Roland und Ulrich Dakowski können zufrieden sein. Die Brüder führen ein erfolgreiches Architekturbüro im Zentrum von Leverkusen, das seit vielen Jahren kontinuierlich wächst – in der Anzahl der Projekte und der Mitarbeiter. „Wir haben die Kundenzielgruppen, die wir uns wünschen, erreicht“, sagt Roland Dakowski, der das Unternehmen 2010 aus der Rotterdam-Holding herausgekauft und im Dezember dieses Jahres Gesellschaftsanteile an seinen Bruder abgegeben hat. „Wir dürfen viele spannende Projekte umsetzen, und das in Teams, die sich hervorragend gegenseitig ergänzen und dabei doch sehr individuell arbeiten können.“ Seit Mitte 2015 sitzt das ehemalige Langenfelder Unternehmen in der alten Werksfeuerwache in Leverkusen Opladen. Die Bandbreite der bereits umgesetzten oder aktuell in der Entwicklung befindlichen Projekte ist groß. Sie reicht von Wohnquartieren über Mehrfamilienhäuser und öffentlichen Bauten wie Kindertagesstätten bis hin zu Verwaltungsgebäuden und der Errichtung oder Umgestaltung von Krankenhäusern und Gesundheitsräumen. Auch das Bauen im Bestand, manchmal unter Berücksichtigung von Denkmalschutz-Vorgaben, gehört zu den Stärken von Rotterdam Dakowski. Eigene Statiker unter den Mitarbeitern ergänzen dabei das Architekten-Profil und sparen durch die frühe Einbindung in die Prozesse durchaus auch Kosten beim Kunden. Alle anderen Dienstleistungen rund um Planung und Bau von Gebäuden und Gebäudekomplexen können über das breit gefächerte Netzwerk von Partnern abgebildet werden. „Uns ist es wichtig, dass wir unsere eigene Handschrift als Architekten mit in die Projekte einbringen, arbeiten dabei aber sehr nah am Kunden und gehen sehr flexibel auf dessen individuelle Wünsche ein“, verspricht Roland Dakowski. Und die Unterschiedlichkeit der Referenzen, die jede für sich auch immer ihre ganz eigene Herausforderung haben, scheint das zu belegen.
Entwicklung von
Wohnquartieren
Häufig in Zusammenarbeit mit Investoren werden Quartiere im Bereich der Innenstädte umgesetzt. Oftmals entstehen diese auf Industriebrachen oder Flächen, die komplett neu entwickelt werden sollen. Wie zum Beispiel das Gelände der Alten Feuerwache und der Stadtwerke in Langenfeld. Hier entstehen auf rund 16.000 Quadratmetern insgesamt rund 160 seniorengerechte und barrierefreie Wohneinheiten und eine Tiefgarage. Der Clou: Gemeinschaftsflächen mit Freizeitwert im Innenhof sind autofrei. Durch die direkte Anbindung an Innenstadt und ihre Einkaufsmöglichkeit war in der Planung kein Einzelhandel – von einem Bäcker mal abgesehen – vorzusehen. Das Gesamtvolumen des Projektes bewegt sich zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Ein anderes Beispiel ist ein Objekt des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO). Dieser hatte eine über Jahrzehnte brach liegende Fläche von mehreren Eigentümern aufgekauft und wird dort zukünftig 55 Wohneinheiten ab dem 1. Obergeschoss vermieten. Im Untergeschoss werden ein Vollsortimenter und mehrere kleinere Läden untergebracht, die auch von der Lage direkt an der Fußgängerzone profitieren sollen. Rund 1.800 Quadratmeter Verkaufsfläche des Vollsortimenters stehen hier zur Verfügung. Es erforderte auch ein paar kreative Ansätze, um ausreichend Raum für das ehrgeizige Projekt zu schaffen. Der Innenhof mit Spielplatz wurde beispielsweise auf dem Dach des Supermarktes angelegt. Der Zugang zu den Wohnungen ist über modern gehaltene Laubengänge realisiert, die nicht ansatzweise an die eher unvorteilhaften Umsetzungsbeispiele aus den 1960er- und 1970er-Jahren erinnern. Angebunden ist der Gebäudekomplex an ein Parkhaus, das auch von den Mietern mitgenutzt werden kann. Das Investitionsvolumen hier liegt bei rund 17 Millionen Euro.
Büro und Verwaltung
Der Neubau von Büro- und Verwaltungsgebäuden in innovativer Architektur wird aktuell zum Beispiel für ein Düsseldorfer Software-Unternehmen in Solingen und für einen an mehreren Standorten aktiven Radiologen in Leverkusen umgesetzt. Das Software-Unternehmen „codecentric AG“ legt zwei Firmenstandorte zusammen und hatte daher den Bedarf für ein größeres und offeneres Bürogebäude. Viergeschossig angelegt, erstreckt sich das Erdgeschoss über zwei offene Etagen mit großzügiger Freitreppe und Auditorium. Damit ist das Unternehmen sowohl für Empfänge und Vorträge als auch für Freiräume der Mitarbeiter bestens gerüstet. Die besondere Herausforderung war hier die Philosophie des Unternehmens, das auf sehr offene Bauweise und Strukturen setzt: Keine fest zusortierten Arbeitstische, viel Raum und Nischen für Kreativarbeit, Ruhezonen und großzügige Gemeinschaftsbereiche mussten zu einer stimmigen Gesamtkomposition vereint werden. „Die gleichen Freiheiten, die codecentric seinen Mitarbeitern gibt, haben sie uns auch in dem Projekt gelassen“, sagt Roland Dakowski. „Sie haben ihre festen Vorstellungen, was die Berücksichtigung der Philosophie und Arbeitsweisen angeht, aber ansonsten hatten wir ziemlich freie Hand.“ In diesem Projekt haben Rotterdam Dakowski die Generalplanung übernommen, die sie mit ihrem gesamten Netzwerk bis 2016 baulich umsetzen werden. In Leverkusen wurde die Firmenzentrale der Med 360° geplant und bis voraussichtlich 2017 fertig gestellt. Etwa 200 Mitarbeiter sollen in den neuen Räumen auf einer ehemaligen Industriebrache Platz finden. Neben dem Hauptgebäude ist der Wunsch, auf dem von NRW.urban entwickelten Gelände auch eine betriebseigene Kindertagesstätte umzusetzen.Außerdem können großzügige Platzflächen vor dem Haupteingang mitgestaltet werden. Auch hier folgt der Planungsprozess einer neuen Firmenphilosophie, die eine offenere und flexiblere Arbeitsatmosphäre schaffen soll.
Gesundheitsbauten
„Die Gesundheitsbranche hat in den vergangenen Jahren eine Dynamik entwickelt, die sich noch weiter fortsetzen wird“, sagt Ulrich Dakowski. „Darum ist sie mit ihren sich verändernden baulichen Anforderungen auch für uns ein sehr interessantes Betätigungsfeld.“ Ob Krankenhäuser, Arztpraxen oder Reha-Zentren: Überall besteht Investitions- und Veränderungsbedarf, der mehr auf den Patienten und dessen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Für die der Med 360° beispielsweise werden sukzessive die Gebäude an den verschiedenen Standorten umgestaltet. „Hellere und offenere Wartebereiche, die speziellen thematischen Ausrichtungen folgen, stehen dabei im Fokus.“ Patienten sollen trotz eher bedrückender persönlicher Lage vor und nach den notwendigen radiologischen Untersuchungen eine Wohlfühlatmospäre vorfinden – so weit dies überhaupt möglich ist. Architektonisch lassen sich dazu die Voraussetzungen schaffen, und Rotterdam Dakowski zeichnen sich für diese Umsetzung verantwortlich.
Sanierung
im Bestand
Für die Dakowski-Brüder und ihr Team sind Umnutzungen, Neustrukturierungen oder Anbauten an bestehende Strukturen auch ein gern gesehenes Betätigungsfeld. Dabei scheuen sie auch die Vorgaben aus dem Denkmalschutz nicht. Für den Inhaber einer Werbeagentur wurden beispielsweise zwei ehemalige Bezirksrathäuser und angrenzende ehemals öffentliche Gebäude denkmalkonform saniert. Dieser hatte die Gebäude erworben, als die Stadt Solingen sich aus finanziellen Gründen von ihnen trennte. „Wir haben hier ganz eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet“, erinnert sich Roland Dakowski. Das sei nicht immer einfach, weil nicht alle Ideen und Vorstellungen umsetzbar sind, aber letztendlich erfolgreich verlaufen. In privatem Auftrag wurden erst kürzlich zwei Wohnhäuser aufwendig und dabei selbstverständlich auch im sinnvollen Rahmen energetisch saniert. Kernzielgruppen für Rotterdam Dakowski Architekten sind Unternehmen, Bauvereine und private Investoren. Sie bewegen sich überwiegend in der Region um Langenfeld und Leverkusen, aber auch in Düsseldorf, Ratingen und Köln wurden und werden immer wieder interessante Projekte umgesetzt. Gegründet wurde die heute eigeständige GmbH bereits in den 1950er-Jahren als Tochter der Firma Rotterdam, die wiederum ihren Ursprung als Maurerbetrieb im Jahr 1895 hatte. Rotterdam Dakowski Architekten ist innerhalb von elf Jahren von fünf auf inzwischen 26 Mitarbeiter angewachsen.
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