Immobilien (Technik)

Ökoprofit-Betriebe ausgezeichnet

Einsparungen in Höhe von 186.000 Euro und 343 Tonnen CO2

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von Regiomanager 01.08.2016
Das neue Highspeed funktioniert mit Lichtimpulsen

Innerbetriebliche
Verbesserungsmaßnahmen zur Ressourceneffizienz stehen bei „Ökoprofit“
im Blickpunkt. Das „Ökologische Projekt für integrierte Umwelttechnik“
ist nun erstmals im Kreis Soest mit Unternehmen aus unterschiedlichen
Branchen erfolgreich durchgeführt worden. Das betriebliche Beratungs-
und Zertifizierungsprogramm „Ökoprofit“ unterstützt in den Unternehmen
aller Branchen und Größen den Einsatz von integrierter Umwelttechnik.
Dabei geht es nicht um Umweltschutz um jeden Preis, sondern darum, die
Teilnehmer auf ihrem Weg zu mehr Transparenz in den Betriebsabläufen,
der kritischen Hinterfragung des Einsatzes der unterschiedlichen
Ressourcen und der pragmatischen Aufdeckung und Umsetzung konkreter
Maßnahmen zu begleiten. Neben der Wissensvermittlung vor Ort und in den
Workshops, steht auch das Lernen voneinander und der Erfahrungsaustausch
im Focus des Projekts. Ökoprofit bietet die Basis, das eigene
Unternehmen unter dem Aspekt der Ressourceneffizienz besser aufzustellen
und erste Schritte in Richtung eines ganzheitlichen Umweltmanagements
zu gehen Im Ergebnis stehen viele innerbetriebliche
Verbesserungsmaßnahmen zur Ressourceneffizienz. In Summe sparen die mit
dem Zertifikat „Ökoprofit -Betrieb 2016“ ausgezeichneten Unternehmen
rund 186.000 Euro und 343 Tonnen CO2 jährlich ein. Bei mehr als der
Hälfte der Maßnahmen (46) lassen sich die erzielten Effekte zum
offiziellen Projektabschluss bereits in Zahlen bewerten. Das Projekt
stieß einmalige Investitionen von rund 303.000 Euro an. Im Schnitt
rechnen sich die Maßnahmen in Gegenüberstellung mit den jährlichen
Einsparungen schon nach zirka 1,7 Jahren. Die Palette der Maßnahmen
deckt viele Themenfelder ab und reicht von der Optimierung der
Beleuchtung, über eine weiter verbesserte Abfalltrennung bis zur
gezielten Mitarbeitereinbindung, um das Nutzerverhalten zu verbessern,
das zum Beispiel auch über ein Spritspartraining unterstützt wird. Ein
Schwerpunkt in mehreren Unternehmen liegt im Austausch der bestehenden
Beleuchtung gegen LED, wie zum Beispiel beim Seniorenheim Sonneneck in
Bad Sassendorf, dem Heinrich-Lübke-Haus in Möhnesee, der
Büroorganisation Strothkamp in Soest oder dem Hof Mues in Anröchte. Die
kritische Hinterfragung „was ist bedarfsgerecht?“ führte dazu, dass in
der Soletherme Bad Sassendorf die Laufzeiten der Attraktionen reduziert
werden oder beim Strandhof Möhnesee Decken anstelle gasbetriebener
Heizstrahler zum Einsatz kommen.

Rechtsfragen & Beleuchtung

Unter
dem Aspekt der Reduzierung des unnötigen Platiktüteneinsatzes bietet
Strothkamp aus Soest Kunden mehrfach verwendbare Tragetaschen oder
Stoffbeutel als umweltfreundlichere Alternative an. Größer investive
Maßnahmen zur Reduzierung der Wärmeverluste über Umsetzung alternativer
Wärmeerzeugung oder Optimierung der Gebäudehülle werden von der
Technischen Großhandlung Piel in Soest, vom Ford-Center Soest, vom Hof
Mues und vom Strandhof Möhnesee verfolgt. Auch die Verbesserung der
Abfalltrennung, die immer auch eng mit dem Nutzerverhalten und dem
Wissen und Können der Mitarbeiter zusammenhängt, ist wichtiger
Ansatzbereich in verschiedenen Unternehmen, so zum Beispiel bei der JVA
in Werl oder dem Akzent Hotel Jonathan in Bad Waldliesborn. Aber auch
Rechtsfragen und Rechtsanforderungen werden von den Unternehmen
angegangen und umgesetzt. So hat die Zimmerei Müller, Soest, die
Gefahrstofflagerung kritisch unter die Lupe genommen, neu
durchorganisiert und einen großen Teil nicht mehr benötigter Produkte
entsorgt. Von den Gesamteinsparungen werden mehr als 50 Prozent durch
Maßnahmen erzielt, die ohne finanziellen Einsatz zu haben sind. Durch
diesen Umweltschutz zum Nulltarif bleiben mehr als 95.000 Euro pro Jahr
in den Kassen der Teilnehmer. Gut 32 Prozent der Einsparungen basieren
auf Maßnahmen, die sich in weniger als einem Jahr rechnen – zusammen mit
den Einsparungen, die ohne Investition erzielt wurden, ergibt dies fast
85 Prozent der gesamten Einsparsumme. Gut 13 Prozent der
Gesamteinsparung basieren auf zehn Maßnahmen, die sich erst in mehr als
drei Jahren amortisieren. Hier handelt es sich um Investitionen in neue
Anlagentechnik, wie zum Beispiel zur Wärme- oder Drucklufterzeugung.
Ökoprofit ist ein durch das NRW-Umweltministerium gefördertes Projekt,
das Unternehmen dabei unterstützen soll, den Verbrauch von wertvollen
Ressourcen zu reduzieren und somit die Betriebskosten zu senken.

Großer Unterstützerkreis

 Als
Teil der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Kreises Soest wurde
Ökoprofit erstmals kreisweit in Zusammenarbeit von Kreisverwaltung, wfg
Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH und den Wirtschaftsförderungen der
Kommunen durchgeführt. Das Projekt kann sich auf einen großen
Unterstützerkreis von Wirtschaftsverbänden und Institutionen. Das
Projekt wird durch wirksame  Öffentlichkeitsarbeit begleitet und ist vom
Land NRW teilfinanziert. NRW-weit haben bisher 1.868 Unternehmen,
darunter produzierende Betriebe, Dienstleister, Handwerksbetriebe und
soziale Einrichtungen, teilgenommen. Der Einsparbetrag lag bei
durchschnittlich 40.000 Euro je Teilnehmer. Die Amortisationszeit liegt
bei rund drei Jahren pro Betrieb. Dabei sind die Reduktion des Energie-
und Wasserverbrauchs, die Erhöhung von Materialeffizienz sowie die
Abfallreduktion zentrale Themen. „Im Grunde genommen kann man von
Klimaschutz mit Gewinn sprechen“, berichtet der Klimaschutzmanager des
Kreises Soest, Frank Hockelmann. Für 92 Prozent der Teilnehmer waren
Kostensenkungen sowie Imageverbesserung durch Umweltschutz
Motivationsfaktoren.

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