Mobilität & Logistik

Alle Wege führen nach Rom

Aber welcher Transportweg ist der richtige für mein Unternehmen?

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von Regiomanager 01.04.2016
Schwaches Geschlecht? Starke Nachfolger! (Foto: © stockphoto mania – stock.adobe.com)

Dass die von Ihnen aufgegebene Ware ihren Weg zum bestimmten Empfänger findet, ist in der Transportlogistik das kleine Einmaleins. Es ist die grundlegende Erwartungshaltung, welche Unternehmer an ihren Spediteur stellen. Dabei fängt hier die eigentliche Arbeit des Spediteurs erst an. Denn wenn alle Wege nach Rom führen: Welchen Transportweg soll man wählen?

Hierzu müssen Sie sich Folgendes beantworten:
   

  • Welche Fristen müssen bzw. sollen eingehalten werden?
  • Ist besondere Vorsicht bei Handling und Transport erforderlich?
  • Welchen finanziellen Spielraum habe ich?

Diese Aufgabe ist keinesfalls so banal, wie sie zunächst klingt. Sie lässt sich in drei Teilaspekte gliedern: Welches Transportmedium wird gewählt – Lkw, Luft- oder Seeweg? Welche Transportart wird gewählt – Stückgut, Teil- oder Komplettladung? Welche Verpackung ist die richtige? Wir zeigen Ihnen, wie eng diese Aspekte miteinander verzahnt sind.

Das Transportmedium

Bei Unternehmen, die ihre Waren innerhalb Deutschlands oder Europas versenden, fällt die Wahl des Transportmediums meist auf den Lkw, da dieser bei moderaten Kosten eine hohe Flexibilität bietet. Wer seine Ware jedoch weltweit versenden möchte, für den lohnt der Blick auf die Unterschiede zwischen Luft- und Seefracht. Der Vorteil der Luftfracht liegt auf der Hand: Waren, die von Deutschland aus z.B. nach China versendet werden, erreichen den Zielort innerhalb von maximal vier Tagen. Mit dem Schiff sind rund sechs Wochen einzuplanen. Allerdings ist die Luftfracht auch deutlich teurer. Für eine Maschine mit einem Gewicht von fünf Tonnen sind für den Versand 10.000 Euro einzukalkulieren, auf dem Seeweg fallen ca. 1.000 Euro an.

Die Transportart

Jede Ladungsart hat ihre Vorzüge. Beim Full Truck Load (FTL) handelt es sich hingegen um eine Komplettladung, die ohne Umwege direkt vom Sender zum Empfänger geht – und sich entsprechend erst dann lohnt, wenn entweder genügend Ladevolumen für einen ganzen Lkw vorliegt oder aber Termindruck bzw. Sensibilität des Gutes diesen Transportweg erforderlich machen. Auf der anderen Seite steht der Transport als Stückgut. Dieser ist am ehesten mit dem altbekannten Päckchen vergleichbar. Zahlreiche Sendungen unterschiedlichster Sender und Empfänger werden gemeinsam transportiert. Dies spart Kosten, beansprucht jedoch mehr Zeit als der Direkttransport und kann durch zahlreiche Ein-, Um- und Entladevorgänge auch zu Beschädigungen führen. Eine Teilladung ist eine Mischform, deren Auslieferung auch priorisiert werden kann – das gewünschte Ziel wird dabei als Erstes angesteuert, die Kosten des Transports jedoch mit anderen Versendern geteilt. Bei See- und Lufttransporten ist die Fragestellung ähnlich. Bei der weltweiten Seefracht per Standardcontainer wird unterschieden zwischen der Beladung eines ganzen Containers (Full Container Load – FCL) und einer Teilbeladung (Less than Container Load – LCL). Bei Übergrößen lassen sich die Sendungen auch per Break Bulk als konventionelle Verschiffung oder auf Flats verladen. Hier ist eine individuelle Beratung des Spediteurs vor Ort immens wichtig. Bei der weltweiten Luftfracht wird unterschieden zwischen Direktflug (kurze Laufzeit, tägliche Abflüge), Charter (Buchung eines eigenen Bereichs im Flugzeug), Consolidation (Bündelung mehrerer Sendungen vom Abgangs- zum Zielflughafen, keine täglichen Abflüge).

Welche Verpackung?

Die Wahl des Transportmediums hat einen sehr direkten Einfluss auf die Art und damit die Kosten der Verpackung. Werden Güter gemeinsam mit anderen Sendungen verschickt und gegebenenfalls mehrmals umgeladen, so sind deutlich höhere Anforderungen an die Verpackung zu stellen als beim Transport in einem eigenen Lkw oder Container. Beim Seetransport muss zudem auf die aggressive Seeluft Rücksicht genommen werden, die auch in verschlossene Überseecontainer eindringen und – in Kombination mit teils extremen Temperaturschwankungen – erhebliche Schäden verursachen kann. Durch eine passende Verpackung, wie z.B. mit Alu-Verbundfolie, kann diesen Schäden entgegengewirkt werden. Wie Sie sehen, müssen Sie sich bei jeder Sendung die eingangs genannten drei Fragen stellen und gemeinsam mit dem Experten ermitteln, welcher Transportweg für Ihren Auftrag der richtige ist. Darüber hinaus gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Fragen, welche wichtig sind, um den optimalen Transportweg zu ermitteln.

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