Auch wenn nicht mehr ganz so viele Menschen aus dem Iran, Irak, Syrien oder Afghanistan zu uns kommen, geht die Integration derjenigen, die gekommen sind, jetzt erst richtig los. Mit diesem Eingangsstatement eröffnete IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster die Diskussionsveranstaltung „Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit“ in den Räumen der Industrie- und Handelskammer Siegen. Aktuell gibt es laut Martin Schreier von der Ausländerbehörde des Kreises 1228 Asylbewerber in Siegen-Wittgenstein (die Stadt Siegen erhebt eigene Zahlen). Davon haben 455 Personen gute Bleibeperspektiven, denn sie befinden sich im sogenannten qualifizierungsfähigen Alter. Hierzu zählen diejenigen zwischen 18 und 50 Jahren. Ein wichtiger Punkt für die Integration seien Betriebspraktika. So früh wie möglich müsse eine berufsbegleitende Qualifizierung stattfinden. Klaus Fenster fügte hinzu: „Wir haben im Berufsbildungszentrum die Erfahrung gemacht, dass der Wille, Flüchtlinge zu integrieren und auch auszubilden, groß ist.“ Er ergänzte: „Der nächste Schritt ist jetzt, Betriebe systematisch nach Praktikumsplätzen anzufragen.“ Am Ende der Veranstaltung kristallisierten sich zwei wesentliche Gesichtspunkte heraus, die für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit unabdingbar sind und in Zukunft verstärkt behandelt werden müssen: Zum einen geht es um die Fördermaßnahmen. Diese müssen so abgestimmt werden, dass keine zeitlichen Lücken zwischen ihnen entstehen. So wird verhindert, dass Flüchtlinge das Erlernte durch die besagte zeitliche Trennung wieder vergessen. Zum anderen geht es um Betriebspraktika. „Eine berufliche Qualifizierung muss in den Betrieben stattfinden“, resümierte IHK-Geschäftsführer Klaus Fenster. Denn nur durch eine Kombination aus Arbeit und Qualifikation lernten Flüchtlinge die Arbeitswelt kennen und könnten eigene Ziele entwickeln. „Sie haben dann eine Perspektive vor Augen“, so enster abschließend.
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