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Dirk Kreuter’s Vertriebskolumne: Top-Verkäufer und Marathonläufer?

Was wollen Sie wirklich?

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von Regiomanager 01.03.2016
Foto: © ivanko80 – stock.adobe.com

Ich bin Vertriebsprofi und kein Marathonprofi. Doch in einem früheren Leben, Anfang 20, wollte ich Profi-Triathlet werden. Das hat nicht ganz geklappt. Und doch kann ich zu dem Thema etwas sagen. Damit Sie es richtig einordnen können: Meine Bestzeit im Halbmarathon war 1:16h, die Bestzeit im Ironman 9:43h und die Bestzeit im Marathon am Ende eines Ironman 3:30h.
Doch bevor wir zu meinen Trainingstipps kommen, möchte ich Sie bitten, dass Sie sich mit zwei wichtigen Gedanken beschäftigen:

Erstens:

Wenn ich mir damals wie heute die Triathleten-Altersklasse 40 und älter ansehe, dann beobachte ich meist Menschen, die in anderen Lebensbereichen gescheitert sind oder zumindest ein Plateau erreicht haben. Diese Menschen sind beruflich am Ende ihrer Karriereleiter angekommen und suchten jetzt nach einer neuen Herausforderung … und „Marathonläufer” oder „Ironman” macht sich im sozialen Umfeld gut: Anerkennung pur.
Fragen Sie sich bitte: Warum wollen Sie Marathonläufer werden?

Zweitens:

Ich bin heute zum zweiten Mal verheiratet und sehr glücklich. Meine erste Ehe scheiterte unter anderem daran, dass ich in zu vielen Lebensbereichen Bestleistung liefern wollte: Leistungssportler, der bei den Wettkämpfen bei den Besten dabei sein wollte und dafür natürlich entsprechend trainierte. Beruflich Karriere machen, eine Spur im Leben hinterlassen, Geld verdienen, ein vorbildlicher Ehemann und Vater sein. Selbst wenn Sie ein Organisations-Genie sind, wird das nichts! Zu viele unterschiedliche Ziele!
Heute mache ich noch immer viel Sport. Freizeitsport. Bewusst keine Wettkämpfe! Würde ich mich dort anmelden, dann würde sich auch sofort mein Fokus verändern. Das würde mich nur von meinen anderen Zielen ablenken und verhindern, dass ich diese erreiche. Fokus. Fokus. Fokus!

Jetzt zu den Trainingstipps:

Laufen Sie am Morgen. Der innere Schweinehund ist damit den ganzen Tag überlistet. Laufen Sie mit leerem Magen, so lernt der Körper schnell an seine Energiereserven zu gehen. Laufen Sie nach Zeit und nicht nach Kilometern. Drücken Sie die Stoppuhr nie, wenn Sie Ihre geplante Zeit noch nicht erreicht haben. Schulen Sie Ihre Willenskraft. Beim Trainingsziel „1 Stunde” drücke ich noch heute immer erst bei 1:01 den Knopf der Stoppuhr.
Steigern Sie Ihren Kilometerumfang langsam. Ein aktiver Triathlet kann einen Marathon spontan aus dem Training heraus laufen, wenn er keine Bestzeit anstrebt. Ein Freizeitsportler braucht sechs bis zwölf Monate, wenn es „gesund” sein soll.

Der Trainingsbaukasten
besteht aus:

  • Ein langer Lauf am Samstag oder Sonntag (besser nicht auf ganz leerem Magen). Zu Beginn 90 Minuten, dann später 2:30 – 3:00 Stunden. Langsam. Ruhig. Zu Essen und zu trinken mitnehmen. Mit einem Partner oder einem spannendem Hörbuch. Keine Pausen! Das ist die wichtigste Einheit der Woche.

  

  • Eine schnelle Einheit: 1 Stunde im Wettkampftempo oder etwas schneller. Das ist die zweitwichtigste Einheit. Zwischen „1. und 2.” sollten immer zwei bis drei Tage liegen.

   

  • Den Rest der Woche füllen Sie mit drei bis vier normalen Einheiten nicht unter einer Stunde Dauer mit einem Lauftempo, dass Sie an Ihre Tagesform anpassen. Hören Sie auf Ihr Körpergefühl.

Der letzte Gedanke: Beim Ironman sind nach meiner Erfahrung 60% der Kopf und die Einstellung und nur zu 40% der Körper für den Erfolg verantwortlich. Ich finde, dass gilt auch für einen Marathon.
Wenn Sie jetzt noch immer entschlossen sind, eine Marathon-Erfahrung zu machen, dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg und bin gespannt, was Sie später berichten!
In diesem Sinne …
Herzlichst …
Ihr Dirk Kreuter

PS: Wenn Sie so den Marathon laufen, dann kostet Sie das mindestens sechs Trainingsstunden die Woche. Das ist ein Hobby. Eine
Erfahrung. Wie viel Zeit investieren Sie jede Woche in Ihre berufliche Weiterbildung?

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