In der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in Südwestfalen gehen zunehmend Arbeitsplätze in der Produktion verloren. Investiert wird im Ausland, dort werden höhere Gewinne erzielt, ergibt eine Umfrage der fünf Metallarbeitgeberverbände in Südwestfalen. Jörg Dienenthal, Vorsitzender des VdSM (Verband der Siegerländer Metallindustriellen), kritisiert den „fortschreitenden Abzugs von Produktion durch falsche politische Weichenstellungen in Bund und Land“. Die Ergebnisse müssten ein alarmierender Weckruf an IG Metall und Landespolitik sein, die Bedingungen für Produktion, Investitionen und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zügig und spürbar zu verbessern, warnt der Verbandsvorsitzende davor, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei der anstehenden Tarifrunde nicht weiter zu verschlechtern. Die Landesregierung müsse alles unterlassen, was die Wirtschaft weiter schwäche. Verbandsgeschäftsführer Dr. Thorsten Doublet warnte vor einer „weiteren Erosion von Arbeitsplätzen“. Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Standorte habe in den letzten Jahren dramatisch gelitten. Immer mehr Unternehmen orientierten sich deshalb Richtung Ausland. Zu hohe Lohnkostensprünge bei gleichzeitig minimalen Produktivitätsgewinnen hätte die Produktion anfällig gemacht. Die öffentliche Hand müsse verstärkt in die Infrastruktur investieren, um den Rückzug von Unternehmen zu verhindern. Bis 2021 werde die Produktion im Inland von drei Viertel auf fast die Hälfte sinken, fast 45 Prozent der Investitionen werden in fünf Jahren in Maschinen und Anlagen an ausländischen Produktionsstandorten fließen. Die Auslands-Aktivitäten führen zu einem rückläufigen Anteil der Inlandsgewinne an den Gesamtgewinnen der Unternehmen – von 78 Prozent im Jahr 2011 auf unter 60 Prozent im Jahr 2021.
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