Die Mehrheit der deutschen Unternehmen sind Familienunternehmen. Sie sind der Jobmotor der deutschen Wirtschaft, gelten als krisenfest, werteorientiert und standorttreu. Wie das Erfolgsmodell funktioniert und wo die Herausforderungen der Zukunft liegen, waren Themen, die bei der Konferenz der deutschsprachigen Forschungszentren und Institute für Familienunternehmen 2016 an der Universität Siegen diskutiert wurden. Ausgerichtet wurde die Tagung von Prof. Dr. Petra Moog (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Entrepreneurship and Family Business) und ihrem Team. Fast 100 Wissenschaftler kamen zu der zweitägigen Veranstaltung am Campus Unteres Schloss. Es wurden neueste Untersuchungen zur Nachfolge, Führung und Finanzierung in Familienunternehmen vorgestellt. „Durch die internationale Zusammensetzung der Teilnehmer war es sehr interessant zu sehen, wie die Positionierung und Bewertung von Familienunternehmen in anderen europäischen Ländern vorgenommen werden“, berichtet Petra Moog. Selbst in den USA zeichne sich ein Trend ab, der eine höhere Wertigkeit von Familienunternehmen im Abgleich zu Großkonzernen anzeigt. Trotz dieser positiven Trends sei die Lobbyarbeit nach wie vor problematisch, so die Siegener Wissenschaftlerin: „Viele Familienunternehmen werden gar nicht als solche erkannt und deren besonderen Stärken deshalb nicht entsprechend wahrgenommen.“ Zum Abschluss der Konferenz wurde Alexandra Michael von der Universität St. Gallen für ihre Arbeit über Berater von Familienunternehmen und deren Einfluss auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg und die Zufriedenheit nach der Firmenübergabe mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Im kommenden Jahr wird die Tagung in Berlin stattfinden.
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