Management

10 Tipps für ein entspanntes (Berufs-)Leben

Entschleunigung statt Vollgas: Eine Befragung des Personaldienstleisters Manpower hat ergeben, dass sich die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer 2016 mehr Gelassenheit im Job wünscht und eine stärkere Abgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem. Die nächste Karrierestufe ist nicht das vorrangige Ziel. Ein entspanntes Berufsleben und „abschalten“ nach Feierabend ist den Arbeitnehmern wichtig. Auch bei Top-Managern wächst die Erkenntnis, dass das Leben auf der Überholspur auf Dauer nicht gesund ist und einsam macht. Nachfolgend ein paar Tipps, wie Sie locker und entspannt Ihren Job bewältigen und auch das Privatleben genießen können.

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von Regiomanager 01.03.2016
(Foto: © fotogestoeber – stock.adobe.com)

1 WORK FOR FUN

Mark
Twain hat mal gesagt: „Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast,
desto besser wird sie bezahlt.“ Wer Spaß an seinem Beruf hat, geht
motiviert ans Werk und bringt gute Leistungen. Außerdem gilt: Wenn
Arbeit Spaß macht, fällt sie uns weniger zur Last. Okay, nicht jeder hat
das Glück, sein Hobby zum Beruf machen zu können. Aber Glück liegt auch
im Auge des Betrachters: Mit der richtigen Einstellung zum Job sieht
man viele Dinge gelassener, empfindet weniger Stress und mehr Freude.
Tipp: An Tagen, an denen nur unangenehme Meetings oder ermüdende
Routinearbeiten auf dem Programm stehen, sollten Sie sich Zeit nehmen
für ein aufheiterndes, motivierendes Gespräch. Das kann ein kurzes
Telefonat mit einem Freund sein oder eine Kaffeepause mit netten
Kollegen.

2 MEIN RHYTHMUS ZÄHLT

Der
Ausdruck Work-Life-Balance impliziert, dass man einen Ausgleich
schaffen sollte zwischen Beruf und Leben. Doch bevor man diese Balance
erreicht, muss man zunächst sein inneres Gleichgewicht behalten. Das
klappt, wenn man auf seinen Biorhythmus hört. Unsere kreativen Hoch- und
Leistungsphasen sind unterschiedlich verteilt, je nachdem ob man ein
Morgen- oder Nachtmensch ist. Um produktiver und ausgeglichener zu sein,
sollte man seine Aufgaben möglichst so steuern, dass die persönlichen
Leistungsphasen berücksichtigt werden. Wer ständig gegen seinen eigenen
Biorhythmus arbeitet, wird auf Dauer automatisch aus der
Work-Life-Balance gebracht. Tipp: Viele Experten raten in diesem
Kontext, sich Gedanken über ein verbessertes Zeitmanagement zu machen
und Prioritäten zu setzen. Vor dem Hintergrund unseres Biorhythmus
sollte die Devise sein: Wir müssen nicht die Zeit managen, sondern
unsere eigene Energie. Legen Sie also Pausen ein, wenn Ihre
Konzentration sinkt. Seien Sie dann kreativ, wenn Ihr Körper in der
Hochphase ist. Ein Ausgleich zwischen hoher Arbeitslast und Muße sollte
selbstverständlich sein.

3 ATEMPAUSEN EINLEGEN

Arbeitswissenschaftliche Studien belegen seit Jahren, dass es
sinnvoll ist, zwischendurch mal fünf Minuten Pause zu machen und im
wahrsten Sinne des Wortes Luft zu holen. Viele kleine Pausen sind besser
als eine große. Nutzen Sie vermeintlich „tote“ Zeit wie Wartezeit am
Flughafen oder Fahrten im Auto nicht nur zum Arbeiten. Hören Sie mal ein
Audiobook, statt ständig zu telefonieren, oder lesen Sie einen
Bestseller statt Unterlagen. Tipp: Beim Auftanken helfen auch gesunde
Snacks. Obst, Salat und Gemüse enthalten jede Menge Enzyme, die ihren
Stoffwechsel anregen und Energie liefern. Papayas, Feigen und Ananas
sind besonders enzymreich. Auch Naturjoghurt kurbelt den Stoffwechsel
an.

4 SICH NICHT FÜR UNERSETZLICH HALTEN

Manche
Leute machen sich selber Stress. Sie wollen über alles informiert
werden, jede Unterlage soll über ihren Schreibtisch laufen. Jede
Entscheidung bedarf ihrer Zustimmung. Wenn dann noch Perfektionismus im
Spiel ist, bleibt kaum mehr Zeit zum kreativen Arbeiten. Frank Behrendt
von der PR-Agentur Fischer Appelt hat einen Tipp für alle Chefs: „Mach
dir jeden Morgen noch mal klar, dass wir im Job nur Monopoly für
Erwachsene spielen. Egal, was wir hier machen oder nicht machen – die
Welt dreht sich weiter. Deshalb sollten wir uns bei aller
Ernsthaftigkeit selbst nicht zu wichtig nehmen.“ Tipp: Vertrauen Sie
Ihren Mitarbeitern. Sie müssen nicht alles selber machen und sich nicht
um jedes Details kümmern. Ein gutes Briefing und regelmäßige persönliche
Meetings sollten ausreichen, um die Mitarbeiter zu instruieren, zu
kontrollieren – und ganz wichtig: zu motivieren.

5 MAHL-ZEIT

Der
mittägliche Gruß „Mahlzeit“ ist aus der Mode gekommen. Schade
eigentlich. In dem Wort steckt durchaus Sinn: Zeit fürs Mahl nehmen.
Zeit, sich aufs Essen zu konzentrieren. Früher nahm man eine Mahlzeit
meist auch in geselliger Runde ein. Nehmen Sie sich mittags eine Auszeit
und genießen Sie das Essen, statt es nur herunterzuschlingen. Selbst
beim Business-Lunch sollten nicht nur harte Fakten auf den Tisch kommen,
sondern auch Speisen, die ganz nach Ihrem Geschmack sind. Tipp: Nutzen
Sie nicht jede Mittagspause nur zum Business-Talk. Tauschen Sie sich
auch mal mit Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten über entspannte
Themen wie Urlaub, Hobbys etc. aus. Das gibt dem Gehirn einen
Frische-Kick und stärkt die persönliche Ebene der Zusammenarbeit. Essen
Sie auch ruhig mal mit neuen Mitarbeitern oder dem Praktikanten – solche
Gespräche können sehr inspirierend sein.

6 ABENDTERMINE MINIMIEREN

Als
Führungskraft hat man meist keinen Nine-to-five-Job. Wenn die Aufgabe
Spaß macht, kommt es auch nicht so sehr auf die reine Arbeitszeit an.
Dennoch sollte man die Zeit im Auge behalten und konsequent mindestens
ein, zwei Abende unter der Woche frei haben. Minimieren Sie Ihre
Abendtermine. Oder verbinden Sie wenigstens das Angenehme mit dem
Nützlichen: Verabreden Sie sich mit einem Geschäftspartner zum
Golfspielen, besuchen Sie gemeinsam ein Fußballspiel oder treffen Sie
sich im Museum. Die Aktivitäten und das Umfeld werden dafür sorgen, dass
nicht nur das Business den Abend beherrscht. Tipp: Verbringen Sie öfter
einen freien Abend mit der Familie. Oder machen Sie Dinge, auf die Sie
spontan Lust haben, vielleicht Kino, Kicker oder Kochen. Oder einfach
nur chillen.

7 ABWESENHEITSNOTIZ LÖSCHEN

Irgendwann
ist mal Feierabend und dann sollte auch das Smartphone zur Seite gelegt
werden. Aber wie ist das im Urlaub? Da streiten sich die Gelehrten und
Praktiker. Die einen raten, man sollte komplett abschalten und die
Technik ausschalten. Die anderen sagen, es ist besser, zweimal täglich
die Mails zu checken und kurz zu bearbeiten, damit man nach seiner
Rückkehr nicht einen Riesenberg abarbeiten muss. Ich finde den dritten
Weg am besten: nicht jeden Tag die Mails checken, sondern nur ab und zu
ein Stündchen am Stück. Man gewinnt dadurch Abstand, der Arbeitsfluss in
der Firma funktioniert dennoch und nach dem Urlaub hat man keinen
Mail-Stau.
Tipp: Abschalten vom (Berufs-)Alltag beginnt im Kopf. Leute, die
Entzugserscheinungen bekommen, wenn sie ihr Smartphone ausgeschaltet im
Tresor deponieren, können sich auch nicht entspannen. Es muss zunächst
im Kopf klick machen. Erinnern Sie sich an Tipp Nr. 4: Die Welt dreht
sich weiter. Man sollte sich nicht zu ernst nehmen.

8 MOTIVATIONSKICK

Urlaubsbilder
als Poster an der Wand, das Matchboxauto oder Modellflugzeug auf der
Fensterbank oder doch ein frischer Blumenstrauß und das Foto der
Liebsten auf dem Schreibtisch? Umgeben Sie sich im Büro mit Dingen, die
Ihnen Freude machen. Tipp: Auch die innere Unruhe ist manchmal ein guter
Antrieb zur Motivation. Wenn die Ideen sprudeln, sollte man sich ruhig
von der inneren Energie beschleunigen lassen. Nur aufpassen, dass Sie
nicht dauerhaft „überdrehen“.

9 pENDLERZEIT NUTZEN

Morgens
im Stau stehen oder in überfüllten Zügen zur Arbeit fahren: Pendeln
kann nerven. Bevölkerungswissenschaftler haben herausgefunden, dass der
Stresspegel sinkt, wenn Pendler ihre Fahrzeit sinnvoll nutzen. Wer
Hörspiele, Musik und Radio hört oder im Zug einfach nur ausspannt, hat
weniger das Gefühl, seine Zeit zu vergeuden und ist relaxter. Tipp: Die
Wissenschaftler raten bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
lieber länger fahren, statt zweimal umzusteigen. Denn umsteigen, neuen
Sitzplatz suchen  und bangen, den Anschluss zu bekommen, erzeugt zu viel
Stress.

10 ALLE LEBENSBEREICHE AUSTARIEREN

Beruf
– Familie – Hobbys – Freunde – Zeit nur für sich – Ehrenamt: Diese
Aufzählung ist beliebig. Jeder Mensch wird individuell  andere Facetten
des Lebens  wichtig finden. Die Kunst des guten Lebens besteht darin,
alle Lebensbereiche so auszutarieren, dass man zufrieden ist und kein
schlechtes Gewissen hat. Tipp: Unvorhergesehene Dinge wie
Krankheitsfälle, Auftragsspitzen, Konkurrenz durch Wettbewerber können
die austarierte Work-Life-Balance durcheinanderbringen. Hier hilft nur,
Prioritäten zu setzen. Mal geht der Beruf vor, mal das Private.

Claudia Schneider | redaktion@niederrhein-manager.de

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