Automatisierung ist in vielen Bereichen der industriellen Fertigung die Voraussetzung, wettbewerbsfähig zu produzieren sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland zu halten. Die ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland GmbH aus Hagen leistet hierzu einen großen Beitrag. Spezialisiert auf die Automatisierung von Spritzgießprozessen zur Herstellung von Kunststoffprodukten, entwickeln die 77 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter maßgeschneiderte Fertigungsanlagen für die Branchen Automobil, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation, Bau, Verpackung und Medizintechnik, Sport, Haushalts- und Spielwaren.
Die ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland gehört zur ENGEL Gruppe mit Stammsitz in Österreich, einem der weltweit größten und führenden Hersteller von Spritzgießmaschinen. Spritzgießen ist das am weitesten verbreitete Verfahren, um Kunststoffe in eine gewünschte Form zu bringen. Im Spritzguss werden z.B. Instrumententafeln für Pkws, Smartphone-Gehäuse, Verschlusskappen für Getränkeflaschen und Zahnbürsten hergestellt. „Um vom Rohmaterial bis zum einsatzbereiten Endprodukt die Effizienz weiter zu steigern, werden immer mehr Fertigungsschritte in eine integrierte Produktionsanlage zusammengefasst“, erklärt Andreas Themann, Geschäftsführer der ENGEL Automatisierungstechnik, die Herausforderung. Außer der Spritzgießmaschine kann die Produktionsanlage z.B. Komponenten zur Montage von Bauteilen, zum Zuführen von Einlegeteilen, Messsysteme zur Qualitätskontrolle oder Laser zum Bearbeiten und Kennzeichnen der Kunststoffteile umfassen.
Ganz leicht in allen Dimensionen arbeiten
Nicht zu vergessen die Roboter, denn sie sorgen dafür, dass alle Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge prozesssicher abgearbeitet werden. Zum Beispiel entnehmen sie das Produkt aus der Spritzgießmaschine, legen es in das Qualitätskontrollsystem ab, übergeben es von dort an den Laser zum Beschriften und schleusen schließlich das fertige Endprodukt aus der Produktionsanlage aus. Die Automatisierung macht die Herstellung nicht nur besonders effizient, sondern ermöglicht auch eine höhere und vor allem gleichbleibende Qualität der Endprodukte, was ein weiterer Treiber für automatisierte Herstellungsprozesse ist.
Am Puls der neuesten Entwicklungen
Da jedes Produkt ganz individuelle Anforderungen stellt, gleicht kaum eine Produktionsanlage einer anderen. Für die Experten der ENGEL Automatisierungstechnik bedeutet das, dass sie für jeden einzelnen Auftrag die Anforderungen gemeinsam mit dem Kunden genau analysieren, um die jeweils am besten geeigneten Automationsprozesse auszuwählen. Oft kombinieren sie verschiedene Robotertypen, wie Linear- und Knickarmroboter, und konstruieren darüber hinaus kundenspezifische Lösungen. Neben ihrem Automatisierungs-Know-how bringen sie dafür kunststoff- und verfahrenstechnische Kenntnisse sowie ihre branchenspezifische Expertise ein. „Das ist immer Teamwork“, betont Themann. „Wir arbeiten eng mit dem Kunden, den Kollegen in den weltweiten Automatisierungszentren sowie mit der Entwicklung und den Business Units in Österreich zusammen. Damit können wir aus Erfahrungen aus weltweiten Projekten schöpfen und sind immer am Puls der neuesten Entwicklungen.“
Ein perfektes Zusammenspiel aller Teile
Je mehr Maschinen, Systeme und Roboter die Produktionsanlage umfasst, desto komplizierter wird naturgemäß der Steuerungsprozess. Damit die Anlagenbediener nicht den Überblick verlieren, setzt ENGEL als einer der wenigen Ausrüster in der Branche auf eine konsequente Integration der Steuerungen. So lässt sich der Gesamtprozess inklusive der Automatisierung über das zentrale Display an der Spritzgießmaschine sicher parametrieren und kontrollieren. Das erhöht die Übersichtlichkeit und reduziert das Risiko von Bedienungsfehlern.
Noch eine Besonderheit bei ENGEL: Die Linearachsroboter der eigenen Baureihen „Viper“ und auch die Knickarmroboter „easix“ haben die gleiche Bedienphilosophie wie die Spritzgießmaschinen und haben durch die vollständige Integration in die Maschinensteuerung CC300 eine einheitliche Steuerung. „Auch das macht es für unsere Kunden besonders einfach“, sagt Andreas Themann und denkt vor allem an die Knickarmroboter, die allgemeinhin als besonders anspruchsvoll zu programmieren gelten. „Auch Firmen, die keine eigenen Automatisierungsexperten haben, können mit einer integrierten Produktionsanlage von ENGEL mit einem Knickarmroboter zuverlässig arbeiten.“
Entwickelt in Hagen – weltweit im Einsatz
Gegründet 1945, hat sich ENGEL konsequent vom Spritzgießmaschinenbauer zum Systemanbieter für integrierte und automatisierte Produktionsanlagen entwickelt. Bereits in den 1980er-Jahren begann ENGEL damit, eigene Roboter zu bauen. In Hagen befindet sich eines von zwei Produktionswerken für Automatisierungstechnik. Während in Dietach in Österreich Linearroboter vom Band laufen, hat sich Hagen auf individuelle Automatisierungsanlagen spezialisiert – und diese finden nicht nur bei Kunststoffverarbeitern in Deutschland, sondern in ganz Europa und weltweit Einsatz.
Mit den steigenden Anforderungen der Kunden ist auch der Standort Hagen kontinuierlich gewachsen und hat weiterhin viel vor. Um den konstant hohen Bedarf an Fachkräften zu sichern, engagiert sich ENGEL in Netzwerken und Forschungsinstituten in der Region, unterstützt Schulen und bildet selbst Kunststofftechniker und Mechatroniker mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik aus. „Aktuell suchen wir Mechatroniker/-innen und Inbetriebnahmetechniker/-innen für Automatisierung“, sagt Themann. „Wir schulen neue Mitarbeiter hausintern intensiv. Wer Berufserfahrung in der Automatisierungstechnik mitbringt, stößt bei EINGEL auf hervorragende Voraussetzungen, sich persönlich in einem anspruchsvollen Automationsumfeld weiterzuentwickeln.“
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