Immobilien (Technik) in Ostwestfalen-Lippe

„Noch jemand oben ohne?“

Gütersloher Start-up macht aus Dächern Symbole der Nachhaltigkeit.

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SE Solutions

06.11.2023 Anzeige
99,22 kWp-Anlage auf denkmalgeschütztem Gebäude-Ensemble in Weimar von Jolywood/SMA/K2 Systems (© Jakob Plag)

Er war schon immer ein „Macher“ und er hat sich mit seinem Unternehmen einen Ruf als Problemlöser erworben: Jonathan Dertenkötter, Gründer von SE Solutions mit Sitz in Gütersloh. Schon während seines dualen Studiums der Elektrotechnik begeisterte ihn die umweltfreundliche Energieversorgung, aber der 28-Jährige fand auch echte Herausforderungen: „Gerade in den letzten Jahren haben sich im Bereich der Photovoltaiktechnik viele neue Berufsbilder entwickelt. Handwerker und Ingenieure erreichen nur im perfekten Zusammenspiel miteinander das optimale Ergebnis. Bei uns stehen auch die Hochschulabsolventen regelmäßig auf der Baustelle. Immer wieder haben wir mit Aufträgen zu tun, bei denen es besondere Ausgangslagen gibt. Steht das Gebäude unter Denkmalschutz? Welche besonderen Anforderungen ergeben sich aus dem Nutzungsverhalten im Objekt? Wie ist die individuelle Ausgangssituation vor Ort? Wir haben Spezialisten aus dem Bereich Gas-, Wasser-, Klima- und Versorgungstechnik, die gemeinsam mit unseren Elektroingenieuren an speziellen Lösungen arbeiten“, so der Unternehmer. Auch was ihn selbst betrifft, hat er schon einmal das Unmögliche möglich gemacht. Nach einem Zehn-Meter-Sturz in einer Kletterhalle saß er zunächst im Rollstuhl. „Die Ärzte sagten, ich müsste mich damit abfinden, dass ich nun querschnittgelähmt sei“, so Dertenkötter, „doch das wollte ich zunächst nicht hinnehmen. Nach Krankenhaus und Reha trainierte ich weiter. Wie ein Roboter stand ich, mit Gurten fixiert, auf dem Laufband. Heute kann ich mit einer Fußheberschiene und an Krücken wieder selbst laufen.“ Nebenbei ist er zu einem aktiven, erfolgreichen Paracycling-Athleten geworden. Wer so etwas erlebt, hat danach ein anderes Auftreten. Wenn die SE Solutions – wobei die beiden Buchstaben für „Sustainable Energy“, für nachhaltige Energielösungen stehen – sich in der Region schon einen Ruf als Partner auf Augenhöhe auch im Gewerbekundenbereich erarbeitet hat, obwohl das Start-up erst vor gut einem Jahr gegründet wurde, dann spielt sicherlich auch seine Person dabei eine Rolle. Das kompetente Team ist die Grundlage, der unternehmerische Mut und die Lust an Innovationen machen daraus ein Erfolgskonzept. Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen in OWL profitieren von den individuellen Lösungen.

 

Der heitere „Mitarbeiter oben am Himmel“ – Photovoltaik rentiert sich nach wenigen Jahren

Wenn die Sonne scheint, haben gerade die Unternehmer aus dem produzierenden Gewerbe und die Logistiker gut lachen. „Jeder, der eine Halle besitzt, sollte dringend über eine PV-Anlage nachdenken“, fasst Dertenkötter zusammen. „Alle, die energieintensive Prozesse haben, steigen idealerweise auf Sonnenenergie um. Wir sind dabei die richtigen Partner, wenn es um Anlagen von bis zu 750 Kilowattpeak oder auch ein Megawatt Leistung geht.“ Dabei sind ein Gespräch und eine Besichtigung vor Ort über das derzeitige und zukünftig zu erwartende Nutzungsverhalten enorm wichtig. Soll später die Firmenwagenflotte auf E-Mobilität umgestellt werden? Oder soll es zeitnah E-Bikes für die Mitarbeiter geben, die steuersparend geleast werden und an eigenen Ladestationen andocken können? „Viele Investitionen machen gerade im sektorübergreifenden Zusammenspiel besonders viel Sinn“, so Dertenkötter. „Unsere Experten haben immer gleichzeitig eine effiziente Gebäudetechnik im Blick. Nachhaltigkeit ist für uns auch ein wichtiger ethischer Wert im Umgang mit den Kunden. Wir wollen auf lange Sicht Partner der Unternehmer sein.“ Vieles spricht dafür, dass demnächst, nach dem Abschalten weiterer Atomkraftwerke und dem damit gestiegenen Anteil von „schmutziger“ Energie aus Kohle, die Strompreise gerade für die Industrie wieder steigen werden. Je nach Verbrauch hat man die Investition in eine Photovoltaikanlage – vorausgesetzt, sie ist gut geplant worden – schon nach sechs bis acht Jahren wieder drin.

 

Kernkompetenz: „Anspruchs-volle Dächer“

Wer vergleichsweise frisch auf dem Markt ist, der bekommt oft die Aufträge, vor denen sich andere drücken. Doch genau diese Herausforderungen lieben die Techniker und Ingenieure der SE Solutions. Jonathan Dertenkötter: „Das sind die spannendsten Projekte und auch die, bei denen wir unsere Fachexpertise und das Wissen unserer Ingenieure am besten einsetzen können. Kürzlich haben wir eine große Plüschweberei mit Photovoltaik versorgt. Dort werden zum Teil 100 Jahre alte Maschinen genutzt, die auch sicher noch ein weiteres Jahrhundert lang laufen werden. Solch ein Unternehmen hat nahezu 100 Prozent Eigenverbrauch. Bei der Stoffherstellung ist das ganz normal. Die Bilanzen nach den ersten Monaten mit unserer Anlage sehen ganz hervorragend aus.“ Auch bei der Finanzierung gibt es ungewöhnliche Möglichkeiten und Wege, wenn besondere Gegebenheiten vorliegen. „Wir hatten eine Schule, deren Träger die Diakonie ist“, erläutert Dertenkötter, „ein Altersheim war angeschlossen und ein großes Verwaltungsgebäude. Nun dürfen aber gemeinnützige Organisationen nicht unbegrenzt im großen Stil investieren. Hier wurde eine Bürger-Energiegenossenschaft mit eingebunden, die das Dach der Diakonie pachtet und nun den selbst erzeugten Strom an die Schule günstig weiterverkaufen kann. Hier haben aber auch die Beteiligten selbst mit Initiative ergriffen.“ Auch verwinkelte, kleine oder besondere Dachflächen mit Sondereindeckungen wie beispielsweise Biberschwanz, Schiefer, Wellblech oder Wellfaser können Solaranlagen bekommen. „Bei einem Projekt in Bielefeld, einem Altbau mit Ziegeln aus den 60er-Jahren und einer Schleppgaube in Südausrichtung, hatten wir im Vorfeld ordentlich Entwicklungsarbeit zu leisten“, erinnert sich Dertenkötter, „auch der Gerüstbau war hier eine echte Herausforderung.“

 

Neue Förderung: Der Staat bezuschusst private Investoren mit über 10.000 Euro

Ende September ist ein neues Förderprogramm in Kraft getreten, mit dem die Eigentümer von selbst genutzten Wohnhäusern im Idealfall bis zu 10.200 Euro Zuschuss erhalten können. Jonathan Dertenkötter: „Bei der KfW lässt sich diese Summe abrufen, wenn man sich für eine Ladestation in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher entscheidet, vorausgesetzt, man hat ein eigenes Elektroauto oder dieses zumindest verbindlich vorbestellt. Bis zu 300 Millionen Euro hat der Bund dafür bereitgestellt.“ Dieser „Beginn der Sektorkopplung“ lässt sich neben dem Bedarf für Konsum und Mobilität auch in den Wärmesektor weiterdenken und umsetzen. Somit werden alle wesentlichen Anlagenteile meist durch die Gütersloher Profis selbst vernetzt und in Betrieb genommen, nur bei Heizungssystemkomponenten arbeiten sie teilweise noch mit Partnern zusammen. Jonathan Dertenkötter ist auch Familienvater. Sein Vorhaben, möglichst viele Dächer in unserer Region und darüber hinaus mit Photovoltaikanlagen auszustatten, hat also auch noch einen persönlichen Hintergrund. Diese Vision von einer nachhaltig orientierten und sonnigen Zukunft sollte eine für uns alle sein.
Daniela Prüter | redaktion@regiomanager.de

SE Solutions

Am Osternkamp 32
33334 Gütersloh

0160 98304532

Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu SE Solutions finden Sie HIER

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PV-Anlage für die Plüschweberei A. Helmbold GmbH in Meerane 99,6 kWp mit Ladeinfrastruktur-Komplettlösung von Alfen/mobilityhouse. (© Jakob Plag)

Eine eigener Verteilerbau ermöglicht die schnelle Umsetzung von Projekten, da individuell angefertigte Schaltgerätekombinationen häufig für größere PV-Anlagen erforderlich sind. (© Jakob Plag)

99,22 kWp-Anlage auf denkmalgeschütztem Gebäude-Ensemble in Weimar von Jolywood/SMA/K2 Systems (© Jakob Plag)

Photovoltaikanlagen auf Gewerbeimmobilien sind derzeit so erschwinglich umzusetzen wie schon sehr lange nicht mehr. (© Jakob Plag)

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