Verkehrswege auf der Schiene, zu Wasser und auf der Straße sind die Lebensadern der modernen Gesellschaft. Richtig kombiniert können sie Unternehmen wirtschaftlich und klimafreundlich einen großen Schritt voranbringen. Erst recht, wenn es um den eigenen Werkshafen oder um die eigene Werksbahn geht. Die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) übernimmt für viele Unternehmen im Ruhrgebiet Leistungen aus den Bereichen Werks- und Industriebahnen sowie Werkshafen.
Das kann das Unternehmen, da es seit über 100 Jahren im Bereich Warenumschlag zwischen Schiene, Wasser und Straße Expertise gesammelt hat. Mit dem Container Terminal Herne ist der trimodale Umschlagsplatz in Herne allererste Wahl mitten im zentral angebundenen Logistik-Herzen des Ruhrgebiets. Und das wirtschaftlich erfolgreiche Betreiben von Werksbahnen und Werkshäfen für andere Unternehmen ergänzt das eigene Portfolio.
„Das geht oft so weit, dass wir nicht nur eine Dienstleistung übernehmen“, sagt Mirko Strauss, Geschäftsführer der WHE, „in einigen Fällen kann man sogar von partnerschaftlich organisiertem Outsourcing sprechen.“ So gewinnen die Kunden der WHE nicht nur moderne Umschlagmaschinen, Loks und Personal, sondern auch Know-how und Expertise.
Spezialist für Werksbahnen- und Werkshafenübernahmen
Wie etwa für einen Betreiber einer der großen Industrieanlagen im Ruhrgebiet, Kunde der WHE. „Innerhalb der Werksbahn stellen wir modernstes Lokequipment und die Güterwagen und verantworten die gesamte Bahnlogistik“, so Strauss, „die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH betreibt nicht nur Bahnverkehr, sondern auch ganze Häfen. Diese Komplettleistungen müssen immer individuell geplant und angepasst werden, so scheuen wir auch nicht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Logistikern, um Stärken zu bündeln.“
Der entscheidende Vorteil für die Kunden der WHE liegt nicht in erster Linie bei den direkten Kosten, wie Geschäftsführer Strauss betont. „Jedenfalls nicht in jedem einzelnen Fall. Denken Sie allein an die Anforderungen und Verantwortungen an die Betreiber von Eisenbahnen- und Hafenanlagen, die im Bereich Dokumentation und Zertifizierung liegen.“
Die WHE kümmert sich mit ihren Fachleuten darum und nimmt den Inhabern oder Geschäftsführern genau diese Arbeiten und Sorgen ab. Mit einem individuell kombinierbaren Besteck aus Dienstleistung, Maschinenpark, Personal und Know-how betreibt die WHE inzwischen mehrere Standorte außerhalb der eigenen Bahn- und Hafenanlage in Herne. Die Erfahrung dafür sammelte das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1913.
Neue Märkte nach der Kohle
Das Kohlegeschäft brummte fast 100 Jahre lang – bis in die 2000er-Jahre hinein. Dann kam der Umbruch. „Zuerst waren die Zechen weg“, erinnert sich Mirko Strauss, „und von den von Herne versorgten Kohlekraftwerken ist nur noch eins geblieben. Als gesamtes Unternehmen muss man in so einer Transformationsphase dazulernen. Sich neue Märkte ansehen, sich hineinbegeben.“
Und so reagierte die WHE unter anderem, indem sie sich massiv umbaute und veränderte. Infrastrukturell unter anderem durch die Verfüllung des Stichhafenbeckens, um Bauland für einen Container Terminal zu gewinnen. Auch die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Leistung sind Herausforderungen. Die WHE wandte sich den containerisierten Gütern zu. Weg von der Kohle und hin zum kleinteiligen Konsum- und Produktionsgüterbereich.
Vor rund sieben Jahren nahmen die Dienst- und Personalleistungen rund um Werksbahnen und -häfen Fahrt auf. Das liegt auch an der demographischen Entwicklung. Mehr und mehr Menschen mit Fachkenntnissen im Eisenbahn- und Hafenbereichen gehen in den Ruhestand. „Es fehlt in vielen Unternehmen immer mehr an Expertise“, beschreibt Strauss. Daher nutzt die WHE jede Gelegenheit, um eigenes Personal auszubilden und weiterzubilden. Hier setzt das Unternehmen auf Beschäftigte mit Erfahrung in der Logistik, aber auch Betriebsfremde, die sich weiterbilden wollen.
Und Erfahrung können diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut sammeln, denn es gibt bei der WHE immer viel zu tun. Allein das 34 Kilometer lange unternehmenseigene Gleisnetz und die zahlreichen daran angebundenen Firmen aus den Bereichen Chemie, Recycling, Maschinenbau und Logistik sowie ein Kraftwerk sorgen für Beschäftigung. Kernpunkte dabei sind die integrierten Lösungen für Massen- und Konsumgüterströme sowie das Intermodal-Terminal für den Umschlag von Container, Wechselbrücken und Trailern. Transport, Distribution, Lagerung und Instandhaltung – die WHE bietet eine Rundum-Lösung für fast alle Güter.
Zusammenarbeit mit systemrelevanten Unternehmen
„Unsere große Stärke“, so Mirko Strauss, „sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese sind es gewohnt, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die systemrelevant sind und die eine hohe Versorgungsicherheitsaffinität haben. Dies ist in unserer DNA verankert. Ein Kraftwerk muss laufen. Ein Chemiewerk muss laufen. Daher sind unsere Fachkräfte unser größtes Kapital.“
Neben der Traktion vom Ganzzug bis zum Einzelwagen bietet die WHE Rangierleistungen, Zugbildung, Bedienung von Gleisanschlüssen in der Region sowie Nach- und Vorläufe für überregionale und internationale Verbindungen. Der Aufbau von trimodalen Logistikketten sowie die Instandhaltung und Hauptuntersuchungen von Loks und Güterwagen am Standort Herne gehören ebenfalls zum Portfolio, so wie Planung, Bau oder die Reaktivierung von Gleisanschlüssen.
Bei all ihren Aktivitäten achtet die Wanne-Herner Eisenbahn auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Einem Eisenbahn-Unternehmen kann dies gut gelingen, denn ein Zug kann 50 Lkw ersetzen, misst man die Nachhaltigkeit an der bewegten Tonnage. „Wir verlagern organisierte Verkehre aufs Schiff und auf die Bahn“, so Strauss, „bei Fahrtstrecken von über 1000 Kilometern lassen sich so oft bis zu 80 Prozent CO2 einsparen. Wir selbst werden aber auch immer nachhaltiger. Neben der Umstellung auf ökostromangetriebene Umschlag- und Nutzfahrzeuge können nach einer erfolgreichen Testphase mit alternativen Kraftstoffen auch bald unsere Loks 90 Prozent umweltfreundlicher unterwegs sein.“
Mit diesem umfangreichen Leistungsprofil kann die WHE als Gateway fürs Ruhrgebiet gelten, mit täglichen Verbindungen auf der Nord-Süd- sowie auf der Ost-West-Achse sowie nach Südeuropa und Benelux. Heute ebenso wie vor 100 Jahren.
Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen (WHE)
Am Westhafen 27
44653 Herne
Ein Porträt des Unternehmens und weitere Informationen zu Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen (WHE) finden Sie HIER
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