Der Architekt Dipl.-Ing. Lothar Huhn gründete Huhn Architekten im Jahr 2000, seit 2019 firmiert das Büro unter HUHN Architekten PartGmbB. Gemeinsam mit seinen beiden Partnern, Architektin Dipl.-Ing. Emra Hava Caceres und Architekt Dipl.-Ing. Karsten Schmidt, gelingt es dem Gründer mit Erfolg, gewerblichen ebenso wie privaten Bauherren bei ihren Vorhaben fortschrittliche Möglichkeiten intelligenter Planung im Bestands- und Neubau nahezubringen.
Portfolio: Industrie, Gewerbe, Wohnen
Seit Herbst 2023 hat das Büro neue Räume in Neuss bezogen. „Ich freue mich sehr über den neuen Standort“, betont Lothar Huhn. „Wir haben hier einfach noch mehr Potenzial und können uns ganz anders entfalten. Unter anderem werden wir nun auch wieder weiteres Personal einstellen.“ Zum Leistungsbereich des Architekturbüros gehören neben der Planung und Umsetzung im Gewerbe- und Industriebau sowie bei Büro- und Wohngebäuden auch weitergehende Services wie die Denkmalpflege oder die Objektbetreuung im Auftrag von Gewerbe- und Wohnungsverwaltungen. Unterstützt werden Lothar Huhn, Emra Hava Caceres und Karsten Schmidt durch ein aktuell neunköpfiges Team von Spezialisten für Entwurf und Bautechnik sowie Immobilienfachleuten. Nicht zuletzt profitieren sie von einem gut geknüpften Netzwerk externer Experten und Gewerke.
Trend: Privates Bauen ist rückläufig
Im Gegensatz zum landläufigen Branchentrend sind bei den Huhn Architekten die Auftragsbücher nach eigenem Bekunden „rappelvoll“. Das hängt auch mit der Ausrichtung zusammen: Das Büro ist bei den Gewerbebauten stark im Lebensmittelbereich und im Veranstaltungsbereich unterwegs. Wie die alten Römer schon wussten – Brot und Spiele funktionieren! Zwar werden sowohl gewerbliche als auch private Projekte von den Neusser Fachleuten geplant und umgesetzt, doch die Industrie hat längst schon die Nase vorn. „Diese Kunden machen mittlerweile gut 80 Prozent unserer Auftraggeber aus. Dabei halten sich Neubau und das Bauen im Bestand die Waage“, führt Lothar Huhn aus, und ergänzt: „Dagegen erleben wir bei den privaten Bauherren derzeit eine zunehmende Zwei-Klassen-Gesellschaft. Man muss das ganz klar benennen: Es sind heutzutage zumindest in den Ballungsräumen tatsächlich nur noch Ausnahmefälle, in denen sich jemand ein Grundstück kaufen und ein Einfamilienhaus draufsetzen kann. Otto Normalverbraucher baut aktuell nicht mehr. Entsprechend macht bei uns der Bestandsbau bei den privaten Bauherren sicherlich rund 80 Prozent aus, nur maximal 20 Prozent entfallen auf den Neubau.“
Nachhaltigkeit: Mit natürlichen Lösungen vorweg
Wenn man Dipl.-Ing. Lothar Huhn gegenübersitzt, stellt man schnell fest: Hier geht jemand seinen eigenen Weg. Der „Mainstream“ ist für den Architekten ein echtes Reizwort. Und so kommt Huhn schon beim Gespräch über den Zuschnitt und die Ausstattung der neuen Räume zurück auf seine architektonischen Ziele und Vorstellungen. Eine seiner Maximen lautet: Nachhaltigkeit erreicht man nicht durch immer neue und immer komplexere Regularien des Gesetzgebers, sondern erst einmal durch einfaches Nachdenken. „Wenn wir beispielsweise dieses Gebäude mit unseren neuen Räumen selber geplant hätten, hätten wir einiges anders gemacht“, seufzt Huhn. „Das ist eigentlich ein typisches Beispiel: Wir haben im vorderen Bereich volle Südseite und jede Menge Glas. Wenn wir hier keine Klimaanlagen hätten, wäre es nicht nur im Sommer auf Dauer schwer auszuhalten. In Südeuropa hat man dagegen schon vor Jahrhunderten anders gebaut: Die Häuser haben dicke Mauern und nur kleine Fenster zur Südseite – doch zur Nordseite öffnen sie sich, um Licht und Luft hereinzulassen. Eigentlich ganz einfach. Das ist genau unser Anspruch. Wieso muss ich Gebäudetechnik ohne Ende einsetzen, wenn es auch mit natürlichen Lösungen funktionieren kann? Das ist mein Verständnis von kluger und intelligenter Planung. Aber das scheinen mitunter viele zu vergessen, egal ob Planer oder Bauherren.“
Impulse: Ideen mit aktueller Technik
Genau hier setzen die drei Architekten für ihre Kunden bei Neu- und Ausbauprojekten an und bringen ihren Kunden das Thema angepasste Planung im Zusammenspiel mit angepasster Bautechnik nahe. „Natürlich müssen wir eine optimale Ausleuchtung sicherstellen. Aber wenn ich doch zugleich weiß, dass ich mit jedem Fenster, das ich nach Süden öffne, mehr für das Verschatten und das Herunterkühlen der dahinter liegenden Räume ausgeben muss, dann hat das am Ende auch ganz direkt mit Energie und dementsprechend mit Geld zu tun. Das ist aus meiner Sicht völliger Wahnsinn – so etwas machen wir nicht. Vielmehr versuchen wir, die Fenster zur Nordseite hin zu öffnen, zumal man damit ein feines, diffuses und gleichmäßiges Licht hereinlässt. Wenn wir dann die Südseite des Gebäudes auch noch nutzen, um Solarpanels zu montieren und damit direkt Energie zu generieren, dann geben wir dem Bauherren auf dem Stand der aktuellen Technik eine Idee, wie es anders gehen kann. Genau so muss eine kluge Planung ansetzen – und das ist eigentlich das, was ich mir hier auf die Fahne geschrieben habe.“
Verantwortung: Schönheit nicht um jeden Preis
Die Reaktionen? Positiv! Die Vorschläge werden in der Regel dankbar und mit großem Interesse angenommen. Verständlich, schließlich entwerfen die Huhn Architekten Räume, die oft ohne massive Investitionen in die Haustechnik auskommen und dadurch auch ökologisch wirksam, sprich: nachhaltig sind. Deshalb möchte Huhn gerade beim Nachwuchs in der Branche das Bewusstsein schärfen: „Ich sehe meine Aufgabe aktuell leider auch darin, den jungen Planern, die vermeintlich sehr ökologisch daherkommen, klarzumachen, dass zum Beispiel Dämmung nicht das alles überragende Thema ist. Wir müssen das Bewusstsein schaffen, dass wir dafür mineralische Werkstoffe und Kunststoff miteinander kombinieren – das sollte man nur mit Gewissenhaftigkeit tun. Ich habe noch gelernt, wie wir vernünftig bauen können. Nachhaltig und mit Materialien, die man problemlos wiederverwenden konnte. Heute dagegen muss beim Abriss eines Hauses alles als Sondermüll entsorgt werden. Aber derzeit denkt kaum einer da mal vernünftig drüber nach, es wird einfach gesagt, es muss gedämmt werden. Für mich ist es daher eine Innovation, wenn ich sage – das geht auch anders. Wir müssen einfach neu nachdenken. Wie kriegen wir das in den Griff, dass die Gebäude nicht ohne Ende Energie verbrauchen. Man muss sich sehr viel Mühe geben, um diese anderen Wege zu finden. Wir als Architekten haben schließlich auch eine gesellschaftliche Aufgabe, mit unserer Verantwortung für das Stadtbild – und selbst für ein Gewerbegebiet. Aber ganz sicher nicht um jeden Preis.“
HUHN Architekten PartGmbB
Bussardweg 1
41468 Neuss
02131 88 393-10
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu HUHN Architekten PartGmbB finden Sie HIER
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