Das Institut der deutschen Wirtschaft hat in einer aktuellen Studie kaum positive Entwicklungen dabei festgestellt, wie das Ruhrgebiet den Strukturwandel bewältigt. „Ein Weiter-so können wir uns nicht mehr leisten“, meint Henner Puppel, Vorsitzender des Essener Unternehmensverbandes (EUV). „Unsere Wirtschaftsregion leidet unter vielfältigen Problemen. Hoch verschuldete Kommunen, überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit, eine nicht wettbewerbsfähige Verkehrsinfrastruktur und keine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung“, fasst Puppel zusammen. Als unverzichtbar sieht er zügige Lösungen für die Verkehrsprobleme im mit sechs Millionen Menschen größten Ballungsraum Deutschlands. „Dabei stehen zwei Herausforderungen im Vordergrund: die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur und ein effizienter ÖPNV. Die eng geknüpften Verkehrsnetze und damit die schnelle Erreichbarkeit von Autobahnen und Bahnhöfen sind zwar deutschlandweit einmalig. Es wird aber immer deutlicher, dass die intensive Nutzung der Straßen durch Güterfern-, Pendler- und Straßenverkehr zu Überlastungen führen“, so Puppel weiter. Der EUV fordert deshalb höhere Investitionen in Straße und Schiene, sonst drohe dem Revier ein Verkehrsinfarkt. Insbesondere beim ÖPNV dürften Stadtgrenzen keine Rolle mehr spielen. Es sei nicht zukunftsfähig, wenn etwa die Straßenbahn nicht von Essen nach Oberhausen fahren könne.
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