Management

Pleiterisiko sinkt

Das Ausfallrisiko ist bundesweit rückläufig. Im Ruhrgebiet ebenso – wenn auch auf hohem Niveau.

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von Regiomanager 01.04.2016

Ursachen hierfür sind die stabile konjunkturelle Lage und günstige Finanzierungskonditionen, so die Erkenntnis der alljährlichen Untersuchung zum Pleiterisiko für Unternehmen im Ruhrgebiet, die die Wirtschaftsauskunftei Creditreform Ende April vorstellte. Darin wird anhand des Creditreform-Risikoindikators (CRI) das Ausfallrisiko für die Unternehmen einer Region ermittelt, das neben Unternehmensinsolvenzen auch eidesstattliche Versicherungen, Vermögensauskünfte und Verbraucherinsolvenzen von Unternehmern berücksichtigt. Insgesamt ist das Ausfallrisiko deutschlandweit wie auch speziell im Raum Nordrhein-Westfalen und ebenso im Revier rückläufig, so die Studie, wobei das Pleiterisiko im Ruhrgebiet nach wie vor auf einem höheren Niveau liegt.

Pleitegefahr in
Deutschland gesunken

Aufgrund der guten konjunkturellen Lage in Deutschland im Jahr 2015 ließ sich ein niedriges Ausfallrisiko deutscher Unternehmen feststellen. So lag das Pleiterisiko in der Bundesrepublik mit 1,64 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau, wie aus der Analyse von Creditreform hervorgeht. In NRW war das Ausfallrisiko mit 1,86 Prozent etwas höher als bundesweit und im Ruhrgebiet lag es bei 2,09 Prozent. Damit setzt sich der Langzeittrend fort, wonach der Risikoindikator im Revier im bundesweiten Vergleich und auch in Relation zum gesamten Raum NRW stets einige Prozentpunkte höher liegt. Insgesamt sinkt die Pleitegefahr in Deutschland seit 2010 jedoch sukzessive, so auch im Revier. Creditreform zufolge gab es in 2015 unter den rund 149.000 Unternehmen im Ruhrgebiet 3.107 Ausfälle. Durch diese Insolvenzen gingen rund 11.600 Arbeitsplätze dort verloren. Das waren 3.900 weniger als noch im Jahr 2014.

Ausfallrisiko im
kommunalen Vergleich

Das Ausfallrisiko sank im Vergleich 2015 zu 2014 in allen im Ruhrgebiet angesiedelten Kommunen und Kreisen, wobei viele Städte ihre Risikoklasse optimieren konnten.So haben sich der Ennepe-Ruhr-Kreis, Mülheim, Essen, Dortmund, Bottrop und der Kreis Unna von einem mittleren Ausfallrisiko in 2014 auf ein als gering eingestuftes Ausfallrisiko in 2015 verbessern können. Für die Unternehmen in den Städten Herne, Duisburg und Gelsenkirchen bestand in 2015 eine immer noch erhöhte Insolvenzgefahr. Eine besonders positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr konnten Mülheim (–0,55 Prozent), Dortmund (–0,54 Prozent) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (–0,50 Prozent) verbuchen. Am besten im kommunalen Vergleich schnitt wiederholt der Ennepe-Ruhr-Kreis ab (CRI: 1,51), dem laut Creditreform für das laufende Jahr sogar als einzige Kommune im Revier ein sehr geringes Insolvenzrisiko prognostiziert wird. Am höchsten ist das Ausfallrisiko nach wie vor in Herne mit einem CRI von 2,80.

Risikofaktoren

Verschiedene Strukturmerkmale können Einfluss auf das Ausfallrisiko eines Unternehmens haben. Neben dem Umsatz sind auch die Branche und die Rechtsform eines Unternehmens entscheidend. Im Ruhrgebiet lägen die Risikoindikatoren fast aller Branchen über denen in NRW und Deutschland, so die Creditreform. Zu den besonders risikobehafteten Branchen zählen generell das Baugewerbe, das Gastgewerbe sowie die Sektoren Verkehr und Lagerei. So verzeichnete wie auch in den letzten Jahren allen vorweg die Baubranche im Revier ein überdurchschnittlich hohes Ausfallrisiko von rund 3,1 Prozent. Generell lässt sich feststellen, dass das Ausfallrisiko mit steigendem Jahresumsatz fällt. Besonders pleiteanfällig sind das Gastgewerbe als Branche, das Gewerbe als Rechtsform und umsatzschwache Unternehmen mit weniger als 500.000 Euro Jahresumsatz. So ermittelte die Creditreform für 2015 speziell bei den Gewerbebetrieben, die häufig nicht gut kapitalisiert sind und deutlich über ein Drittel aller Firmen im Revier ausmachen, die höchste Ausfallquote.

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