Als Experten auf dem Gebiet der Umnutzung von Bestandsbauten setzen wir uns zunehmend mit der Thematik der Fassadenbegrünung auseinander. Grünfassaden eignen sich besonders gut zur Begrünung von städtischem Raum und haben außerdem einen positiven
Effekt auf die Umwelt.
Die Vorteile einer Fassadenbegrünung
Eine begrünte Fassade trägt dazu bei, Wärmeinseln in Städten zu reduzieren, die Luftqualität zu verbessern, den Regenwasserrückhalt zu unterstützen und Abgase zu reduzieren. Pflanzen nehmen CO2 und Feinstaub auf, versorgen die Umgebung mit sauberer Luft und sorgen für einen kühlenden Effekt. Eine grüne Fassade filtert beispielsweise pro Quadratmeter durchschnittlich 2,3 kg CO2 aus der Luft. Fassadenbegrünungen im größeren Maßstab sind daher sinnvoll, denn sie tragen dazu bei, die Auswirkungen der Klimaerhitzung in der Stadt abzumildern.
Boden- und wandgebundene Fassadenbegrünungen
Fassadenbegrünungen lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Zum einen in die boden- und zum anderen in die wandgebundene Begrünung. Die bodengebundenen Begrünungen erfolgen an einer fertigen Außenwand, je nach Klettermodus, mit oder ohne Kletterhilfe. Sie sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Pflanzen „Kletterpflanzen” sind und eine direkte Verbindung zum gewachsenen Boden haben. Begrünungssysteme, die an die Wand angebracht sind, bilden normalerweise die Fassade der Außenwand und ersetzen konventionelle Fassaden. Sie benötigen keinen Bodenanschluss und eignen sich daher besonders gut für innerstädtische Bereiche. Sie zeichnen sich durch sofortige Wirksamkeit, große Gestaltungsspielräume („vertikale Gärten”) sowie einer großen Vielfalt verwendbarer Pflanzen aus. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt über eine automatisierte Anlage.
Nachhaltiges Mikroklima in Städten
Begrünte Fassaden verbessern das Mikroklima durch Beschattung, Wasserrückhalt und Verdunstung. Hohe Temperaturen im Sommer können reduziert werden und im Winter wirkt die begrünte Fassade als Wärmedämmung. Zudem gelten begrünte Fassaden als wertvolle Schutzhülle für das Gebäude, da sie vor UV-Strahlungen, Lärm und Schmutz schützen und CO2 und Feinstaub in der Luft binden. Zusätzlich bieten Fassadenbegrünungen auch für Flora und Fauna, vor allem in den Städten, wertvolle Lebensräume. Neben diesen positiven Faktoren ermöglichen begrünte Fassaden ein natürliches Arbeits- und Wohnumfeld für Bewohner.
Fassadenbegrünungen beeinflussen das Mikroklima durch eine erhöhte Verdunstung von Wasser und bieten eine entsprechende Abkühlung der nahen Umgebung. Durch die Fotosynthese binden Pflanzen Kohlendioxid und reichern die Luft mit Sauerstoff an. Mit unserer Teilnahme an verschiedenen Ideenwettbewerben, beispielsweise des Karstadt-Kaufhauses in Celle, zur Umnutzung und gegen den Abriss des ehemaligen Karstadtgebäudes, wollten auch wir ein Zeichen setzen. Es gilt, Grünflächen einzurichten, die dem Klimawandel Rechnung tragen. Unter dem Titel „Neue Vielfalt/Green Connectivity“ haben wir unseren Beitrag zu dieser Thematik beigesteuert.
Nattler Architekten
Girardetstraße 3–5
45131 Essen
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Mönckebergstraße Innenhof (© Alexander Schmitz)
C&A Düsseldorf (© Alexander Schmitz)
Die Inhaber Heinz-Georg Guth und Thomas Höxtermann (v.l.) (© Susan Rentsch)
