Schon
im Frühjahr meldete das Handwerk in Südwestfalen einen Rekord. „Der
Höhenflug dauert an! Der aktuelle Index liegt mit 133,1 Punkten noch
einmal deutlich höher: aus gut wurde also noch besser“, freut sich
Handwerkskammerpräsident Willy Hesse. Der Konjunkturverlauf in
Südwestfalen passt in das Bild der wirtschaftlichen Entwicklung in
diesem Sommer: „Das Handwerk behauptete sich in außerordentlicher
Weise.“ Der private Sektor ist weiter die Triebfeder der
Handwerkskonjunktur. Im Gefolge der guten Baukonjunktur mit dem höchsten
Stand an Baugenehmigungen seit 16 Jahren profitierten auch die
Ausbauhandwerke mit Aufträgen aus den Bereichen Sanierung,
Instandhaltung und Modernisierung. Beflügelt wurde die Entwicklung von
der Niedrigzinspolitik der EZB, die Zinserträge auf Spareinlagen für
Privathaushalte unmöglich macht. Das spielt dem Bau- und Ausbauhandwerk
in die Karten. Hinzu kam, dass auch die Aufträge im Gewerbebau wieder an
Umfang zugenommen haben. Der Bereich der Handwerke für den gewerblichen
Bedarf im Bereich Metall – die Zuliefererbetriebe – macht deutlich,
dass über den Sommer hinweg auch hier ein stabil positiver Verlauf
stattgefunden hat. Immerhin brummt die deutsche Exportwirtschaft und
sorgt zusammen mit der Privatnachfrage für eine Verlängerung des Booms
im Handwerk. Der private Kaufkraftzuwachs schlägt sich auch in den
positiven Ergebnissen für die konsumorientierten Handwerksbetriebe –
Kfz-Handwerke, vor allem aber Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerke –
nieder. Auch für die derzeit laufende zweite Jahreshälfte sehen sowohl
die Wirtschaftsforschungsinstitute als auch die Bundesregierung positive
Signale. Die Auswertung der Umfrage unter dem Aspekt der
Auftragsentwicklung ist erwartungsgemäß vor den Wintermonaten schwächer
ausgeprägt. Das betrifft vor allem die Bauhandwerke, die
Witterungseinflüsse fürchten. Deutlich besser ist die Situation bei den
Zulieferbetrieben und auch im Kfz-Handwerk.
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