Management

MT: Software: Standard oder nicht?

Auftrag: Finde die effizienteste und passendste Lösung.

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MT AG

01.08.2017
(Foto: ©vallepu - stock.adobe.com)

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und die Anforderungen an die Unternehmen und damit auch an die verwendete Software steigen. Sowohl bei der Digitalisierung der Geschäftsprozesse als auch bei der Modernisierung der IT-Systeme gilt es, die effizienteste und passendste IT-Lösung zu finden. Dabei kommt schnell der Wunsch nach einer Standardlösung auf, um Kosten zu sparen.
Standardlösungen bieten den Vorteil, dass sie in der Regel schnell verfügbar sind und eine genaue Budgetabschätzung ermöglichen. Regelmäßige Weiterentwicklungen der Software, die neue Vorschriften und Regularien „automatisch“ berücksichtigen, zählen zu den weiteren Stärken der Standards. Ihr Nachteil ist, dass sie einen breiten Funktionsumfang bieten, der aber nicht überall benötigt wird. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass nicht die Software den Geschäftsprozessen angepasst wird, sondern die Geschäftsprozesse der Software. Das kann innerhalb des Unternehmens zu erheblichen Reibungsverlusten im Team führen. Um das zu verhindern, sind oft Änderungs- und Testläufe nötig – da können die Vorteile der Kosteneinsparung schnell dahinschmelzen.
Angesichts der Geschwindigkeit und Flexibilität an IT-Systeme stellt sich die Frage, ob Standardlösungen rechtzeitig am Markt sind, um auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können. Die Stärke individueller Softwaresysteme liegt in einer schnelleren und individuelleren Anpassung. Kombiniert mit automatisierten Softwareentwicklungsverfahren (CI/CD und DevOps) und agilen Vorgehensweisen (z.B. Scrum), können Anforderungen aus den Fachbereichen schnell realisiert werden. Ein weiteres Thema der Digitalisierung ist die Vernetzung nahezu aller Firmendaten. Dazu wird eine Querschnittsfunktion benötigt, die eine hohe Flexibilität und Anpassbarkeit bietet.

Die ideale Lösung

Die wirtschaftlichste Lösung ist eine Kombination: so viel Standard wie möglich, ergänzt um individuelle Software für größtmögliche Flexibilität für das Unternehmen und die Mitarbeiter.
Ideal ist dabei der Einsatz einer Standardlösung, von der man nur die Funktionen nutzt, die die eigenen Geschäftsprozesse optimal unterstützen. Alle nicht erfassten Prozesse werden mit individueller Software ergänzt.
Die Herausforderung dabei ist, die individuelle Software außerhalb der Standardsoftware zu realisieren und eine effiziente Integration sicherzustellen. Deswegen empfiehlt es sich, nur eine Standardsoftware zu nutzen, die über entsprechende Schnittstellen die Einbindung der individualisierten Software ermöglicht. Wichtig ist dabei auch die Cloud-Fähigkeit der Standardprodukte. Im Zweifel muss es möglich sein, bei fortschreitender Digitalisierung die Funktionalitäten über vorhandene und individuell realisierte Cloud-Services erweitern zu können. Sinnvoll ist der Einsatz einer Standardsoftware, die mittels Web-Services über entsprechende Protokolle wie z.B. SOAP oder REST verfügt, um zukunftsfähige API-Economy-Ansätze leichter zu realisieren.
Bei der individuellen Anpassung von Standardsoftware gilt es darüber hinaus, keine „monolithischen“ Individuallösungen zu schaffen. Sie nutzen zwar einzelnen Abteilungen, führen unter veränderten Bedingungen jedoch zu Problemen bei Anpassungen, die sich oft kurzfristig ergeben.
Der Trend geht deswegen zu „Microservice-Architekturen“. Sie sorgen dafür, dass sich einzelne Funktionen schneller umsetzen und anpassen lassen. Darüber hinaus sind sie die optimale Architektur in Verbindung mit umfassend automatisierten CI/CD-Entwicklungsumgebungen.
In die Microservice-Architekturen lassen sich u.a. externe sowie insbesondere auch Cloud-Services meist viel effizienter integrieren. Sie bieten die Möglichkeit, bestehende Legacy-Systeme – seien es Standard- oder Individuallösungen – ohne großen Migrationsaufwand im Sinne der Digitalisierungsanforderungen zu modernisieren. Auch hier gilt es, die geeigneten Schnittstellen vorzusehen, damit die zusätzlichen Service-Bausteine angebunden und als Webservices – im Sinne der API-Economy – verfügbar gemacht werden können.

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