Wer schon mal einen privaten Umzug in ein neues Haus oder eine neue Wohnung durchgeführt hat, der weiß, mit wie viel Arbeit, Stress und Problemen ein solches Vorhaben verbunden ist. Viele schwören sich dann: „Das muss es für die nächsten Jahre gewesen sein!“ Dass bei einem Firmenumzug ganz andere Unwägbarkeiten zu beachten sind, dass hierbei ein deutlich größeres Volumen an Material bewegt werden muss und dass, von der Planung bis zum Abschluß, das Vorhaben einen weitaus längeren Zeitraum in Anspruch nimmt, davon berichtet Peter Kühne. Der Dortmunder Umzugs- und Logistikspezialist hat sich mit seinem Unternehmen auf Firmenumzüge und besondere Großprojekte spezialisiert. Zu den Kernkompetenzen von Kühne DMS Umzug & Logistik gehören Bibliotheksumzüge sowie das Handling von medizinischen Großgeräten wie Computer- oder Kernspintomographen. Peter Kühne (49) leitet das Unternehmen mit heute 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits in der zweiten Generation. Schon als Jugendlicher entdeckte er die Leidenschaft dafür, in einem LKW-Cockpit auf den Autobahnen der Republik unterwegs zu sein, wenn es die Schulzeit erlaubte. Sein Vater Hans-Walter Kühne hatte 1985 einen Teil der Dortmunder Güterspedition Wiechers übernommen und schnell im Umzugs-Geschäft eine Nische entdeckt, die er in den folgenden Jahrzehnten mit einem wachsenden Fuhrpark erfolgreich bediente. Nach seinem Abitur, einer Ausbildung zum Speditionskaufmann und einem Jahr Auslandserfahrungen stieg Peter Kühne mit 23 Jahren in die Leitung des elterlichen Betriebes mit ein, der sich in der Zwischenzeit als Dienstleister für die Dortmunder Westfalenhallen, die Continentale Versicherung oder für Borussia Dortmund einen guten Stamm an Firmenkunden erarbeitet hatte. Als Teil des deutschlandweiten DMS-Verbandes (Deutsche Möbel Spedition) ist Kühne seit Jahrzehnten überregional sehr gut vernetzt: „Für uns steht die Abkürzung auch für unser Qualitätsversprechen – Dynamisch. Menschlich. Sicher.“
Sensible Medizintechnik
Auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal im hart umkämpfen Wettbewerb spielten für Kühne erste Erfahrungen mit dem Umzug von Medizingeräten eine Schlüsselrolle. Mit einer guten Dokumentation erfolgreicher Projekte konnte man bald mit dem Elektronikkonzern Philips den ersten großen Kunden für die Auslieferung der sensiblen Hightech-Geräte in Kliniken und Facharztpraxen gewinnen. Nach und nach griffen immer mehr Niederlassungen des niederländischen Konzerns auf das spezialisierte Know-how der Dortmunder zu: „Der Transport der Tomographen ist dabei noch eine vergleichsweise leichte Übung“, berichtet Peter Kühne aus seiner alltäglichen Praxis. „Die Schwierigkeiten beginnen da, wo die Gebäude nicht für die Anlieferung und die Aufstellung dieser Geräte vorbereitet sind.“ Bei Kliniken sei das zumeist nicht der Fall, aber wenn ein mehrere Tonnen schwerer und großformatiger Tomograph in der schicken Villa einer Privatpraxis aufgestellt werden soll, ist oft nicht nur Millimeterarbeit notwendig, sondern auch eine sehr genaue Vorplanung der Anlieferung: „Wie nah kann das Gerät an das Haus gefahren werden? Wie erfolgt der Transport auf den letzten Metern vom LKW in das Haus? Sind die Türen breit genug oder die Traglasten der Fußböden auch für den Transport bis zum geplanten Standort geeignet?“ Die Trucker-Romantik der Jugendjahre ist für Peter Kühne einem souveränen Handling von physikalischen Gesetzen und mathematischen Regeln gewichen, auf gut Deutsch: der Lösung von kniffeligen und nicht alltäglichen Transport-Problemen: „Wir gehören zwar nicht zu den Branchenriesen in unserem Segment, aber als mittelständisches Full-Service-Unternehmen werden wir bei unseren Kunden als spezialisierter Logistik-Dienstleister und nicht als Möbel-Packer angesehen.“ Für die Marken Philips, Hitachi und Elekta liefert Kühne medizinische Neugeräte aus und übernimmt die mechanische Montage vor Ort. Daneben werden auch die entsprechenden Umzüge abgewickelt, wenn diese Geräte den Standort wechseln sollen. Sehr dynamisch entwickelt sich dabei im Moment der Markt für medizinische Gebrauchtgeräte, die in ganz Europa abgebaut und in neue Zielländer gebracht werden müssen. „Insbesondere in osteuropäischen Ländern besteht aktuell eine große Nachfrage.“ Keine Frage, dass Kühne hierbei unter dem bestehenden Russland-Embargo zu leiden hat, gibt der Junior-Chef unumwunden zu: „Dafür übernehmen wir hier in Dortmund aber häufig die Zwischenlagerung und Aufarbeitung dieser Gebrauchtgeräte, bis zur Verpackung und den Versand an den neuen Eigentümer. Die Geräte müssen auch im Ruhezustand mit flüssigem Helium dauerhaft auf Minus 263 Grad gekühlt werden, wofür wir hier mit unseren mehr als 5.500 qm großen Lagerhallen die technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen haben. Um unser Angebot abzurunden, werden wir demnächst neben den bereits praktizierten Demontagen auch die Montagen dieser Geräte in unser Portfolio mit aufnehmen“, beschreibt der Logistik-Unternehmer seine weiteren Perspektiven für diese Unternehmenssparte.
Bibliothek des Bundestages
Als in Dortmund im Jahr 1994 der große Umzug der Stadt- und Landesbibliothek anstand, ergab sich die nächste große Herausforderung für die Kühnes. 20 Kilometer Bücher nebst Regalen sollten ein neues Zuhause bekommen, wobei zwischen Auszug aus den alten und Einzug in die neuen Räume ein Zeitraum von 2 Jahren zu überbrücken war. Ein Teil der insgesamt rund 700.000 Bücher wurde in Zwischenstandorten aufgebaut, während ein anderer Teil in rund 50 Überseecontainern eingelagert werden musste. Als die neue Stadt- und Landesbibliothek gegenüber vom Dortmunder Hauptbahnhof schließlich fertig war, mussten alle Bücher an ihrem zuvor definierten neuen Platz stehen. Kein Problem für Kühne. Mit dieser Referenz und dem Wissen um ihre zuverlässige Projektabwicklung bekam das Unternehmen dann auch den Großauftrag für den Umzug der Bibliothek des deutschen Bundestages von Bonn nach Berlin, mit 60 Kilometern Bücher und einem Projektzeitraum von einem Dreivierteljahr. Hier musste natürlich eine viel detailliertere Planung erfolgen als bei der Dortmunder Bibliothek: „Wir haben das gigantische Puzzle in Berlin ziemlich genau und im Plan wieder zusammensetzen können“, ist Peter Kühne auf dieses frühe Vorzeigeprojekt besonders stolz. Seither konnte das Unternehmen rund 70 weitere Bibliotheksumzüge in Deutschland und Österreich erfolgreich abwickeln.
Online-Umzugsplanung
Dabei standen die Umzugs-Experten aber auch immer wieder vor dem Problem, dass Bücher, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte nicht bewegt worden sind, unter dem Befall von Schimmelpilzen leiden. Peter Kühne machte aus der Not eine Tugend und nahm die Ermittlung sowie die Beseitigung der Pilzsporen von den Büchern in sein Dienstleistungsportfolio mit auf. So kann er heute auch den Bibiothekaren einen runden Komplett-Service anbieten. Aber auch für Unternehmer, die keine derartigen Spezialaufgaben zu bewältigen haben, bietet Kühne einen Umzugsservice, der von den jahrzehntelangen Erfahrungen profitiert, sich aber auch dem aktuellen Trend zur Digitalierung nicht verschließt: „Für unser Geschäft im Segment Privatkunden- oder Firmenumzüge haben wir seit drei Monaten ein eigenes Online-Tool im Einsatz, das eine verlässliche Umzugsplanung bei geringem Planungsaufwand möglich macht.“ Dabei können die Kunden ihre eigenen Handyfotos hochladen, die wesentlichen Fakten für den anstehenden Umzug eingeben und erhalten nach wenigen Tagen ein verlässliches Angebot für einen gut geplanten, aber dennoch kostengünstigen Umzug. Einfach mal ausprobieren und bei Fragen gerne die Umzugsberater von Kühne im Gewerbegebiet Dortmund West persönlich anrufen.
Teilen: