„Unsere Produkte sieht man täglich auf der Straße“, sagt Marco Hillebrand, Geschäftsführer von Modellbau Hillebrand. „Die Radnabe eines großen Lkw-Herstellers ist von uns, ebenso die Platte des Anhänger-Aufliegers.“ Seit Marco Hillebrand vor vier Jahren die Firma seines Vaters Herbert übernahm, hat er das Leistungsspektrum erweitert und bietet nun auch den Spritzgussbereich an. „Streng geheim“ heißt es allerdings, wenn es um die Aufträge geht. Die sind tatsächlich ziemlich spannend, denn der Technische Modellbaubetrieb stellt beispielsweise Prototypen für einen bekannten Armaturenhersteller her. „Die Entwickler haben so die Möglichkeit, zu schauen, wie das Wasser aus der Armatur läuft, und das Produkt beispielsweise auf Messen vorzustellen.“ Zusammen mit den Eisengießereien – hier speziell der Bereich der Hydraulik-Industrie – und dem Automotivbereich gehören die Armaturenhersteller zu den Hauptkunden. Lohnarbeiten zum Fräsen oder in der Konstruktion werden ebenfalls angeboten. „Wichtig ist uns die Termintreue, der Kunde kann sich absolut auf uns verlassen.“ Die Firma aus Menden-Lendringsen wurde 1965 von Franz Neuhaus als klassischer Modellbaubetrieb gegründet. „Als Neuhaus keinen Nachfolger fand und der Betrieb zum Verkauf stand, wurde mein Vater darauf aufmerksam. Im Jahr 1988 hat er den Betrieb dann gekauft und in ,Modellbau Hillebrand’ umbenannt. Erst wurde noch nach Zeichnungen gearbeitet. Seit dem Jahr 2000 haben wir auf CAD/CAM umgestellt. Wir verarbeiten fast nur noch Aluminium, Stahl, Grauguss und Kunststoffblockmaterial. Die Daten dafür werden meist vom Kunden fertig angeliefert.“ Marco Hillebrand, der auch Lehrlingswart bei der Modellbau-Innung Westfalen-Süd ist, vermisst manchmal die Zeit, als der Beruf des Technischen Modellbauers noch ein reiner Handwerksberuf war, in dem man „aus einem Stück Holz schöne Modelle gebaut hat“. Das mache heute nur noch ein Prozent seiner Tätigkeit aus. „Auf der anderen Seite haben wir heute natürlich die Möglichkeit, komplexere und hochwertigere Sachen zu bauen.“ Auch wenn der technische Aspekt heute überwiegt, als Modellbauer müssen viele Fertigkeiten beherrscht werden: die Arbeit am Computer, das Konstruieren von Bauteilen, die Arbeit an CNC-Fräse und Messmaschinen und natürlich die Handarbeit. „Für 2016 und die beiden folgenden Jahre sind wir aktuell auf der Suche nach Auszubildenden.“ Ein spannendes Berufsbild ist das des Technischen Modellbauers allemal. Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, den Meistertitel zu erwerben und an der Holzfachschule in Bad Wildungen zu studieren. „Das ist Deutschlands modernste Schule in Sachen Modellbau“, so Hillebrand.
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