV2 Energie, wie drei weitere Solarprojektierer, an einer Ausschreibung teil. „Bei PV2 Energie stimmte der erste Eindruck, die sogenannte Chemie. Und abgesehen vom Sympathieeffekt, hatten wir es mit einem kompetenten Team zu tun. Dies bestätigte mir auch unser Elektromeister. Die Ausführungen des Unternehmens hatten Hand und Fuß. So kam es, dass PV2 Energie uns schon vor der eigentlichen Bau-Ausschreibung bei der gesamten Projektierung unserer Solaranlage unterstütze.“
Maßgeschneiderte Solar-Lösung
„Maßgeblich ist für uns an erster Stelle der Strombedarf des Kunden“, erklärt PV2 Energie-Projektleiter Christoph Graf. „Im Fall von Celina läuft es jedoch auf eine Kombination von Eigenverbrauch und Netzeinspeisung hinaus. Die Anlage ist so dimensioniert und ausgerichtet, dass das Unternehmen auch bei tieferem Sonnenstand einen Großteil seines Stroms daraus bezieht.“ Der Celina-Geschäftsführer zeigt sich überzeugt: „PV2 Energie hat mit uns verschiedene Optionen durchgespielt und die für uns günstigste und effektivste Lösung erarbeitet. Eine klassische Südanlage hätte beispielsweise nicht den gewünschten Output im Sinne des Eigenverbrauchs erzielt.“Graf ergänzt: „Das ist richtig. Celina benötigt rund um die Uhr Strom. Das kann eine Solaranlage allein nicht gewährleisten. Was wir aber können, ist die Stromproduktionszeit verlängern. Durch eine Ost-Westausrichtung wird Strom schon früher und im Tagesverlauf länger produziert. Außerdem arbeiten wir bei dieser Ausrichtung mit anderen Anstellwinkeln, wodurch weniger Verschattung entsteht und auf der gleichen Fläche mehr Module verbaut werden können. So produziert die Anlage zwar zur Hauptzeit weniger Strom, deckt aber durch Dimensionierung und Ausrichtung auf den Tag gesehen den Bedarf des Unternehmens besser ab.“
Kompetenz, Erreichbarkeit & Sympathie
„Jetzt, in den Herbstmonaten, fließt fast der gesamte Strom ins Unternehmen“, freut sich Michael Hegholtz über das gelungene Endergebnis. „Die Anlage ist seit Ende August, Anfang September in Betrieb und wir erzielen eine Autarkie von 45 Prozent.“ Rückblickend freut er sich außerdem über die gelungene Zusammenarbeit. „Kompetenz, Sympathie und eine herausragende Erreichbarkeit sowie eine Anlage, die genau das macht, was sie soll, sprechen denke ich für sich“, lautet das Fazit. Dass ein solches Projekt nicht ganz ohne Probleme und unerwartete Situationen verläuft, ist selbstverständlich. Doch auch diese Situationen wurden, so Hegholtz, konstruktiv und partnerschaftlich bewältigt. Auch Christoph Graf erinnert sich in diesem Zusammenhang an die matschigste Baustelle aller Zeiten: „Nachdem wir die Planungsphase bei bestem Wetter abgeschlossen hatten, folgte über fast zwei Monate Dauerregen. Generell ist Regen im Bereich der Solarenergie nicht gerne gesehen und das gilt auch für die Baustelle. Doch trotz der widrigen Umstände gelang es uns, die Anlage planmäßig fertig zu stellen.“ Diese produziert in Summe ziemlich genau den jährlichen Strombedarf des Unternehmens – 1,8 Millionen Kilowattstunden. Und mit diesem Wissen im Gepäck schaut Hegholtz positiv in die Zukunft: „Auch wenn die Strompreise sich deutlich beruhigt haben und die Krise in dieser Hinsicht aktuell hinter uns liegt, bin ich froh, dass wir mit der Solaranlage langfristig gerüstet sind. Vor allem die Planungssicherheit hinsichtlich eines Großteils unserer Stromkosten ist ein enormer Gewinn.“
PV² Energie Gruppe
Kirchstraße 93
47574 Goch
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