Mobilität & Logistik

Frühjahrsputz bei der Kfz-Flottenversicherung

Die Kfz-Flottenversicherung kann oft auch unterjährig verändert werden. Hierbei sollte gründlich geprüft werden, ob das bestehende Modell noch aktuell ist oder hier der „alte Besen“ für eine Neuordnung angesetzt werden muss.

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von Regiomanager 01.02.2017
Foto: Shutterstock

„Jetzt vergleichen und bis zum 30.11. den Versicherer wechseln“ – diese Radio- und TV Werbung à la Check 24 von Ende letzten Jahres hat man immer noch im Kopf. „Zum Glück hat unser Versicherungsvertreter alles im Griff und die Kfz-Flotte wird nur wenige Prozentpunkte teurer oder bleibt bestenfalls auf dem Vorjahresprämienniveau“, werden die meisten wohl gedacht haben. Doch sollte man sich damit zufrieden geben und den nächsten November abwarten? Oder wäre nicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, den alten Besen anzusetzen und einen ordentlichen Frühjahrsputz in puncto Kfz-Versicherungen anzustoßen?
Schließlich ist eine Änderung des aktuellen Flottenmodells oft auch unterjährig möglich. Sie sollte natürlich wirtschaftlich sinnvoll sein. Ein qualifizierter Versicherungsmakler unterstützt Sie gerne bei dieser Art von Frühjahrsputz und bringt womöglich neuen Glanz in die angegraute Flottenversicherung. Die grundlegenden Flottenmodelle im Überblick:

  

  • Flotte mit Einzelversicherungsscheinen/ klassischer Schadenfreiheitsrabatt (i.d.R. geeignet für 3-10 Fahrzeuge)
  • Flottenverlaufsmodell/linearer Schadenfreiheitsrabatt/Tarifprämie/Rahmenvertrag meist mit zusätzlichen Einschlüssen/ Prämie reguliert sich nach Schadenverlauf (i.d.R. für 11-25 Fahrzeuge)
  • Stückpreismodell/fester Beitrag je Fahrzeugklasse/Rahmenvertrag meist mit zusätzlichen Einschlüssen/einfaches und papierarmes Handling aller Vorgänge/i.d.R. ab 25 Fahrzeugen

Jedes dieser grundlegenden Flottenmodelle gibt es in verschiedenen Varianten, die sehr genau und individuell auf den Kunden zugeschnitten werden können. Was dabei tatsächlich das Optimum für den Kunden ist, hängt vom Einzelfall und auch den Zielsetzungen ab: Steht der Preis im Vordergrund oder ein umfangreicher Versicherungsschutz? Letztlich ist es bei der besten Versicherungslösung leider oft wie beim Kauf eines voll ausgestatteten Fahrzeugs: In dem Moment, in dem man vom Hof des Autohändlers rollt, gibt es schon wieder eine bessere Variante. Um den Besen richtig ansetzen zu können, sollte daher vorab unbedingt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Flottenversicherung erfolgen:

  • Welche Form hat der Flottenvertrag und wie hat sich der Fuhrpark in den letzten fünf Jahren verändert?
  • Wie zufrieden waren Sie mit der Abwicklung der Vorgänge aus dem Vertrags- und aus dem Schadenbereich?
  • Welche Arten von Schäden traten vorwiegend auf?
  • Besteht die Möglichkeit, in ein höheres Flottenmodell einzutreten?
  • Wie hoch sind der Verwaltungsaufwand und die Papierlast?

Oft wird man feststellen, dass es sich bei der Flottenversicherung um ein sogenanntes Geldwechselgeschäft handelt; die Prämie an den Versicherer entspricht in etwa der Schadenzahlung an den Versicherungsnehmer. Genau hier kann man anfangen zu gestalten. Die „Politur“ heißt Selbsttragung und der „Putz“ beginnt mit einer kritischen Betrachtung des Selbstbehaltes in der Kaskoversicherung. Wie aber verändern sich die Kosten bei Veränderung des Selbstbehaltes?

  • Eine höhere Selbsttragung führt zu einem geringeren Versicherungsbeitrag und bedeutet auch weniger Versicherungssteuer.
  • Eine direkte Abwicklung der Bagatellschäden ohne Versicherer ist vielfach unkomplizierter als über die Versicherung. Dies spart Manpower und Verwaltungskosten.
  • Eine oft deutlich verbesserte Schadenquote führt zu zukünftig günstigeren Prämien.

Zusätzlich gibt es Einsparpotenziale beim Abspecken von unnötigen Versicherungsbausteinen. Der denkbar größte Schaden muss natürlich versichert sein und bleiben. Bei großen Flotten kann man beispielsweise eine Integralfranchise vereinbaren, die Schäden erst ab einer bestimmten Größe abdeckt, dann jedoch zu 100%, ohne jeglichen Eigenanteil.
Kumulrisiken wie Sturm-, Hagel-, Feuer- und Überschwemmungsschäden  müssen analysiert und im Rahmenvertrag entsprechend berücksichtigt werden. Weiterhin bieten die großen Versicherer und qualifizierte Maklerhäuser ein Risiko- und Schadenmanagement an. Beim Risikomanagement wird zunächst der Ist-Stand analysiert:
 

  • Fuhrparkgröße
  • Art der Fahrzeuge
  • Ausstattung der Fahrzeuge (auch besondere Aufbauten) und Sicherheitsausstattung
  • Fahrerzusammensetzung
  • Allgemeine Tätigkeiten der Fahrer, Routinen
  • Zeitpläne und Auslastung
  • Routen

Alle diese Punkte und einige mehr werden ins Verhältnis zu entstandenen Schäden gesetzt und danach mögliche Maßnahmen besprochen. Stellt der Riskmanager zum Beispiel unverhältnismäßig viele Park- und Rangierschäden fest, so kann die Maßnahme ein spezielles Fahrertraining oder die Investition von Fahrzeugsicherheitstechnik sein (doppelter Spiegel, Rückfahrkamera, Abstandswarner etc.). Auch die Überarbeitung von Routen und Zeitplänen kann als Maßnahme der Schadenkostensenkung mit den Riskmanagern erarbeitet werden. Die Erstberatung ist im Übrigen meist kostenlos. Die Formel ist einfach. Die hier vermittelten Maßnahmen führen, in Verbindung mit den optimierten Rahmenverträgen, zu weiteren Eainsparpotenzialen, zu stabilen Beiträgen und zu einem „optimalen“ Handling der Kfz-Flotte.
Denkbar wäre auch, ganz auf eine Kaskoversicherung (Voll- und Teilkaskoversicherung) zu verzichten. An deren Stelle tritt ein Schadendienstleister mit eigenem Werkstattnetz. Die Kosten hierfür liegen oft weit unter den Versicherungsbeiträgen, und die Fahrzeuge werden fachgerecht günstig repariert.

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