Stationärer Einzelhandel und Digitalisierung – passt das zusammen? Mit Sorge betrachteten die heimischen Händler lange den Trend zum Kauf im Internet. Doch Online- und Vor-Ort-Präsenz müssen sich nicht ausschließen, können sich vielmehr ergänzen. Die IHKs in Arnsberg und Hagen unterstützen mit dem Projekt „Einzelhandelslabor Südwestfalen“ gezielt die Händler vor Ort, vermitteln ihnen mehr Online-Kompetenz, um den eigenen digitalen Auftritt zu stärken. Mit der Digitalisierung hat sich das Konsumentenverhalten stark verändert. Die Zahl der Online-Käufe steigt. Der heimische Handel sieht sich einer Konkurrenz ausgesetzt, die mit bequemem Einkaufen von überall aus, rund um die Uhr und Lieferservice direkt nach Hause werben kann. Der mittelständische, inhabergeführte Einzelhandel habe laut Projektleitung in weiten Teilen noch kein probates Mittel gefunden, sich in diesem neuen Wettbewerbsumfeld zu orientieren. Oft fehlten Zeit und Wissen, neue Vertriebs- und Kommunikationskonzepte zu entwickeln, in die auch das Internet integriert ist. Denn der Großteil der Kunden kaufe längst Vertriebskanal-übergreifend. So informierten sich viele zunächst im Internet, bevor im stationären Handel eingekauft wird. Das durch die EU und das Land NRW unterstützte Projekt „Einzelhandelslabor Südwestfalen“ wird an den Handelsstandorten den Status quo analysieren und nach Lösungsvorschlägen suchen, wie sich der Einzelhändler das veränderte Kundenverhalten zunutze machen kann. Auf die Händler warten Workshops und Wissensvermittlung für eine eigene Cross-Channel-Strategie. Projektpartner sind neben der IHK Arnsberg und der SIHK Hagen die Universität Siegen, die Fachhochschule Südwestfalen und die private Hochschule BiTS Iserlohn. Das Einzelhandelslabor hat am 1. April seine Arbeit aufgenommen, für insgesamt drei Jahre.
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