Die
Hannover Messe 2016 steht vom 25. bis 29. April als globaler Hotspot
für Industrie 4.0 ganz im Zeichen der vernetzten Industrie. 5.000
Aussteller zeigen Technologien für Fabriken und Energiesysteme in
Gegenwart und Zukunft und präsentieren sich als Treiber der
industriellen Digitalisierung: Deutsche Unternehmen demonstrieren dabei
Kernkompetenzen im Maschinenbau und der Elektrotechnik, führende
US-Softwareanbieter sowie Unternehmen aus Asien stehen für die
Vernetzung in der Industrie. Das Partnerland USA präsentiert Hightech
„made in America“ und mit Präsident Barack Obama auch den prominentesten
Besucher. Obama eröffnet gemeinsam mit der Bundeskanzlerin die weltweit
wichtigste Industriemesse. Präsident und Kanzlerin wollen Hannover
nutzen, um das transatlantische Handelsabkommen (TTIP) voranzubringen.
Hannover vereint fünf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation,
Energy, Digital Factory, Industrial Supply und Research &
Technology. Die vier zentralen Themen der Messe sind Industrieautomation
und IT, Energie- und Umwelttechnologien, innovative Zulieferlösungen
sowie Forschung und Entwicklung. Dabei wird deutlich, dass die
Integration der industriellen Wertschöpfungsprozesse in die nächste
Runde geht: Produktentwicklungs- und Produktionsprozesse greifen
ineinander, Informations- und Fertigungstechnik wachsen konkret
zusammen. „Integrated Industry – Discover Solutions“ heißt das
Leitthema, zu dem weltweit einzigartig erstmals mehr als 100 konkrete
Anwendungsbeispiele und technische Lösungen für intelligente
Energiesysteme entdeckt werden können. Besucher aus dem produzierenden
Gewerbe erfahren, wie sie ihre Produktionsanlagen Schritt für Schritt
zur Industrie-4.0-Fabrik ausbauen. Besucher aus der Energiewirtschaft
entdecken technische Lösungen für intelligente Energiesysteme. Erstmals
wird ein interaktives Modell des Energiesystems der Zukunft gezeigt,
sind die Technologien im Zusammenspiel erlebbar und verdeutlichen, wie
eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung künftig aussehen
kann. Auf der Digital Factory werden die IT-Lösungen umfassend
präsentiert, mit denen in den Fertigungsunternehmen alle Prozesse
digital unterstützt werden. Produktdesign und Produktionsplanung, die
Simulation und Vorausberechnung mithilfe virtueller Realität und von
3D-Modellen bis hin zum Management der Produkt- und Produktionsdaten
spielen dabei eine Rolle. Smart Factory, Virtual Reality, Internet of
Things: Was sich unter diesen Begriffen versammelt, beschäftigt jede
Branche und jeden Bereich der modernen Industrie. Es geht um nichts
weniger als die vierte industrielle Revolution und die digitale
Vernetzung aller industriellen Prozesse – von der Idee über die
Produktion bis hin zur Lieferung an den Kunden. Diese Themen haben sich
in Deutschland und der Industrie zu einem Hype entwickelt und erfahren
Unterstützung, schließlich ist mit dem Partnerland USA der Weltmeister
für IT- und Internettechnologien in Hannover zu Gast. Die
Digitalisierung der Industrie findet natürlich ihre Ansätze und bietet
Antworten darauf, wie ein starkes Netzwerk aus Maschinenbau,
Elektrotechnik und Informationstechnik aufgebaut werden kann. Auch
Roboter sind als besonders flexible Automationskomponenten ein wichtiger
Bestandteil von Industrie 4.0. Die Messe präsentiert Robotik mit klarem
Bezug zu industriellen Anwendungen, Industrieroboter und mobile
Roboter, fahrerlose Transportsysteme (FTS) oder industrielle
Serviceroboter, Montage- und Handhabungstechnik sowie industrielle
Bildverarbeitung. Die zunehmende digitale Vernetzung der Produktion
ist nicht nur das Leitthema der diesjährigen Hannover Messe, sondern
auch eine besondere Herausforderung für die mittelständische Industrie
in Südwestfalen. Einerseits versprechen die neuen Technologien deutliche
Produktivitätsfortschritte und bessere Möglichkeiten, den Wünschen der
Kunden nach Individualisierung nachzukommen. Andererseits ist der Weg zu
„Industrie 4.0“ derzeit noch mit vielen offenen Fragen verbunden. Zum
Beispiel wenn es um Standards für den Datenaustausch, Fragen der
Datensicherheit oder die notwendige Qualifizierung geht. Die Industrie-
und Handelskammern in Südwestfalen möchten quasi messebegleitend diesen
Prozess mit möglichst passgenauen Angeboten unterstützen. Auf Grundlage
einer Befragung soll eine regionale Gesamtstrategie entwickelt werden.
Ziel ist es, „Industrie 4.0“ möglichst konkret für den Mittelstand
anwendbar zu machen. Darauf setzt z.B. auch die „Expertise
Sauerland“, eine Kooperation von sieben mittelständischen Unternehmen
aus dem Sauerland, die sich als branchenübergreifende Kooperation der
Bereiche Kunststoff- und Metallverarbeitung, Stanz-, Umform- und
Biegetechnik, Dreh- und Frästechnik sowie Werkzeugbau auch in diesem
Jahr in Hannover präsentieren und die Stärken der Region deutlich machen
wollen. Reinhold Häken | redaktion@regiomanager.de
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