Wie können Betreiber von Krankenhäusern, Alten- oder Behindertenheimen bzw. Pflegediensten ihre Dienstleistungen so digitalisieren, dass Kranke und Senioren besser versorgt werden können? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Erkundung des Fraunhofer-inHaus-Zentrums in Duisburg, zu dem der Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung seine Mitglieder im Mai eingeladen hatte. „Die Digitalisierung sorgt schon heute häufig dafür, dass sowohl die Patientenversorgung als auch das Arbeitsumfeld des Personals verbessert werden“, sagte Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes. „Aber das Potenzial der Zukunft ist noch riesengroß, mit allen Risiken, aber auch enormen Vorteilen.“ Ein kleines Krankenhaus und Seniorenwohnungen sind im Fraunhofer-inHaus-Zentrum aufgebaut, vollgepackt mit innovativer Technik. Im Krankenhaus sind es etwa der elektronische Stift, der die handschriftlichen Eingaben direkt in die elektronische Fallakte überträgt, das Trackingarmband mit Sturzsensor, mit dem Demenzkranke immer geortet werden können oder die kupferbeschichten Oberflächen z.B. an Lichtschaltern, auf denen sich Keime selbst zersetzen. „Wir forschen hier für die Anwendung, der Kundenbedarf führt uns zur Technologie“, so Prof. Dr. Deiters vom Healthcare Innovation Lab des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST in Dortmund. Auch im Pflegezimmer und in der Muster-Seniorenwohnung war allerhand Nützliches zu sehen: die schwenkbare Dusch-/Waschkombination, die Rollstuhlfahrern auch in engen Räumen ausreichend Platz lässt, das Sofakissen mit Sensor, das Alarm auslöst, wenn der Senior über Stunden unbeweglich im Sessel sitzt oder der mit Apps versehene Spiegel, der auf die Medikamenteneinnahme hinweist. „Die vernetzte Digitalisierung und Arbeit 4.0 sind nicht nur ein Thema für die Industrie, sondern immer mehr auch für Dienstleister. Hier tun sich Chancen auf, wenn man an den Fachkräftemangel im Pflegebereich denkt und an intelligente technische Lösungen zur Bewältigung des Alltags für Kranke, Behinderte und Senioren“, machte Elisabeth Schulte deutlich.
Teilen: