Amadou Diallo und Kommy Amegan haben es geschafft. Die beiden jungen Männer kamen als Geflüchtete aus Guinea bzw. Togo nach Deutschland. Nach einer Weiterbildung im Berufsbildungszentrum (bbz) und mehreren Praktika bei regionalen Arbeitgebern fassten sie Fuß auf dem Siegerländer Arbeitsmarkt. Vorerst jedenfalls. Einer der beiden jungen Männer konnte im September eine Ausbildung bei einem Bauunternehmen beginnen, der andere hat einen Ausbildungsplatz bei einem Metallunternehmen in Aussicht. Von ihrem Werdegang berichteten die Beiden beim Themennachmittag „Fachkräftesicherung & Geflüchtete“, der vom Forschungskolleg (FoKoS) „Zukunft menschlich gestalten“ im Rahmen der FoKoS-Woche ausgerichtet wurde. Die Berufsvorbereitung für Geflüchtete läuft mittlerweile erfolgreich. Gut 50 Prozent der Teilnehmer konnte man in Arbeit vermitteln. Das sei eine gute Quote, so Klaus Gräbener. Bei manchen Maßnahmen für Deutsche sehe es da schlechter aus. „Es ist wichtig, Menschen zu qualifizieren, damit sie eine Beschäftigung finden. Das ist bei einem Menschen aus Togo genauso wie bei jemandem aus Oelgershausen“, sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Um nicht ins Fachkräfteloch zu fallen, müsse man aktiv werden. „Die Berufsvorbereitung für Geflüchtete ist nicht nur ein Signal.“ Berivan Aymaz, NRW-Landtagsabgeordnete der Grünen und Sprecherin für Integrationspolitik, Flüchtlingspolitik und Internationales/Eine Welt, betonte, dass sich Geflüchtete grundsätzlich ihren Platz nicht „erarbeiten“ müssten. „Die Menschen sind hier, um Schutz zu bekommen.“ Dennoch funktioniere Integration vor allem über Beruf und Arbeit. „Über Arbeit finden die Menschen einen Zugang in die Gesellschaft.“
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