Was haben Erzeugnisse aus so verschiedenen Branchen gemeinsam, wieso finden derart unterschiedliche Produkte den Weg nach M & P in Kirchhundem? Eine besondere Oberfläche ist der Grund. Bei M & P werden durch Thermisches Spritzen Oberflächen mit besonderen Eigenschaften durch Flammspritzen aufgebracht. Das sind für Kunden aus der Lebensmittelmaschinentechnik nahrungsmittelechte Verschleißschutzschichten aus Keramik – für die Schienenverkehrstechnik Molybdänschichten für das Aufpressen der Eisenbahnräder, Lager oder Dichtungen. Meerwasser ist sehr korrosiv. Aus diesem Grund sind Komponenten der Schiffsantriebe aus Edelstahl. Edelstahl ist weich und Dichtungen würden sehr schnell einlaufen, hier werden Wolframkarbidschichten durch Hochgeschwindigkeitsflammspritzen erzeugt. Bauteile mit diesen metallischen Antiverschleißschichten haben eine solche Härte, dass sie nur noch mit Diamantwerkzeugen bearbeitet werden können.
Anwendungen und Vorteile des Thermischen Beschichtens
Neben dem erwähnten Verschleißschutz durch keramisch-karbidische Schichten wird hervorragender Korrosionsschutz durch das Aufspritzen von Zink, Aluminium und Chrom-Nickel erzeugt. Aufgrund der Notlaufeigenschaften von Alubronze, Zinnkupfer und Molybdän können Gleitlager direkt in Getriebegehäuse, Wellen oder auf Lagerschalen gespritzt werden. Keramik – bekannt als elektrischer Nichtleiter – wird als Isolator in der Schweißtechnik oder als Wärmedämmschicht in Gas- oder Flugzeugturbinen thermisch gespritzt.
Vielen unbekannt ist der Einsatz des Thermischen Spritzens im Bereich der Instandhaltung. M & P repariert Wellen, E-Motor-Anker, Kolben, Kolbenstangen und Gehäuse durch Drahtflammspritzen innerhalb kürzester Zeit. Die eingelaufenen Lagersitze oder Gleitflächen werden nach mechanischer Vorbearbeitung mit einem V2A-ähnlichen Draht aufgespritzt und nachfolgend mechanisch fertig bearbeitet. Diese Art der Maßwiederherstellung findet auch Anwendung an Neubauteilen, bei denen Maßtoleranzen, aus welchen Gründen auch immer, nicht eingehalten wurden.
Zum Kerngeschäft der circa 30 Mitarbeiter bei M & P gehört neben dem Thermischen Spritzen mit den Verfahren Pulverflammspritzen (PFL), Drahtflammspritzen (DFL), Plasmaspritzen (APS) und Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF) natürlich auch die Nachbearbeitung der so erzeugten Schichten, denn der weitaus größte Teil der Schichten ist im rohgespritzten Zustand technisch nicht einsatzfähig. Fast alle bei M & P hergestellten Oberflächen werden durch Schleifen im Hause endbearbeitet. Geschliffen werden können Durchmesser bis 2.000 Millimeter und bis zu 4.000 Millimeter Länge. Neben der Lohnfertigung (Spritzen, Fertigschleifen) verfügt M & P auch über die Möglichkeit der Komplettfertigung. In einer gut ausgestatteten mechanischen Fertigung ist das Drehen von Maschinenbauteilen bis 2.000 Millimeter Durchmesser und bis zu 10.000 Millimeter Länge möglich. Fräsen, Bohren und Sägen vervollständigen die mechanischen Bearbeitungsmöglichkeiten in Kirchhundem-Welschen Ennest.
Qualität bei M & P
Neben der Zertifizierung nach DIN ISO EN 9001:2008 und einer Zulassung zum Thermischen Beschichten durch den DNV GL und das Bureau Veritas (BV) ist sich M & P bewusst, dass das Thermische Spritzverfahren zu den speziellen Prozessen gehört, das bedeutet, man kann den eigentlichen Prozess nicht zerstörungsfrei 100-prozentig prüfen. Mit einer exakten Prozessbeschreibung und der Einhaltung und Überwachung aller vorgegebenen Parameter sichert
M & P diesen Prozess ab. Für die Überwachung nutzt M & P ein Digitalmikroskop VHX-6000 von Keyence. Bei einer bis zu 1.000-fachen Vergrößerung und umfangreicher digitaler Bildauswertung werden Mikroschliffuntersuchungen, Porositäts-, Oberflächenrauheitsermittlung oder Raustrahlgutbewertungen durchgeführt. Ein Härteprüfgerät der Firma 3-Rath vervollständigt die Möglichkeit der Schichtanalyse und somit der Qualitätssicherung.
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