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Qualifizierte Netzwerke und sehr gute Infrastruktur

Interview mit Uwe Kerkmann, Leiter der Wirtschaftsförderung in Düsseldorf

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von Regiomanager 01.05.2016
Uwe Kerkmann, Leiter der Wirtschaftsförderung Landeshauptstadt Düsseldorf

RWM: Herr Kerkmann, können Sie mit wenigen Worten beschreiben, wie die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt aufgestellt ist und welche konkreten Aufgaben sie verfolgt?

Uwe Kerkmann: Die Wirtschaftsförderung hat grob drei Arbeitsbereiche bzw. Ziele: Die Unterstützung der heimischen Wirtschaft bei der Flächenversorgung, die Ansiedlung und Betreuung internationaler Investoren und die Vernetzung und Förderung verschiedener Schwerpunktbranchen, u.a. der Digitalwirtschaft, der Kreativwirtschaft und der Industrie. Diese Ziele verfolgen wir durch eine aktive Zusammenarbeit mit allen relevanten städtischen bzw. externen zuständigen Stellen, u.a. mit der IHK, der Handwerkskammer und anderen Interessensvertretungen. Wir setzen auf eine aktive Standortwerbung im Ausland – hier vor allem erfolgreich in Asien, eine individuelle Bestandspflege der großen und vor allem auch der kleinen Unternehmen in unserer Stadt und eine intensive Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Branchen, deren Vielfalt die Stärke des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf ausmacht.

RWM: Sie bemühen sich stark um die Szene der Gründer und Start-ups. Was genau bieten Sie dieser Zielgruppe?

Uwe Kerkmann:
Die Wirtschaftsförderung ist seit vielen Jahren Ansprechpartner für Gründerinnen und Gründer; die Gründungsförderung gehört für uns zu den Basisaufgaben einer Wirtschaftsförderung. In Düsseldorf haben wir mit Oberbürgermeister Geisel eine umfassende Start-up-Strategie erarbeitet, die zunächst mal ein qualifiziertes Netzwerk bietet, aber auch ganz konkrete Unterstützung durch die Vermittlung von Partnern und Kontakten. Der Fokus unserer Aktivitäten liegt dabei darauf, dass wir „Erfolg ermöglichen!“ wollen, indem wir den Start-ups ideale Rahmenbedingungen bieten und dafür sorgen, dass sie sich auf ihre Geschäftsidee konzentrieren können. Daher ist unser Slogan „Focus on your success!“. Wir haben bei der Wirtschaftsförderung eine Start-up-Unit eingerichtet, die mit der gesamten Szene in Düsseldorf in Kontakt steht, das heißt mit Finanzpartnern, Co-Working-Anbietern, Branchenexperten und Business Angels, und die vor allem auch die internationalen Netzwerke der Landeshauptstadt für unsere Start-ups öffnet.

RWM: Düsseldorf ist als Großstadt nicht auf spezielle Branchen fixiert. Gibt es dennoch Vorlieben, wenn es um Neuansiedlungen von Gewerbebetrieben geht?

Uwe Kerkmann: Wir freuen uns zunächst mal über jedes Unternehmen, das sich in Düsseldorf ansiedeln möchte. Die Firmen haben ihr Marktumfeld, die Lagegunst und Infrastruktur in Düsseldorf, den Arbeitsmarkt, aber auch die Lebensqualität – wichtig für die Personalgewinnung – sehr gut im Blick. Besonders interessant für die Wirtschaftsförderung sind dann natürlich diejenigen Ansiedlungen, die vorhandene Branchenstärken ergänzen.

RWM: Es ist kein Geheimnis, dass die Flächen für Gewerbe in Düsseldorf mittelfristig rar gesät sind. Was können Sie aktuell zuzugswilligen oder expandierenden Unternehmen anbieten?

Uwe Kerkmann: Das Düsseldorfer Stadtgebiet ist in der Tat kompakt, die Anforderungen an die Flächennutzung steigen, sowohl im Gewerbebereich wie natürlich auch im Wohnbaubereich. Gemeinsam mit den zuständigen Planungsbehörden betreiben wir daher eine vorausschauende Flächenpolitik, die uns auch für die kommenden Jahre Potenziale vorhalten lässt.

RWM: Mit welchen Konzepten können Sie zukünftigen Bedarf befriedigen?

Uwe Kerkmann: Eine zunehmend wichtige Komponente ist hier die regionale Zusammenarbeit. Bestimmte Planungsziele werden sich künftig nur erreichen lassen, wenn der betrachtete Raum nicht an den Stadtgrenzen haltmacht. Mit unseren Nachbarkreisen Mettmann und dem Rhein-Kreis Neuss haben wir auch schon erste Vereinbarungen getroffen, die die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Ansiedlung von Unternehmen zum Ziel haben.

RWM: Gerade umliegende Kommunen werben stark um Düsseldorfer Unternehmen. Wie gelingt es Ihnen, diese doch in der Stadt zu halten?

Uwe Kerkmann: Eine Entscheidung für Düsseldorf ist eine Entscheidung für einen zentralen Standort in der Rhein-Ruhr-Region, mit einem internationalen Flughafen und einer weit verzweigten Bildungslandschaft, und auch eine Entscheidung für eine tolle Stadt mit internationalem Flair, die viel Angebot auf kleiner Fläche anbietet.
Stefan Mülders | redaktion@regiomanager.de

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