„Die Außenpolitik von US-Präsident Trump löst vor allem in den heimischen Industrieunternehmen zunehmende Besorgnis aus. Die Strafzölle auf Stahl und Aluminium sind nicht aus der Welt“, betont IHK-Präsident Felix G. Hensel angesichts der Ankündigung der US-Administration, die Iran-Sanktionen wiederzubeleben. „Und wer glaubt, der verkündete Ausstieg aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran beträfe die Unternehmen in Siegen-Wittgenstein und Olpe nicht, ist auf dem Holzweg. Die Entscheidungen in Washington verunsichern auch die heimischen Unternehmen erheblich.“ Immerhin stünden derzeit 62 Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein und Olpe in Handelsbeziehungen mit dem Iran. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener ergänzt: „Fast 220 Unternehmen exportieren aus Siegen-Wittgenstein und Olpe in die USA. 31 von ihnen haben Niederlassungen sowie Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten. Wir schätzen, dass das gesamte Exportvolumen unseres verarbeitenden Gewerbes in die USA jährlich rund 700 Millionen Euro ausmacht.“ In der Wirtschaft zeichne sich ein Stimmungsumschwung ab. Einer aktuellen IHK-Umfrage zufolge sehen rund 20 Prozent der hiesigen Unternehmen ihr Geschäft durch die drohenden Strafzölle direkt oder indirekt beeinflusst. Das ifo Institut habe kürzlich darauf hingewiesen, dass die amerikanische Regierung die Diskussion um das außenwirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen den USA und Europa ausschließlich am Güterhandel in der amtlichen Statistik festmache, so Gräbener. Beziehe man jedoch auch die Dienstleistungen und die erzielten Unternehmensgewinne mit in die Betrachtung ein, ergebe sich ein völlig anderes Bild. Die Leistungsbilanz zwischen den USA und Europa sei ausgeglichen. Leider werde dies in den USA nicht hinreichend wahrgenommen, so Felix G. Hensel und Klaus Gräbener abschließend.
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