EXPOST: Herr Wiehofsky, welche Rolle spielt das BKW Engineering Netzwerk in Ihrem Geschäftsmodell?
Robert Wiehofsky: Das individuelle Leistungsportfolio der einzelnen Netzwerkunternehmen ergänzt sich im Netzwerk zu einem einzigartigen Ganzen: Mit unseren Kompetenzbereichen Architektur und Hochbau, Bodenmechanik und Geotechnik, Energie und Netze, Gebäudetechnik und TGA, Gutachten und Prüfung, Industrial Engineering, Infrastruktur und Ingenieurbau, Vermessung und Geoinformatik, Logistikplanung sowie Wasser und Umwelt und unserem Fokus auf ganzheitliche Nachhaltigkeit können wir unseren Kunden bei wirklich jedem Projekt Full-Service aus einer Hand bieten.
EXPOST: Welche speziellen Dienstleistungen oder Ressourcen bietet BKW Engineering seinen Netzwerkpartnern, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu fördern?
Robert Wiehofsky: Das BKW Engineering Netzwerk hat mit Martin Fecke seit knapp über einem Jahr einen neuen Geschäftsführer. Er hat eine Umstrukturierung des Netzwerks initiiert. Dazu gehört ein neuer, gemeinsamer Markenauftritt sowie netzwerkübergreifende Shared Services, die unsere Netzwerkpartner entlasten und ihnen die Möglichkeit bieten, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.
Zusätzlich werden regelmäßige Workshops von allen Fachbereichen organisiert, in denen Ideen entwickelt und Wissen sowie Erfahrungen ausgetauscht werden. Dies bildet eine wichtige Grundlage für Innovationen und fördert die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Initiative #oneTGA, die aus einem dieser Workshops hervorgegangen ist. In dieser Initiative arbeiten rund 360 Mitarbeiter aus dem Bereich Technische Ausrüstung in Deutschland zusammen, um unseren Kunden im Bereich Gebäudetechnik die besten Lösungen anzubieten.
EXPOST: Wie trägt die Integration von BKW Engineering zur Optimierung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei der Gebäudeplanung bei?
Robert Wiehofsky: Als innovatives Netzwerk schaffen wir mit unseren Gebäuden eine nachhaltige Zukunft für Gesellschaft und Umwelt. In unseren Projekten geht es nicht darum, in architektonische Entwürfe einzugreifen. Wir alle haben den Anspruch, nachhaltige, ressourcenschonende und energiesparende Gebäude auf höchstem Niveau umzusetzen und bei jedem Projekt höchste Qualität und Leistung zu bieten. Diese Ambition vereint uns innerhalb unseres Netzwerks und bildet das Fundament unseres „Network of Excellence“. Die zahlreichen internationalen Auszeichnungen, die wir erhalten haben, sind ein Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
EXPOST: Welche Rolle spielt das Netzwerk in der Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ingenieuren bei Bauprojekten, und warum ist diese Zusammenarbeit so wichtig?
Robert Wiehofsky: Das BKW Engineering Netzwerk vereinigt Architekten und Ingenieure, die zu den besten in der DACH-Region gehören und deren nachhaltige Projekte weltweit immer wieder ausgezeichnet werden. Wir sind in der Lage, für jedes Projekt ein maßgeschneidertes Team von Fachleuten zusammenzustellen. Dadurch haben wir die Fähigkeit, ganze Stadtquartiere zu realisieren, darunter Wohnhäuser, Straßen, Energieversorgungssysteme wie Fernwärme, Wasserversorgung, Krankenhäuser, Fabriken, Fußballstadien und vieles mehr. Und das alles aus einer Hand.
EXPOST: Könnten Sie Einblicke geben, wie sich ESG-Faktoren auf die Auswahl von Baumaterialien und Baumethoden auswirken und was die wichtigsten Überlegungen in diesem Zusammenhang sind?
Robert Wiehofsky: Baumaterialien sollten heute neben einer guten Qualität und Ästhetik alle Nachhaltigkeitsaspekte erfüllen. Hierzu gehören die Reinigungs-, Wartungs- und Pflegeaufwendungen genauso wie die Consumer-to-Consumer-Betrachtung und die Herstellungskosten. Da auch die Baubranche vom wachsenden Fachkräftemangel nicht verschont bleibt, setzen wir bei den Baumethoden unserer Gebäude auf Automatisierung und Vorfertigung.
EXPOST: Inwiefern hat der steigende Fokus auf ESG (Umwelt, Soziales und Governance) die Notwendigkeit der Digitalisierung in der Branche beeinflusst und in welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen?
Robert Wiehofsky: Die Notwendigkeit der Digitalisierung stand schon lange vor dem Fokus auf ESG im Raum. In den ländlichen Bereichen sehen wir die größte Herausforderung in dem Glasfaserausbau der Städte und Gemeinden. Solange die Hardware nicht vorhanden ist, können wir keine größeren Datenmengen versenden. Das ist jedoch in der Bauindustrie unerlässlich, da Bauprojekte mit erheblichen Datenmengen verbunden sind.
EXPOST: Wie sehen Sie die Zukunft von Smart Buildings? Welche Entwicklungen oder Trends erwarten Sie in den nächsten Jahren in diesem Bereich?
Robert Wiehofsky: Ein Smart Building befasst sich mit der Digitalisierung des gesamten Gebäudes. Im Kern konzentriert es sich auf die automatisierte Steuerung der technischen Ausstattung, um die Gebäudeeffizienz in Bezug auf eine möglichst positive Energiebilanz zu steigern. Dadurch sollen Betriebskosten und Treibhausgasemissionen eingespart werden. Jede Gebäudeart kann ein Smart Building sein. Bei Gewerbebetrieben, Bürogebäuden sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern kann man mit intelligenter Automatisation einen digitalen Zwilling erschaffen, der alle Funktionen und Prozesse eines Gebäudes in einem Computermodell abbildet und dadurch steuerbar macht.
Vorlieben der Nutzer können ebenso wie Energiesparmaßnahmen oder Wartungshilfen abgebildet werden. Wir erwarten in den kommenden Jahren eine Erweiterung der Anwendungsfälle auch auf den privaten Wohnungsbereich. In Industrie-, Gewerbe und Bürogebäuden gibt es jetzt schon weitaus mehr Smart Building Technologie als hier. Demzufolge bearbeiten unsere Partner und wir die Projekte am Rechner inzwischen fast ausschließlich mit der BIM-Technologie.
EXPOST: Herr Wiehofsky, wir danken Ihnen für den Einblick.
INFO
Das BKW Engineering Netzwerk
Das BKW Engineering Netzwerk ist seit 2015 kontinuierlich gewachsen und bildet heute den größten Zusammenschluss unabhängiger Ingenieur-, Architektur- und Gutachterbüros in der DACH-Region. Es besteht aus über 50 Unternehmen an mehr als 130 Standorten und beschäftigt insgesamt über 3.650 Mitarbeiter. Das Netzwerk zeichnet sich durch hoch spezialisiertes Fachwissen und ein umfassendes Leistungsspektrum aus, das alles aus einer Hand bietet.
Jedes Unternehmen im Netzwerk agiert eigenständig, ist jedoch bereits etabliert und erfolgreich im Markt tätig, wobei es individuelle Dienstleistungen anbietet. Gleichzeitig stellt das Netzwerk einen Pool von Experten zur Verfügung, der eine breite Palette von Fachgebieten abdeckt und umfassende sowie nachhaltige Gesamtlösungen bereitstellt. Das BKW Engineering Netzwerk ist ein innovativer und zukunftsorientierter Verbund, der mit seinen Infrastruktur- und Bauvorhaben eine nachhaltige Zukunft für Gesellschaft und Umwelt schafft.
Podufal - Wiehofsky Generalplanung
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