Management

Vorbericht Messe EuroShop: Handel bleibt . . . Wandel

Der Einzelhandel und seine Partner treffen sich zur Welt-Leitmesse. Nie da gewesenen Herausforderungen stehen intelligente Ideen und Lösungen gegenüber.

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von Regiomanager 09.01.2023
Elke Moebius, Director der EuroShop

Drei Jahre nach ihrem letzten Durchgang findet vom 28. Februar bis 2. März 2023 die EuroShop statt – „The World’s No. 1 Retail Trade Fair“ nach Bekunden der Veranstalter. In Düsseldorf werden etwa 1.700 Aussteller aus 42 Ländern auf 100.000 Quadratmetern netto erwartet. Gerade nach den letzten drei herausfordernden Jahren ist der Handel auf der Suche nach Kontakten, Chancen und Perspektiven. „Der stationäre Einzelhandel wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Jetzt ist Zeit zu handeln“, sagt Elke Moebius, Director der EuroShop. „Viele Unternehmen haben gerade die Monate der Schließung genutzt, um ihre Flächen zu überdenken und neu zu gestalten, und investieren in umfassende Umgestaltungsprojekte. Da kommt die EuroShop genau richtig.“
Der stationäre Einzelhandel habe sich von einem reinen „place-to-store“ zu einem „place-to-be“ gewandelt, so Moebius. Ein Geschäft zu betreten soll viel mehr als bisher auch der Eintritt in eine Erlebniswelt werden; Show-Cooking und Sushi-Bars im Lebensmittelhandel kennt man schon; es kann aber auch um die Möglichkeit gehen, Freunde zu treffen oder auch eine Lesung zu besuchen. Flexible Raumgestaltung und Pop-ups liegen ebenso im Trend wie Infotainment-Bereiche mit digitalen interaktiven Angeboten. Auch im Handel steht das „Metaverse“ in den Startlöchern, also z.B. virtuelle Erlebniswelten im Geschäft. Die Messe ist räumlich aufgeteilt nach acht Themenbereichen – „Dimensionen“ genannt: Ladendesign- und -einrichtung/visuelle Verkaufsförderung, Oberflächen und Materialien, Beleuchtung, Gastronomiebedarf, Kühlung und Energiemanagement, Einzelhandelstechnologie, Einzelhandelsmarketing, Expo & Eventmarketing.
„Die gesamte weltweite Handelsbranche steht vor den größten Herausforderungen in der Nachkriegsgeschichte.“ Mit diesen drastischen Worten ordnet Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsleitung des Kölner EHI Retail Institute als langjährigem Partner der EuroShop, die Lage ein. Er nennt die massiv steigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie Transportkosten, zahlreiche gestörte Lieferketten, die weltweiten politischen Verwerfungen und die Rückkehr der Inflation, die ihrerseits Zurückhaltung beim privaten Konsum zur Folge hat. Personalmangel und die nach wie vor nicht überstandene Corona-Pandemie kämen hinzu.
Das Thema Nachhaltigkeit mit entsprechenden Lösungen zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themenbereiche der Messe, etwa im Energiemanagement bei Beheizung, Klimatisierung, Kühlung und Beleuchtung. Ein weiteres Querschnittsthema ist – gerade durch Corona – die Verschmelzung von On- und Offlinehandel, etwa mit „Click- & Collect-Services“. König Kunde erhält beim Kaufen immer mehr Unterstützung vom Smartphone: „Stichworte sind digitaler Beratungsassistent, personalisierte Angebote, digitale Coupons und Loyalty-Systeme“, sagt Ulrich Spaan. Immer mehr Smart Stores gibt es, also Geschäfte, in denen das Einkaufen weitgehend digitalisiert abläuft. „Sensorik und Bilderkennungstechnologien spielen dabei eine wichtige Rolle“, so Spaan. „Smarte“ Regale überwachen den Warenbestand und bestellen nach; elektronische Preisschilder, Displays und auch Waagen können hinzukommen. „Third Places“ nennt sich der Trend, Geschäfte zu Orten zu machen, die nicht nur zum Einkaufen aufgesucht werden, sondern an denen man sich auch ansonsten gern aufhält. „Design, Materialien, Licht, gastronomische Angebote, aber auch digitale Angebote leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg solcher dritten Orte“, so Spaan. Das – ein weiteres Thema auf der EuroShop – kann auch dazu beitragen, Innenstädte attraktiv und lebendig zu gestalten.
Claas Möller | redaktion@regiomanager.de

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