Für das Gelsenkirchener Traditionsunternehmen Fischbach begann 2009 eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte: Danny Fischbach, der Urenkel des Firmengründers, übernahm mit seinem Freund und Kompagnon Lukas Heise die Geschäftsführung. Und obwohl die beiden zunächst auf eine harte Probe gestellt wurden, machten sie das Unternehmen in nur zwölf Jahren zu einem deutschlandweit agierenden, innovativen Baudienstleister, der weiterhin auf Expansionskurs ist.
Herausforderung
Unternehmensnachfolge
Dass die Übergabe eines Betriebes an die nachfolgende Generation nicht immer planbar und ohne Hindernisse abläuft, haben die Geschäftsführer der Fischbach Gruppe selbst erfahren. Nachdem der damalige Inhaber Kay Fischbach 2009 aufgrund einer plötzlichen, schweren Erkrankung aus dem Unternehmen ausscheiden musste, bestand dringender Handlungsbedarf. Angesichts dieses Schicksalsschlags beschlossen sein Sohn Danny und dessen bester Freund Lukas Heise, ohne lange zu zögern, die Geschäftsleitung zu übernehmen. Das Besondere: Beide waren damals Anfang 20, nicht im Unternehmen tätig und eigentlich professionelle Eishockeyspieler. Von einer klassischen Unternehmensübergabe konnte also keine Rede sein. Aber für Danny Fischbach und Lukas Heise war klar, dass der Betrieb ohne personelle Einschnitte weiterlaufen sollte und Danny die Nachfolge seines Vaters antreten würde. Damit er Fischbach in vierter Generation weiterführen konnte, machte der Urenkel von Gründer Emil Fischbach erst einmal seinen Meister als Stuckateur; und Gesellschafter Lukas Heise erinnert sich „Ich war damals noch in der Ausbildung zum Kaufmann und habe mir Urlaub genommen, um zu helfen. Seitdem bin ich in der Firma tätig.“ Als junge Nachfolger sahen sich Fischbach und Heise nach dem Sprung ins kalte Wasser gleich einer ganzen Reihe an Herausforderungen gegenüber: Ausgerechnet während des Generationswechsels wütete 2009 die globale Finanzkrise. Darüber hinaus entschied sich der bis dato größte Ankerkunde, laufende Aufträge selbst abzuwickeln und sich von externen Handwerksbetrieben zu trennen. „Unsere betrieblichen Prozesse waren zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig digitalisiert. Uns wurde bald bewusst, dass wir umdenken mussten, um die Abläufe auf einen modernen Standard zu bringen“, erläutert Danny Fischbach.
Also konzentrierten sich die Geschäftsführer in der Folge darauf, neue Kunden zu gewinnen, Prozesse und Arbeitsabläufe zu optimieren und zu digitalisieren und ihr Unternehmen breiter aufzustellen. Und sich zu fokussieren: Fischbach richtete ab sofort alle seine Aktivitäten auf den Bestandsbau aus, eine Strategie, mit der das Unternehmen bis heute gut fährt.
Denn in etwas mehr als zehn Jahren ist der einstige Maler- und Stuckateurbetrieb so zu einem starken Verbund von über zehn Unternehmen verschiedener Gewerke geworden, den die institutionelle Wohnungswirtschaft bundesweit als zuverlässigen Partner für die Modernisierung und Sanierung von Wohnimmobilien schätzt. Ein neuer Geschäftsbereich für die pauschale Kleininstandhaltung rundet das 360-Grad-Dienstleistungsportfolio für die Wohnungswirtschaft ab. „Unseren Kunden, zu denen die großen Wohnungsbaugesellschaften ebenso zählen wie kleine Bestandshalter, können wir so für Modernisierungs- und Sanierungsprojekte das Komplettpaket anbieten“, erklärt Geschäftsführer Lukas Heise.
Dieser Erfolg und das damit verbundene rasante Wachstum hat seinen Preis: Es will bewältigt werden und das bedeutet vor allem, Kapazitäten zu schaffen. Einer der wichtigsten Wachstumstreiber für Fischbach sind Zukäufe und Firmenübernahmen. Um der Wohnungswirtschaft einen lückenlosen Komplettservice anbieten zu können, ist die Gruppe stets auf der Suche nach neuen „Familienmitgliedern“: Handwerksunternehmen in den Bereichen Sanierung und Modernisierung. „Von der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik über die Elektrotechnik und Technische Gebäudeausstattung bis hin zu Dachdeckern und Malern sind bei uns alle Ausbaugewerke gefragt und gefordert“, unterstreicht Lukas Heise.
Neuzugang in der
„Fischbach-Familie“
Im Januar 2022 wurde die ETK Elektroanlagen GmbH in der unmittelbaren Nachbarschaft von Fischbach an der Willy-Brandt-Allee Teil der Gruppe. Geplant war diese Übernahme übrigens nicht. „Wir haben eigentlich Gespräche mit ETK geführt, weil wir an dem Grundstück interessiert waren“, lächelt Geschäftsführer und Gesellschafter Lukas Heise. „Aber dabei stellte sich heraus, wie ähnlich wir uns sind: inhabergeführte, erfolgreiche Gelsenkirchener Unternehmen, aus kleinen Anfängen zügig gewachsen – Macher, die noch eine Menge vorhaben und starke Partner immer gebrauchen können.“
1991 gegründet, ist die 60 Mitarbeiter starke ETK Elektroanlagen GmbH ein europaweit agierendes mittelständisches Unternehmen, das das komplette Leistungsspektrum der Elektro-, Sicherheits- und Kommunikationstechnik und der Gebäudeautomation abdeckt. „Genau wie wir steht ETK für Vertrauen, Qualität und smarte Ideen. Das Unternehmen hat beispielsweise die technische Gebäudeausrüstung von Prestigeobjekten wie dem Lighthouse Düsseldorf oder dem Seestern-Tower realisiert“, fährt Heise fort.
Klassische Win-win-Situation
Von der Integration in die Fischbach Gruppe profitieren beide Seiten gleichermaßen: Da sich der 67-jährige Heinz Zwoyczyk dem Ruhestand näherte, stand die Nachfolgeregelung schon seit einiger Zeit im Raum; aber aufgrund der Unternehmensstruktur konnte sein Sohn die Geschäftsleitung nicht allein übernehmen, sondern es hätte noch ein zweiter Geschäftsführer gefunden werden müssen. Heinz Zwoyczyk hatte diesbezüglich bereits Gespräche mit Beratern und Interessenten geführt, die jedoch ebenso unbefriedigend wie ergebnislos verliefen: „Viele, die ich hier am Tisch hatte, waren nach fünf Minuten wieder draußen. Die hat mein Unternehmen eigentlich überhaupt nicht interessiert“, sagt Zwoyczyk und fügt hinzu: „Ich hätte niemals verkauft, wenn ich Danny Fischbach und Lukas Heise nicht getroffen hätte. Wir haben rund ein halbes Jahr lang Gespräche geführt und erst dann überhaupt über Geld geredet. Uns waren ganz andere Dinge wichtig, denn bei einer solchen Entscheidung geht es vor allem um Vertrauen. Wenn das da ist, ist das Geld eigentlich zweitrangig.“
Mit der Übernahme sämtlicher Anteile von ETK sowie der Firmengebäude durch die Fischbach Gruppe kann Andy Zwoyczyk den elterlichen Betrieb nun als alleiniger Geschäftsführer leiten, denn die Administration wird im Unternehmensverbund gebündelt, während Firma und Marke ETK in der bisherigen Form erhalten bleiben. Heinz Zwoyczyk wechselte in den verdienten Ruhestand und in den Beirat der Fischbach Gruppe.
„Die Synergien waren nahezu perfekt; und uns freut es besonders, dass Heinz Zwoyczyk mit der gefundenen Nachfolgelösung derart glücklich ist und sein Unternehmen in guten Händen weiß“, so Lukas Heise. „Und wir sind als Partner der Wohnungswirtschaft mit der ETK noch stärker geworden. Darüber hinaus erreichen wir mit den Gewerbe- und Industriekunden der ETK eine neue Zielgruppe und können unser Leistungsportfolio um die Neuerrichtung elektrotechnischer Anlagen für gewerbliche und industrielle Kunden erweitern.“ Nicht zuletzt ist die Integration der ETK ein weiterer Meilenstein im Aufbau des Geschäftsfeldes „Technische Gebäudeausrüstung“ der Fischbach Gruppe.
Aus eigener Erfahrung wissen die beiden Fischbach-Gesellschafter nur zu gut, wie wichtig es für Firmeninhaber ist, das Thema Nachfolge frühzeitig zu planen. Handwerksbetriebe, die sich entscheiden, Teil der Fischbach Gruppe zu werden, können von den vielfältigen Erfahrungen des Familienunternehmens profitieren und investieren in die Zukunft, indem sie sich einer organisch wachsenden Unternehmensgruppe mit einem engagierten Team anschließen. Vor allem aber reden sie auf Augenhöhe mit Machern, die so motiviert und anpackend „gepolt“ sind, wie sie selber.
Zeichen stehen weiter
auf Wachstum
Getreu dem firmeneigenen Slogan „Können wir. Machen wir.“ steht die Fischbach Gruppe für modernes, intelligentes und lösungsorientiertes Bauen. Die Gelsenkirchener agieren als Generalunternehmer mit der Leistung der gesamten Gruppe oder mit einzelnen Gewerken. Eine flexible Unternehmensstruktur schafft Synergien und erlaubt es dem Team, Projekte agiler, selbstständiger und effizienter abzuwickeln als oft in der Branche üblich.
Ob es um Wärmedämmung und Fassadentechnik, Malerarbeiten und Betonsanierung, Dacharbeiten, Geschossaufstockung, Gerüstbau, Fenster und Türen, TGA, Facility-Management oder Leerwohnungssanierung geht – Fischbach kann und macht. Der firmeneigene IT-Dienstleister und eine intelligente, gruppenübergreifend eingesetzte Baumanagement-Software sorgen für reibungslose Abläufe in der Projektsteuerung und dem Nachunternehmermanagement und für maximale Transparenz gegenüber den Kunden.
„Wir sind so aufgestellt, dass wir eine Baustelle von heute auf morgen planen, einrichten und abwickeln können. Mit unserer Manpower und unseren Partnerfirmen agieren wir schnell, pragmatisch und unkompliziert“, erklärt Inhaber Danny Fischbach. Dass das geschätzt wird, zeigen die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen der Gruppe: Während Fischbach 2009 noch weniger als eine Million Euro erwirtschaftete, lag der Jahresumsatz 2021 bei 120 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum vergrößerte sich das Team von unter 50 auf heute über 300 Mitarbeiter.
Ausbildungsbetrieb mit
starkem Team-Spirit
Die Fischbach Gruppe bildet junge Leute in allen handwerklichen Gewerken sowie für kaufmännische Berufe aus und hat auch weiterhin hohen Fachkräftebedarf. Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums beschlossen die Geschäftsführer 2021, die Fischbach Holding sowie sämtliche Einzelunternehmen unter dem Dach einer neuen Firmenzentrale an der Willy-Brandt-Allee in Gelsenkirchen zusammenzubringen. „Das sprunghafte Wachstum des Unternehmens verdanken wir im Wesentlichen unseren großartigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagt Danny Fischbach, der als Inhaber des Familienunternehmens großen Wert auf die Mitarbeiterzufriedenheit legt. „Wir haben einen starken Team-Spirit und eine geringe Fluktuation, weil wir viel für die Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter tun.“ So bietet die Fischbach Gruppe ihren Leuten eine private Krankenzusatzversicherung, regelmäßige betriebliche Events und mit den „Fischbach Flames“ eine eigene Eishockey-Betriebssportmannschaft. An der neuen Firmenzentrale wurde sogar ein professionelles Gym für das Team eingerichtet – Argumente, die Fachkräfte zusätzlich motivieren sollten, bei dem Gelsenkirchener Baudienstleister ihre Karriere zu starten.
Fischbach Gruppe
Willy-Brandt-Allee 316
45891 Gelsenkirchen
0209 17792153
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Fischbach Gruppe finden Sie HIER
Teilen:
Fotostrecke
Andy Zwoyczyk (Geschäftsführer ETK Elektroanlagen GmbH), Danny Fischbach und Lukas Heise (Geschäftsführer der Fischbach Gruppe) und Heinz Zwoyczyk (Senior-Chef der ETK) (v.l.) (© Jan Heinze)
Die neue Firmenzentrale der Fischbach Gruppe an der Willy-Brandt-Allee 316 in Gelsenkirchen (© Jan Heinze)
